Of The Muses – Senhal – Album Review

Of The Muses – Senhal
Herkunft:
Italien
Release:
03.11.2023
Label:
 My Kingdom Music
Dauer:
42:12
Genre:
Blackgaze / Avantgarde


Kraftvolle Statements von weiblicher Power, die ein gehöriges Spektrum zwischen Verzweiflung, Liebe und Sehnsüchten abrufen, hatten und haben wir häufiger zu Ohr bekommen. Erfreulich, mit welchem Anspruch die italienische Multiinstrumentalistin Cristina Rombi ihr Blackgaze Projekt Of The Muses musisch ansetzt. Dem Debütwerk Senhal werden hoffentlich noch weitere Glanztaten folgen.

Aber ein Schritt nach dem anderen. Jahrelang war Cristina Rombi als Stimme der Black Metal Bands Wallachia sowie Simulcro im lokalen Black Metal Underground aktiv. Aus dieser Richtung stammte offenbar der Hang Richtung Shoegaze und Dream Pop, in den genannten Kombos coverte man offenbar schon Songs von The Cure. Nichtsdestotrotz sammelte Rombi über die Jahre Material, der sie nun in Form ihres Soloprojektes ihren eigenen Stempel aufdrückt. Ihre Black Metal Wurzeln werden mehr oder weniger durch Gothic, Shoegaze und Ambient Elemente ergänzt.

Sie deckt dabei ein ungeheures Stimmungsspektrum ab, auch stimmlich. Zwischen lieblichem Engelsgesang und leidvollen Screams sammelt sich die Muse und setzt kraftvolle Power Pop Melodien wie HIER im schlicht I bezeichnetem ersten Song ab.

Stimmungsgewaltiger Blackgaze mit Pop und Metal Anleihen

Die innere Zerrissenheit wird oft auch dort deutlich, dass die Gute ihre Elemente gut durchmixt und oft scheinbar wahllos zusammen würfelt. In II fällt das sehr auf, aber auch in III wird der Hörer allzu oft in das kalte Wasser geworfen. Auch aufgrund der oft nicht schlüssigen Übergänge. Die einzelnen Teile schaffen es jedoch, den Hörer mit schönen Keyboardteppichen und anziehenden Melodien an sich zu binden. Bis beim  nächsten völlig unvorhersehbare Part völlig wild herumgerotzt und geprügelt wird. Das sind schon fast vertonte Stimmungssschwankungen.

In IV sind die Übergänge schon konsistenter und der Akteurin gelingt ein wunderschöner Power Hard Pop Track. Der HIER zu hörende Endtrack V ist in deiner Grundstruktur ein von Soundscapes getragener und von so manchem Gitarrenriff ergänzter Song, über den Cristina Rombi als Of the Muses irgendetwas wehklagt, den Screams nach zu urteilen.

Personen, die unter einer inneren Zerrissenheit leiden, vollziehen oft nicht schlüssige, gerade irrationale Handlungen. Unter diesem Aspekt ist das erste Album von Of The Muses ein geradezu ein Anschauungsbeispiel. Senhal ist reichhaltig und variantenreich gestaltet, leidet allerdings unter unschlüssigen Übergängen und oft nicht schlüssigen Songstrukturen.

An so mancher Stelle wird dem Wohlklang sprichwörtlich der Stock in Speichen gesteckt. Das ist schade, den die Songideen sind oft sehr gut und verdienen es besser und konsistenter in Szene gesetzt zu werden. Musikalische Abenteurer sollten sich von Senhal nicht abschrecken lassen. Dafür ist es einfach zu gut.


Fazit
Eines muss man Of The Muses ja lassen. Cristina Rombi schafft es auf ihrem Debütsolowerk Senhal nahezu mühelos ein großes Spektrum an Emotionen Ausdruck zu verleihen. Für die Zukunft käme es der Zugänglichkeit sehr entgegen, wenn sie diese Gefühl musikalisch strukturierter fassen könnte. Für Avantgardisten dennoch eine gute Wahl. 7,5 / 10


Line Up
Cristina Rombi – alle Instrumente

Tracklist
01. I
02. II
03. III
04. IV
05. V

Links
Facebook Of The Muses



Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Umbilichaos – Mourning Carnivals From Now On
Interview – The Riven, Nachgefragt bei Arnau Diaz
Album Review – Tillian – Lotus Graveyard

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 3 Average: 5]