Night – High Tides – Distant Skies – Album Review
Night – High Tides – Distant Skies
Herkunft: Schweden
Release: 11.09.2020
Label: The Sign Records
Dauer: 37:00
Genre: Classic Rock / Hard Rock
Die Schweden Night veröffentlichen ihre neue Platte High Tides – Distant Skies am 11.09.2020, wieder produziert von Ola Ersfjord, den wir von Bands wie Primordial, Dead Lord, Imperial State Electric kennen und der auch schon den Vorgänger Raft of the World mit den Jungs fertigstellte. Das Album fächert eine größere Bandbreite an Einflüssen auf als sein Vorgänger, viele aus Zeiten wie den 1970ern, als Rock noch die Arenen der Welt füllte.
Mit Shadow Gold steigen wir in das Album ein, ein kurzes Drum Intro, dann ein tolles Twin-Guitar-Riff, das sich direkt im Kopf festsetzt. Der warme, trockene Gitarrensound kommt schön entspannt daher, und man fühlt sich, als würde man in einer lauen Sommernacht über die Golden Gate Bridge des Coverartworks fahren.
Burning Sky kommt etwas flotter daher, mit treibenden Drums und wieder diesen coolen Gitarrenharmonien, die einfach ein absolutes Markenzeichen von Night sind. Im Mittelteil überrascht ein grooviger Part, der das ganze spannend macht, bevor im Solo die Gitarren singen dürfen.
Dire Öyster Priest?
Crimson Past ist der kürzeste Song des Albums, und sein Anfang erinnert einen direkt erstmal an den Oberhit Sultans Of Swing vom Debüt der Dire Straits, und später mischt sich noch eine schon ziemlich an Don’t Fear The Reaper von Blue Öyster Cult gemahnende Gesangslinie hinzu. Trotz der offensichtlichen Parallelen packt einen der Song, der zusätzlich noch mit Piano unterlegt ist.
Einfach ein schöner Ohrwurm und eine Hommage an die zuvor genannten Bands.
Falling in the Black ist ein straighter Rocker, der an 1970er Judas Priest erinnert. Akustikgitarren in leichtem Flamenco-Stil lockern den Song zur Mitte hin auf, und die Vocals leiten melancholisch in ein vorzügliches Solo über, bis der Song mit sehr eingängigen Melodien sein Ende findet.
Disco Fever
Ein kleiner Hit könnte Running Away werden. Hier fließt zum Hard Rock auch eine Prise Disco mit ein, ohne dass es fehl am Platze wirkt. Erneutes Priest-Feeling kommt bei Here On My Own mit seinen gallopierenden Riffs auf; auch ein starker Song!
Mit markantem Riffing, das einem auch wieder irgendwoher bekannt vorkommt, startet Lost in a Dream, das mit einem verträumten Refrain punktet. Eins muss man Night ja lassen, eingängige Songs schreiben können sie, auch wenn das hier schon in poppige Gefilde geht, wären da nicht die stets präsenten grandiosen Twin-Guitars.
Bei Give Me to the Night darf wieder etwas abgerockt werden, der Refrain ist allerdings etwas unspektakulär, für mich der einzige Song des Albums, der mich nicht wirklich umhaut.
Das Highlight des Albums kommt zum Schluss: Under the Moonlight Sky! HIER machen Night wieder alles richtig und hauen einen fantastischen Song raus mit einem Refrain, den man noch wochenlang im Ohr haben wird, selbst wenn man den Song nur einmal gehört hat.
Fazit
High Tides – Distant Skies ist ein weiteres Qualitätsalbum aus dem Hause Night und eine wirklich beeindruckende Hommage an die verschiedenen Facetten des Classic Rock. Viel Gefühl, treibende Rhythmen, schöne Melodien, eingängige Vocals und ein trocken-warmer Gitarrensound, was will man mehr? Ein perfektes Sommeralbum! Das ist mir 8 / 10 wert!
Line Up
Oskar Andersson – Gitarre / Gesang
Sammy Ouirra – Gitarre / Gesang
Joseph Max – Bass
Linus Fritzson – Schlagzeug
Tracklist
01. Shadow Gold
02. Burning Sky
03. Crimson Past
04. Falling in the Black
05. Running Away
06. Here On My Own
07. Lost in a Dream
08. Give Me to the Night
09. Under the Moonlight Sky
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