Nosferatu – Law Of The Streets – EP Review

Nosferatu – Law Of The Streets
Herkunft:
Campinas / Brasilien
Release:
01.02.2023
Label: Anger Of Metal
Dauer:
10:16
Genre:
Heavy Metal


Foto Credit: Fabiano Groover

Es gibt Bandnamen, die sind so oft in Gebrauch, dass man nie auf die Idee käme, solch eine Bezeichnung für die eigene Truppe zu benutzen. Nosferatu ist solch ein Name, welcher geradezu inflationär in allen Abwandlungen auftaucht. Dazu trifft diese Behauptung auch noch für Band und Projekte aller musikalischen Schattierungen zu.

Bei der vorliegenden EP handelt es sich um ein Output der brasilianischen Heavy Metal Kapelle Nosferatu, die hierzulande noch ein Geheimtipp sind. Grund dafür sind die eingeschränkten Mittel, über die Bands aus Südamerika verfügen. Das schmale Budget lässt einfach nicht den langen Atem zu, um sich mit Heavy Metal international etablieren.

In bester New Wave Of British Heavy Metal Tradition

Musikalisch hätten Nosferatu definitiv mehr Spielraum und Beachtung verdient. Deshalb können wir froh sein, dass diese gelungene EP mit seinen drei Tracks doch noch aus der Versenkung und ganz traditionell auf Vinyl erscheint.

Nach zwei Demotapes Anfang der 2000er Jahre gelang den Brasilianern mit Returning To The Slaughter 2009 ein hoffnungsvolles Debütalbum. Präsentiert wurde eine Scheibe in bester New Wave Of British Heavy Metal Tradition. Leider reichten diese betörenden metallischen Töne vertriebstechnisch kaum bis nach Deutschland. So blieb es den Labeln in Brasilien, Bolivien und Malaysia vorbehalten mit diesem Album die Fans zu beglücken.

Chains And Leather Are My Weapons

Doch einmal hatten auch die europäischen Fans das Glück, dass hierzulande 2012 eine Split-LP von Nosferatu zusammen mit Deathhammer erschien. Seit dem ist releasetechnisch eigentlich Funkstille. Trotzdem hält Gitarrist und Sänger Hussein Salim den Namen und die Band immer noch als Einzelkämpfer am Leben. Die aktuelle EP enthält mit seinem drei Songs alte unveröffentlichte Aufnahmen aus dem Jahr 2009.

Der schlicht als Intro bezeichnete Opener ist ein stimmungsvolles zweiminütiges Instrumental, welches uns würdig auf die folgende Heavy Metal Granate Law Of The Streets vorbereitet. Schneller klassischer Speedmetal trifft auf üppige Gitarrenmelodien á la Iron Maiden. Der Song packt einen sofort und sorgt mit seinen gelungen Breaks für Abwechslung. Die Produktion ist gelungen und klingt nicht so neumodisch überzogen. Die Band versteht, dass guter Heavy Metal mit Hingabe berührt und nicht durch eine knallige überzüchtete Produktion. Ihr könnt euch selber ein Bild von Law Of The Streets machen und den Track HIER anhören.

The only weapon you need

Auch die B-Seite der Single steht den ersten beiden Stücken in nichts nach. Total Holocaust stammt ebenfalls von 2009 und wurde von Hussein Salim 2021 extra für die Single neu gemastert. So bilden die drei Stück eine akustisch homogene Einheit, um die es echt zu schade wäre in der Schublade zu verbleiben.

Auch Total Holocaust hat Twin-Gitarren satt und besitzt mitreißenden Melodien. Schnelle Gitarren, eine vorwärtsreitende Rhythmusfraktion und eingebaute Breaks machen den Track zu einem rund fünfminütigen Muss für die Metalfraktion. Inhaltlich gibt es auf der Single Lyriks mit typischen Metal Klischees von Blut, Leder und Nieten. Doch wer will darüber diskutieren? Es ist handgemachte Mucke in bester New Wave Of Heavy Metal Tradition.

Anger Of Metal haben wir es zu verdanken, dass dieses Stück südamerikanisches Temperament doch noch an unsere Ohren kommt. Die Auflage ist limitiert auf 500 Stück ausschließlich in schwarzem Vinyl. Der Single liegt ein beidseitig bedrucktes Insert mit Texten und ein kleiner Aufkleber bei. Metallenes Sammlerherz was willst du mehr.


Fazit
Nosferatu bringen uns mit den drei Tracks auf Law Of The Streets ein nostalgisches Stück südamerikanischen Underground ins Haus. Musik und Lyrics verströmen den 1980er Charm des New Wave Of British Heavy Metal und gehören auf den Plattenteller eines jeden Metal Maniacs! 8,5 / 10

Line Up
Hussein Salim – Gesang, Gitarre
Cleber Padovan – Gitarre
Leonardo Mansano – Bass
Leonardo Mattos – Schlagzeug

Tracklist
01. Intro
02. Law Of The Streets
03. Total Holocaust

Links
Facebook Nosferatu
Instagram Nosferatu

Bandcamp Nosferatu


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