Nazca Space Fox – Ceres – Album Review

Nazca Space Fox – Ceres
Herkunft: Deutschland
Release: 27.09.2024
Label: Tonzonen Records
Dauer: 45:56
Genre: Post Rock, Psychedelic Rock


Promo 1_Nazca Space Fox_©Gregor Biskup
Foto Credit: Gregor Biskup

Instrumentaler, psychedelischer Rock, der gelegentlich auch die 10-Minuten-Marke knackt!

So, Leute mir kurzer Aufmerksamkeitsspanne haben hier eh schon aufgehört zu lesen. Für alle anderen: Die 2014 gegründeten Rocker von Nazca Space Fox haben sich mit ihren traumähnlichen Klanglandschaften längst einen Namen in der deutschsprachigen Szene gemacht. Das Album Ceres lädt uns erneut dazu ein, mithilfe von Musik eine kurze Auszeit von unserem alltäglichen Hamsterrad zu nehmen und stattdessen in eine emotional aufgeladene Welt aus Tönen einzutauchen. Nun, das behaupten viele Bands von sich. Also, stimmt es auch, was die Weltraumfüchse uns versprechen?

Von der Wüste ins All

Kurze Antwort: Ja. Das Trio versteht es, langsam und zielsicher „Wall of Sounds“ aufzubauen, wie Tony Iommi es nennen würde. Psychedelisch-fragile Klangelemente treffen bei Nazca Space Fox nämlich auf groovige Gitarrenriffs und ausladende Passagen, die durch atmosphärische Melodien und eine überragende Rhythmusfraktion glänzen.

Zugegeben, darunter kann man sich wahrscheinlich immer noch nicht viel vorstellen. Wir empfehlen deshalb, einfach einmal den Opener Weltraumwind auf Bandcamp anzuhören, und zwar HIER. Die Band geht aber nicht grundsätzlich von überlangen Song-Strukturen aus, sondern schafft es auch, ihre instrumentale Message in knackigere Songs zu packen. Beispielsweise in The Parrot, welches in rund fünf Minuten derart gekonnt zwischen Stoner Rock und psychedelischen Passagen wechselt, dass man eigentlich nicht anders kann als beeindruckt zuzuhören.

Wetterwarnung

Entgegen der Vermutung, die manche Leser:innen jetzt vermutlich hegen: Nein, wir haben keinen Werbedeal mit der Band oder deren Label abgeschlossen. Wir schreiben derart positiv über Nazca Space Fox, weil die Band einfach wirklich so gut ist. Die Essenz der Combo kumuliert sich gegen Ende des Albums in Track Nummer Vier namens Watching The Weather Change, den man im Grunde ständig und in jeder Lebenslage genießen kann. Ganz großes Kino für die Ohren und die eigene Innenwelt! Man muss nur einmal all die täglichen Ablenkungen wie Smartphone und Co. zur Seite legen und beim Hören die Augen schließen.

So bleibt unterm Strich nur noch zu sagen: Ceres ist eine musikalische Erfahrung, die aus der Fülle an Post Rock und Psychedelic Rock Veröffentlichungen heraussticht. Warum? Weil die Band es schafft, in jeder Sekunde leichtfüßig zu klingen und die Freude an dieser Art von Musik hervorzuheben, sodass das Album nicht nur für Genre-Extremisten geeignet ist. Chapeau!


Fazit
„Was für ein Brett!“ sagt man normalerweise eher bei extremeren Metal-Veröffentlichungen. Nazca Space Fox können uns mit Ceres aber ebenfalls dieses Statement entlocken, denn die Band schweift derart gekonnt und verspielt zwischen trockenem Stoner Rock und psychedelischen Klängen hin und her, dass einem beim Hören ständig ein freudiges Grinsen ins Gesicht gezaubert wird.
9/10

Line Up
Matze Gaul – Gitarre
Stefan Bahlk – Bass
Heiko Vollweiler – Schlagzeug

Tracklist
01. Weltraumwind
02. The Parrot
03. Quiet
04. Watching The Weather Change
05. Echo Control Device

Links
Bandcamp Nazca Space Fox


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – High Desert Queen – Palm Reader
Album Review – Samsara Joyride – The Subtle And The Dense
EP Review – Stöner – Boogie To Baja

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 3 Average: 5]