Nür – Negative Transfer – EP Review

Nür – Negative Transfer
Herkunft:
Israel
Release:
24.09.2021
Label: Suicide Records
Dauer:
13:55
Genre:
Sludge / Doom / Post-Metal


Nur-BandNegative Transfer ist das zweite Lebenszeichen der israelischen Band Nür. Auf der EP haben die vier Musiker sämtliche Emotionen und Frustrationen verarbeitet, die das Leben so mit sich bringt. Ihre Heimat steht ja seit jeher im Mittelpunkt diverser Konflikte, hinzu kommt dann auch noch das Corona-Chaos mit all seinen Unsicherheiten und Auswirkungen.

Dennoch verfällt die Band nicht in Schwarzmalerei. Im Gegenteil, sie zitiert sogar den berühmten, chinesischen General und Philosophen Sun-Tzu: „Inmitten des Chaos bieten sich auch Chancen“. Musikalisch bewegen sich die Israelis irgendwo zwischen Doom-Death, Sludge und Post Hardcore.

Vom Sound überrollt

Was braucht eine Scheibe, die uns „Sludge“ verspricht? Richtig, einen drückenden und intensiven Sound, ohne dass dabei die Instrumente zu einem Wirrwarr aus Distortion verschwimmen. Auf Negative Transfer ist das zum Glück nicht der Fall, die Songs sind gut abgemischt und verfügen dabei trotzdem über die nötige Portion an Fuzz und Co. Das ist im Underground ja nicht unbedingt immer der Fall, danke dafür!

Im Genre-Mix von Nür dominieren die Doom- und Sludge-Anteile, oder mit anderen Worten: Die drei Songs auf Negative Transfer sind langsame Dampfwalzen, die alles und jeden zermalmen können. Dabei entsteht beim Hören auch eine Art Trance, wie es gut gemachter Post Metal so an sich hat. Die emotionalen sowie authentischen Growls und Screams tragen auch einen großen Teil dazu bei, den Hörer an die Songs zu fesseln.

The Snake ist ein gutes Beispiel dafür. Die Nummer bleibt auch nach mehreren Durchläufen spannend und kann HIER auf Spotify gehört werden.


Fazit
Nür nehmen auf Negative Transfer ihre Hörer mit auf eine launische Reise in die Abgründe des Lebens. Sludge-Fans und Liebhaber postmetallischer Klänge sollten ein Ticket lösen und mitkommen. Die Reise ist zwar kurz, aber intensiv. 8 / 10

Line Up
Eran Mazin – Gitarre
Liam Elias – Gitarre
Ben Belial – Bass
Eyal Lat – Schlagzeug

Tracklist
01. Ein Junes
02. The Snake
03. Klala

Links
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