On Thorns I Lay – On Thorns I Lay – Album Review
On Thorns I Lay – On Thorns I Lay
Herkunft: Griechenland
Release: 13.10.2023
Label: Season Of Mist
Dauer: 43:16
Genre: Death Doom Metal
Griechenland ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsland, sondern auch ein guter Nährboden für doomigen Death Metal mit gotischen oder sinfonischen Untertönen. Neben Tsatsiki und Gyros zählen in metallischen Kreisen nämlich auch Rotting Christ, Septic Flesh sowie Nightfall zu den hellenischen Exportschlagern.
On Thorns I Lay sind hierzulande allerdings noch nicht so bekannt, obwohl die Athener bereits seit 1995 aktiv sind. Ihr erstes Release beim bekannten Label Season of Mist soll diese Tatsache nun ändern, denn das selbstbetitelte Album verspricht uns „epischen Death Doom, der an die goldenen Peaceville-Zeiten dieses Genres Anfang der 1990er Jahre erinnert.“ Große Worte, aber hält die Musik auch, was sie verspricht?
Doom Di Doom Di Doom
Frei nach einem österreichischen Satiriker, der gerne von den Handlangern einer bestimmten Partei in den Schwitzkasten genommen wird: Sie werden lachen, es wird ernst. Denn On Thorns I Lay fabrizieren nicht nur langsam-aggressive Musik, nein – die Band zelebriert ihr Genre regelrecht. Da zählen natürlich auch die Texte dazu, die alles andere als optimistisch oder humorvoll sind.
Der Opener Fallen from Grace beispielsweise beinhaltet so ziemlich alle Buzzwords der Doom-Welt. Schmerz, Angst, Folter, Buße, Tod – Düsterheimer, hier werden Sie geholfen! Musikalisch stehen schwere und zähe Gitarrenriffs sowie emotionsgeladene Growls und Screams im Vordergrund, wovon du dich HIER überzeugen kannst.
Ziel erreicht!
Aggressivität, garniert mit einer Prise einprägsamer Melodien sowie jener Art von Klangbild, die der große Tony Iommi gerne als „Wall of Sound“ bezeichnet, zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Ist das innovativ? Nein! Aber die viel wichtigere Frage ist: Klingt das Album deswegen langweilig oder schlecht? Die Antwort ist ebenfalls: Nein!
On Thorns I Lay klingen nämlich tatsächlich wie eine Mischung aus My Dying Bride sowie Paradise Lost in ihren Frühphasen, wobei auch Einflüsse ihrer Landsleute von Septic Flesh hörbar sind. Ein weiteres Beispiel dafür ist HIER der Song Thorns Of Fire, der das Album mit einem großen Ausrufezeichen beendet. Wie bei diesem Musikstil üblich, sind die einzelnen Songs aber nur als Teile eines großen Ganzen zu betrachten. In seiner Gesamtheit bietet das Album nämlich eine Realitätsflucht für alle Genre-Afficionados, das Ziel der Band ist also erreicht.
Fazit
On Thorns I Lay spielen nicht nur Doom Death Metal, die Band ist Fleisch gewordener Doom Death Metal. Den alten Helden des Genres wird Tribut gezollt, ohne diese nur frech abzukupfern, und die Produktion der Platte sorgt für den nötigen Wumms. Somit eine Empfehlung für alle Genre-Liebhaber und insgesamt 8 / 10 nach Griechenland.
Line Up
Peter Miliadis – Gesang
Christos Dragamestianos – Gitarre
Nikolas Paraskevopoulos – Gitarre
Kostas Mexis – Bass (aktuelles Line-Up)
Giannis Koskinas – Bass (bei Album Recording)
Antonis Ventouris – Keyboards
Stelios Darakis – Schlagzeug
Tracklist
01. Fallen From Grace
02. Newborn Skies
03. Crestfallen
04. Among The Wolves
05. Raise Empires
06. Thorns Of Fire
Links
Bandcamp On Thorns I Lay
Instagram On Thorns I Lay
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