ONI – Loathing Light – Album Review
ONI – Loathing Light
Herkunft: Kanada
Release: 17.06.2022
Label: Ironshore Records / Blood Blast
Dauer: 37:25
Genre: Progressive Metalcore
ONI haben sich 2014 im kanadischen Windsor, Ontario gegründet und seitdem in der Metalcore-Szene für Aufsehen gesorgt. Das zeigt sich auch an der illustren Gästeliste auf dem zweiten Album Loathing Light, denn Randy Blythe von Lamb Of God sowie Iggy Pop sind wahrlich keine Unbekannten in der Welt der E-Gitarren.
Die Scheibe enthält zehn Songs, die irgendwo zwischen Metalcore, Djent und modernem sowie progressivem Metal angesiedelt sind. Die variantenreiche Stimme von Frontmann Jake Oni steht auch dieses Mal klar im Vordergrund, außerdem gibts natürlich wieder jede Menge abgehackter Riffs sowie melodischer Passagen zu hören.
Zwischen Härte und Melodie
Das Wechselspiel zwischen Growls und Klargesang muss man mögen, das ist bei diesem Genre nun einmal so. Jake Oni macht seine Sache jedenfalls sehr gut, denn seine Stimmbänder verschaffen seiner Band in der riesigen Fülle an Core-Bands einen klaren Wiedererkennungswert. Aber auch die Instrumentalfraktion zeigt mit treibenden Beats, knackigen Riffs sowie dem spielerischen Wechsel zwischen Stakkatos und atmosphärischen Passagen, was sie draufhat.
ONI scheuen sich zudem nicht, neue Wege zu beschreiten und damit Trveheimer vor den Kopf zu stoßen. Die Auskopplung War Ender featured beispielsweise das New Yorker Hip-Hop-Duo City Morgue, deren Stil sich überraschend gut in das Geflecht aus Riffs und treibenden Schlagzeuglinien einbetten lässt. Den Beweis findest du HIER.
Abwechslungsreich mit kleinen Überraschungen
Secrets ist ganz klar der Elefant im Raum, denn bei diesem Track sind Randy Blythe und Iggy Pop mit von der Partie. Die Nummer klingt auch ein wenig an Lamb Of God, was nicht nur mit dem Gastsänger zu tun hat. Zudem fräst sich der melodische Refrain direkt in die Köpfe seiner Hörer, aber auch die Instrumentalpassagen samt kurzer Gitarrenhooks sind stark ausgefallen. Das Video dazu gibts HIER.
Insgesamt ist Loathing Light innerhalb der Genre-Grenzen recht abwechslungsreich ausgefallen. Heart To Stone ist beispielsweise eine melancholische Rock-Nummer amerikanischen Stils, also mit ruhigen Strophen und ausladendem Refrain. In Battery Tomb hingegen weben sich elektronische Klänge in den Sound mit ein, der an Raunchy und Mnemic Anfang der 2000er Jahre erinnert.
Mit Sequence Static folgt noch ein spätes Highlight der Scheibe, die Energie dieses Songs wird vermutlich auch den Weg in die zukünftige Live-Setlist von ONI finden. In Gasoline wird dann noch einmal der Knüppel aus dem Sack gelassen, bevor Golden das Album mit akustischen und ruhigen Klängen beendet. In diesen besonnenen Momenten ist die Band mitunter auch am stärksten und untermauert ihre Eigenständigkeit in einem Genre, in dem es an starker Konkurrenz ganz bestimmt nicht mangelt. ONI können sich jedenfalls mit Bravour behaupten.
Fazit
ONI liefern auf Loathing Light eine gelungene Symbiose zwischen klassischem Metalcore-Sound, melodischen Ansätzen und der ein- oder anderen kleinen Überraschung. Die Kanadier wissen genau was sie tun, vor allem Fans amerikanischer Core- und Heavy Rock-Klänge sollten unbedingt ein Ohr riskieren. 7 / 10
Line Up
Jake Oni – Gesang
Brandon White – Gitarre
Martin Andres – Gitarre
Chase Bryant – Bass
Jon Greulich – Schlagzeug
Johnny DeAngelis – Xylosynth
Tracklist
01. The Lie
02. Against My Sins
03. Secrets (feat. Randy Blythe & Iggy Pop)
04. Awaken
05. War Ender (feat. City Morgue)
06. Heart To Stone
07. Battery Tomb
08. Sequence Static
09. Gasoline
10. Golden
Links
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