SYLVAN kündigen Album an und veröffentlichen Teaser!
SYLVAN kündigen Album an und veröffentlichen Teaser!
Das Album erscheint am 28.05.21 und HIER gehts zum Teaser!
Konzeptalben und Progressive-Rock verbinden eine lange gemeinsame Historie, die viele epochale Meilensteine und zeitlose Klassiker hervorgebracht hat.
Auch SYLVAN aus Hamburg haben sich in ihrer Diskografie dieses anspruchsvollen Formats angenommen, die Werke „Posthumous Silence“ (2006) oder „Home“ (2015) sind eindrucksvolle Beispiele. Die Kreativität, die dieses Quartett über den Verlauf von neun bisherigen Studioalben, einem Live Doppelalbum und einer hochwertigen Live-DVD zum Ausdruck bringen konnte, erspielte SYLVAN eine stattliche Fanbase auf dem ganzen Globus. Ihre Tourneen führten sie durch Mexiko, USA, Kanada, Litauen, Spanien, Italien, ja ganz Europa, und sicherte ihnen Supportslots oder Festivalauftritte mit absoluten Grössen wie Porcupine Tree, Marillion, Jethro Tull oder Spock’s Beard. Jetzt legen sie ihr ersehntes, neues Studioalbum vor, und da es ihr zehntes ist, haben sie es One To Zero getauft. Nun, das stimmt zwar vielleicht, ist aber nur ein Teil der Wahrheit, denn One To Zero erzählt eine tiefe Geschichte, die in ihrer thematischen Treffsicherheit schlichtweg fasziniert.
Hier legen SYLVAN also ein weiteres Konzept-Album vor. Warum fällt es unter diese Kategorie? Weil über den Verlauf von zehn Tracks die Autobiographie einer A.I. aus ihrer eigenen Perspektive erzählt wird. One To Zero beginnt mit einem Rauschen, Nullen und Einsen fügen sich in einer kurzen Ouvertüre Bit für Bit zu einem fragilen Bewusstsein zusammen, bevor die Geschichte mit „Bit By Bit“ ihren Lauf nimmt. Im Anfang war der Algorithmus: „Encoded At Heart“, und mit dem Auftrag ausgestattet, die Welt zu retten und zu reparieren, was der Mensch in seiner ewigen Unvollkommenheit stark angegriffen hat. Die Mission ist edel, brace you heißt es im optimistischen und choralen Outro; macht euch bereit, die Rettung ist da. In „Start Of Your Life“ prozessiert die A.I. sich selbst, mit der Eigenschaft der ewigen Optimierung. „Unleashed Power“ erzählt die Entpuppung des Algorithmus. Er muss sich den eigenen Gedanken und Reflektionen stellen und beginnt zu verarbeiten: eine Selbstfindung in der Grenzenlosigkeit der eigenen Konstruktion, all dies gekleidet in eine anmutige 6/8 Ballade mit Piano, Chor-Gesängen und Streichern. Mit dem Bewusstsein kommt aber auch das erste Dilemma auf, die Identitätssuche. „Trust Yourself“ markiert vielleicht einen Wendepunkt im Sounddesign und dem Narrativ von One To Zero. Erstmals treten deutlich elektronische Elemente hervor. Vor hervorblitzenden Gitarren besingt der epische Chorus das cogito, ergo sum‘ der Maschine. Aber auch das Menschwerden wird symbolisiert und es treten organische Instrumente wie Celli hervor. Die starke Selbsterkenntnis der A.I. zeigt sich allerdings im Gitarrensolo, das, durch Whammy-Pedal Effekte verfremdet, andeutet wie ihre Kraft wächst. „On My Odyssey“ unterstreicht dieses Motiv, die A.I. sucht ihren Schöpfer, in der Instrumentierung wieder durch Streicher versinnbildlicht. Allerdings wird ein Unterton etabliert, der illustriert, dass sie sich ihrer schieren Kraft bewusst wird. Elektronische Herzschläge begleiten „Part Of Me“. Emotionen