Night Crowned – Hädanfärd – Album Review
Night Crowned – Hädanfärd
Herkunft: Schweden
Release: 09.07.2021
Label: Noble Demon
Dauer: 44:49
Genre: Black-/Death Metal / Symphonic Black Metal
2020 sorgten die Schweden mit Ihrem Debüt Impius Viam für einen Überraschungserfolg. Ihr melodisch-symphonisch angehauchter Black-Death Metal traf bei vielen Hörern den Nerv der 1990er Alben von Dimmur Borgir, Emperor und Cradle of Filth. Trotz jeder Menge melodischen Inputs, steht die Band für Hochgeschwindigkeits-Blastbeats. Diesem Motto sind sich treu geblieben und lassen mit Ihrem neuestem Tempobolzen kein Stein auf dem anderen liegen. Nebenbei hätte Hädanfärd ein Doppelalbum, Englisch und Schwedisch, werden sollen; blieb aber dann komplett in Schwedisch um, laut Band, die Ursprünglichkeit zu bewahren.
Angriffslustig in der Heimatssprache
Ganz selten nimmt die Band den Fuß vom Gaspedal. Im Intro von Nattkrönt täuschen dem Hörer leichte Pianoklänge, Ruhe und Geborgenheit vor, bis Sekunden später der Himmel über einen herabstürzt. Irrwitzige Blasbeats, gepaart mit keifenden, giftigen Schreien, raffinierte Tempowechsel und einem schneidigen Riff.
Melodisch steckt der Song zwischen klassischem Pagan-Folk und symphonischem Black Metal und das alles in dreifachem Speed. Die Mischung finde ich urspannend.
Zu erwähnen ist, dass die Keyboardklänge eher im Hintergrund sind und für die atmosphärisch-futuristischen Ansätze zuständig sind. Das Video zum Song könnt ihr euch HIER anschauen.
Fokloristische Blastbeats
Diesbezüglich möchte ich eines der Albumhighlights Fjättrad nicht unerwähnt lassen. Mit einer eingängigen Hookline und fettem Rhythmus hat der Track richtig guten Hymnencharakter. Die Schlagzeugarbeit ist hier erneut sehr hervorzuheben. Abwechslung wir bei Night Crowned auf jeden Fall groß geschrieben. Selbst Powermetal Gitarrensolis lässt die Band nicht aus, zu hören im melodischem Banger Ett Gravfäst Öde. Ich mag wie erfrischend die Struktur des Tracks ist und sich auch nach dem x-ten nicht abnutzt.
Im Banne des Trueness-Faktors
Für mich steckt sehr viel Spirit der 1990er in allen neun Songs und die Jungs aus dem hohen Norden haben es geschafft alles zusammen in ein modernes Gewand zu stecken. Das am Anfang angesprochene Ursprüngliche, haben sie sich auch mit den nordisch-klingenden Gitarrenmelodien bewahrt. Besonders das letzte Dritte des Albums, überragt mit einer Mixtur aus melodischem Highspeed Black Metal und Tonfolgen, die auf jedem Windir Album Platz finden könnten. Zwei Brecher mit den genannten Qualitäten sind Människans Förfall und das majestätische Grått & Ödelagt. Garniert wird das Werk mit einer wuchtigen in den in-den-Sessel-press Produktion.
Fazit
Night Crowned haben mit Hädanfärd nochmal eine ordentliche Schippe an Aggressivität draufgelegt und begeistern durch ihre kreative Mischung aus pompösen Keyboardklängen und elysischen Gitarrenklängen. Um es bildhaft zu beschreiben, ist das Album ein musikalischer Hochgeschwindigkeitszug quer durch die skandinavischen Mischwälder. Für jeden Fan von melodischem Black-/Death Metal Anhänger ein Muss und für mich eine 8,5 / 10 wert.
Line Up
K. Romlin – Gesang
J. Jaloma – Schlagzeug
J. Eskilsson – Lead Gitarre
H. Liljesand – Bass, Gitarre, Keyboard
Tracklist
01. Nattkrönt
02. Rex Tenebrae
03. Fjättrad
04. Ett Gravfäst Öde
05. Hädanfärd
06. Gudars Skymning
07. Människans Förfall
08. Grått & Ödelagt
09. Enslingen
Links
Facebook Night Crowned
Instagram Night Crowned
Bandcamp Night Crowned
Außerdem auf Soundmagnet.eu
EP Review – Mayhem – Atavistic Black Disorder
Interview – Mork, Nachgefragt bei Thomas Eriksen
Album Review – Seth – La Morsure du Christ