Ninkharsag – The Dread March of Solemn Gods – Album Review
Ninkharsag – The Dread March of Solemn Gods
Herkunft: Liverpool / England
Release: 30.04.2021
Label: Vendetta Records
Dauer: 44:49
Genre: Black Metal
Ninkharsag haben sich 2009 in England gegründet, um majestätischen Black Metal zu erschaffen. Dabei sind sie sowohl von nordischen Größen wie Dissection oder Emperor beeinflusst, haben aber auch den guten, alten Heavy Metal-Sound a la Mercyful Fate immer im Blick.
Der Bandname ist übrigens aus der sumerischen Mythologie entlehnt und bezeichnet eine Fruchtbarkeitsgöttin, die auch als Mutter aller Götter verehrt wurde.
Bitterkalte Epicness
Die Musik kommt klar und drückend, aber dennoch nicht überproduziert aus den Boxen. Nach dem Intro zeigt der Titeltrack direkt, wo’s langgeht: Hier wird abwechslungsreicher Black Metal mit eingängigen Gitarrenriffs geboten, reines High-Speed-Geballer muss man woanders suchen. Under The Dead Of Night schlägt in die selbe Kerbe und beinhaltet ein episches Gitarrensolo, wie du HIER hören kannst. Man hört Ninkharsag ihr Faible für Dissection an, allerdings reichern die Engländer ihren Sound auch mit anderen Elementen an, sodass sie mehr sind als ein weiterer Klon des Anti-Cosmic Metal Of Death.
Sänger Kyle Nesbitt screamt und knurrt meist in mittleren Tonlagen, die Instrumentalfraktion steht aber klar im Mittelpunkt. Die Vocals orientieren sich an der starken Rhythmusfraktion und den Gitarrenriffs, anstatt diese zu übertönen. Nicht nur, aber auch dadurch erschaffen Ninkharsag beim Anhören eine besondere Art von Nostalgie, was hier als Kompliment zu verstehen ist.
Atmosphärisch und straight zugleich
Der vierte Song Lunar Hex; or the Art of Mighty Lycanthropy ist ein Highlight zur Mitte des Albums. Die Nummer hat den perfekten Mix aus starken Gitarrenlinien, groovigen Rhythmenwechseln, Blastbeats und einer 1980er Jahre Epicness, wodurch sie Schwarzheimer und „Warriors of Steel“ gleichermaßen ansprechen dürfte. Discipline Through Black Sorcery ist melodischer und schneller zugleich, kreischende Hooklines und straightes Riffing wechseln sich hier ab und erschaffen dabei einen Headbanger, den die Band unbedingt in ihr zukünftiges Live-Repertoire packen sollte.
The Tower Of Perpetual Twilight ist ein weiteres Highlight der Scheibe, was wiederum an der Kombination aus epischen Heavy Metal mit nordischer Kälte und treibenden Beats liegt. Schlagzeuger James Pipprell beweist ohnehin das gesamte Album hindurch, das er sein Handwerk einfach perfekt beherrscht.
Fazit
Ninkharsag wollen majestätischen Black Metal erschaffen, ohne sich dabei Scheuklappen aufzusetzen. Und genau das tut die Band auch. The Dread March of Solemn Gods ist gleichermaßen eine Verneigung vor den nordischen Szene-Größen der 1990er Jahre, als auch vor dem guten, alten Heavy Metal der 1980er. Wer auf kaltherzige Aggression steht und dennoch nicht auf starke Melodien verzichten will, sollte hier unbedingt reinhören. 8,5 / 10.
Line Up
Kyle Nesbitt – Gesang, Gitarre
Paul Armitstead – Gitarre
Aleksandar Kokai – Bass
James Pipprell – Schlagzeug
Tracklist
01. Night Wrath
02. The Dread March of Solemn Gods
03. Under the Dead of Night
04. Lunar Hex; or the Art of Mighty Lycanthropy
05. The Necromanteion
06. Discipline Through Black Sorcery
07. The Tower of Perpetual Twilight
08. Spectres of the Ancient World
09. Strigoi Diabolicum
10. The Lord of Death and Midnight (Digipack-CD Bonus Track)
Links
Bandcamp Ninkharsag
Facebook Ninkharsag
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