Old and Gold – Ein Klassiker aus meinem Plattenschrank – Kolumne
Old and Gold – Ein Klassiker aus meinem Plattenschrank widmet sich als Kolumne jeweils einer vergangenen Band, die so nicht mehr existiert. Die perfekte Sonntagslektüre mit dem bestimmt ein oder anderen bisher unbekannten Musiktipp.
Es gibt fleißige Band, die bringen jedes zweites Jahr ein Album auf die Welt und ernten kaum den Erfolg den sie verdient hätten. Produktivität bedeutet aber nicht automatisch gleich Qualität. Betrachten wir jenes Thema genauer, in dem ich euch eine Band bzw. Projekt vorstelle, die nicht durch Ihre Veröffentlichungsflut aufgefallen ist. Sondern durch Ihre Effektivität, Qualität und Pefektion! Wir sprechen vom technischen Death Metal Projekt von Muhammed Suiçmez, Necrophagist und gleichzeitig von seinem Death Metal Meisterwerk der 2000er Epitaph.
Nach dem Ihr eigenproduziertes Onset of Putrefaction 1999 durch die Underground Decke schoss, waren viele gespannt auf den Nachfolger. Die außergewöhnlichen Fertigkeiten an der Gitarre ließen Muhammed zu einem kleinen Messias in der Szene aufsteigen. Er ließ die Fans glatte fünf Jahre warten und 2004 war es dann mit einem neuen Line-up so weit. Epitaph war bereit der Meute zum Fraß vorgeworfen zu werden. Eingespielt haben es der geniale Gitarrenvirtuose Christian Münzer, am Bass konnte Stepjan Fimmers seine Finge fliegen lassen und mit Hannes Grossmann stand Muhammed ein ausgebildeter Jazz-Drummer zur Verfügung. Komponiert wurden alle Songs, bis auf Symbiotic in Theory der zum Teil aus der Feder von Münzer stammt, vom Gitarrenhexer Muhammed selber.
Für mich zeigen alle Songs, wie komplexe Songstrukturen eingängig in den Verstand eindringen und daraus ein wahnsinniges gutes Death Metal Album entsteht. Der Hörer wird hier nicht überfrachteten Riffs überfordert, man spürt die Leidenschaft und zeugt Ihnen auf Grund Ihres Talents eine Menge Respekt. Huldigen will ich nicht nur die Kunst des Gitarrenspiels. Auch die Tatsache das Hannes Grossmann, als gelernter Jazz Musiker, noch nie einen Blastbeat gespielt und innerhalb von 3 Monaten alle Stücke drauf hatte, hinterlässt bei mir einen tiefen Eindruck.
Legendäre Tracks, wie der technische Opener Stabwound, das groovetastische Monster Diminished To b oder das schon angesprochene verspielte Finale Furioso Symbiotic in Theory, machen dieses Album zu eines der besten Death Metal Kompositionen aus Deutschland und Muhammed Suiçmez zu einem großen Künstler unserer Zeit.
Leider wurde nach 2004 kein weiteres Album mehr aufgenommen, die Band war auf der ganzen Welt touren. Zwischenzeitlich war Muhammed wohl sehr krank und hat sich soweit ich weiß sehr auf seinen Beruf bei BMW konzentriert. Dennoch reißen die Gerüchte nach neuen Stücken nicht ab. Necrophagist existiert noch weiterhin und ist tatsächlich noch bei Relapse Records unter Vertrag. Von daher stirbt die Hoffnung zuletzt auf ein neues Meisterwerk!
Necrophagist – Epitaph
Erscheinungsjahr: 2004
Label: Relapse Records
Trackliste
01 Stabwound
02 The Stillborn One
03 Ignominious & Pale
04 iminished To B
05 Epitaph
06 Only Ash Remains
07 Seven
08 Symbiotic In Theory
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