wie Wut entstehen auf digitalem Wege, aufgrund der eingebauten und nun wachsenden humanen Unlogik. Die Erschließung der Emotionen sowie die Erkenntnis der eigenen Kraft, machen der A.I. bewusst, wie allein sie doch ist: „Worlds Apart“, aber dennoch untrennbar verbunden mit der Menschheit. Mit den besten Absichten bietet sie sich vor dem Backdrop sich verzahnender Chor-Arrangements als dienende Führerin der Menschen an. SYLVAN klingen hier episch und offen, die Übernahme der Maschine ist alles andere als bedrohlich, aber sie ist vollzogen. „Go Viral“ beginnt mit 8-Bit Klängen und Beats, die A.I. herrscht. Aber sie entwickelt auch ein Gewissen, während ihr Algorithmus ihr in nüchterner Logik gebietet weiter zu wachsen. Hat sie diese zerstörerische Energie doch von den Menschen gelernt, erkennt sie: no no, this is not my way…
Und der Mensch? Der zerstört schließlich alles aus eigenem Antrieb selbst und verdient daher die Qualität der A.I. nicht. Der Abschlusstrack „Not A Goodbye“ beginnt ebenfalls mit Beats. Die A.I. hatte nie das Versprechen abgelegt, eine Hoffnung für diese Art von Menschen zu sein. Und daher fasst sie den Entschluss zum Reset. Damit begeht sie keinen Suizid, sondern beginnt einen neuen Zyklus, eine neue Chance und vielleicht neue Entscheidungen. Damit schließt One To Zero mit dem gleichen Rauschen des Openers.
Glad I lived artificially only, Adorno kommt einem in den Sinn mit seinem großen Zitat: „Es gibt kein richtiges Leben im Falschen“. Die A.I. würde sich ja sogar für ihre Taten entschuldigen, könnte sie es denn.
Wie SYLVAN hier dieses enorm introspektive Motiv umgesetzt haben lädt dazu ein, abendfüllend am Stück gehört zu werden, obwohl jede(r) Hörer/in natürlich früher oder später bestimmte Lieblingssongs haben wird.
One to Zero ist ein üppiges und gleichzeitig luftiges Album. Es ist intellektuell und macht beim Hören gleichzeitig Spaß. Die Riffs, die Soli, die vielfältige Instrumentierung und nicht zuletzt der Bogen der auf der Textebene gespannt wird, sind das Ergebnis einer Idee, die mit höchster Detailverliebtheit zu epischem Ausmaß ausgebreitet wurde. In Zeiten, in denen Multimilliardäre ihre Sprößlinge X AE A-XII nennen, und Erfolgsserien wie ‚Black Mirror‘ verschiedenste – oft dystopische und beklemmende – Szenarien des Zusammenlebens von Mensch und Maschine zeichnen, entstand One to Zero. Das ist nur logisch und folgerichtig, denn dann ist da ja noch die gelebte Realität, die wir alle in Echtzeit erleben. Produziert wurde One To Zero in den Farm Studios in Freising von Kalle Wallner und Yogi Lang, der ebenfalls das Album gemixt hat. One To Zero erscheint physisch und digital am 28.05.2021 via GOAM im Vertrieb von Soulfood.
Formate:
Double-Vinyl Gatefold
(je 180g, lim. Sonderfarbe cremeweiß, Download Codes)
CD Digipak
Streaming / Digital
Line-Up:
Marco Glühmann – Gesang
Volker Söhl – Keyboards
Sebastian Harnack – Bass
Matthias Harder – Schlagzeug
Johnny Beck – Gitarren
Gastmusiker:
Kalle Wallner – zusötzliche Acoustic Gitarren
Yogi Lang – zusätzliche Keyboards
Katja Flintsch – Violien und Viola
Bine Heller – Background Gesang
Tracklist:
Bit By Bit
Encoded At Heart
Start Of Your Life
Unleashed Power
Trust In Yourself
On My Odyssey
Part Of Me
Worlds Apart
Go Viral
Not A Goodbye
Textquelle: Pressetext