Mystic Sons – Curses And Spells – Album Review

Mystic Sons – Curses And Spells
Herkunft:
Schweiz
Release:
16.04.2021
Label: Road Hell Road Records
Dauer:
37:55
Genre:
Stoner Rock


Einfach machen es mir die drei Herren aus der Schweiz nicht. Ganz spärliche, beziehungsweise so gar keine Infos sind zu bekommen. Ob das jetzt ein gepflegtes, mysteriöses Image ist oder die Band möchte, dass wir uns auf die Musik als das Wesentliche konzentrieren, bleibt im Nebel verborgen. Wenn da nicht meine Sympathien für die Musik wären, hätte ich schon aufgegeben.

So bleibt es dabei mich auf die Fakten zu beschränken. Das erste veröffentlichte 3-Track-Demo ist von 2016. Dem folgte das erste selbst betitelte Album im Jahr 2018, welches ein gutes Echo einfahren konnte. Bleibt jetzt nur die Frage offen, was das aktuelle Curses And Spells anzubieten hat.

Dichter, schwerer Staub

Zäh beginnt das Intro. Verzerrtes Gitarrenriff, metallenes Klirren und dann stöhnt der Bass auf. Ab da weiß der Hörer woher der Wind weht. Es ist furztrockener Desert Stoner Rock angesagt. Mit hypnotischem Gitarrenriff beginnt der Opener und geht schnell in brachial-dichtem Sound auf. Bochat singt nicht, nein, er klagt eher in Harmonie mit seiner Gitarrenmelodie. Ein kurzes, heftiges Gitarrensolo, vom Bass umspielt und ein Aufbäumen am Mikro, ein Schrei nach Herrn Lucifer und dann verklingt Curses And Spells. Ihr könnt den Song HIER nachhören.

Schon fast zart beginnt Fortune And Fame. Auch wenn Bochat nicht wirklich schön im klassischen Sinn singt, hat doch seine kehlige, rauhe Stimme einen besonderen Klang. Der Refrain hat eine einprägsame Melodie, die Strophen dazwischen gehören fast ausschließlich dem Gesang, getrieben und umspielt vom Bass.

Kurz und schnell durch die Mitte

Das folgende Girls Of The Night ist simpel aufgebaut und genau wie Great Horse trotzdem sehr kurzweilig. Mehr Pfeffer gibt es HIER bei Helpless Blues. Das Tempo zieht an, die Gitarre darf sich mehrfach beweisen.

Nach diesen drei relativ kurzen Nummern gibt es mit False Gods das Langeisen des Albums. Der Song stampft im ersten Teil wie ein wilder Berserker über die Bühne, bevor uns Bochat zum Rhythmus und der Basslinie sein Leid klagt. Danach vermischen sich die Instrumente zu einer schweren, wilden Session – großartig!

Etwas Zerbrechliches und ein Fazit

Fast schon lyrisch und zerbrechlich kommt Magic Love daher. Etwas ungewöhnlich für das Album, aber es ist ein guter Downer um runter zu kommen. Die Instrumente umspielen sich und die Band jammt sich zu einem kleinen emotionalen Meisterwerk und alles verklingt.

Im direkten Vergleich zum ersten Studioalbum empfinde ich Curses And Spells als hörbar gereifter.
Die differenzierte Produktion macht sich besonders beim direkteren Klang des Gesangs und dem dichten, genretypische Sound bemerkbar. Das wunderschöne Artwork von Bertrand Bouchardeau rundet den Gesamteindruck ab.


Fazit
Curses And Spells
klingt nicht vollkommen, sondern eher spontan und nach roher Energie. Aber gerade das macht den Charm des Albums aus. Liebhaber von Stoner Rock können bedenkenlos zugreifen und haben Spaß. Die Metaller überlegen und hören noch mal rein. Gelungener zweiter Streich und deshalb 7,5 / 10.

Line Up
Thomas – Gitarre, Gesang
Florian – Bass
Thibaud – Schlagzeug

Tracklist
01.Intro II
02.Curses And Spells
03.Fortune And Fame
04.Girls Of The Night
05.Great Horse
06.Helpless Blues
07.False Gods
08.Magic Love

Links
Facebook Mystic Sons
Bandcamp Mystic Sons
Instagram Mystic Sons


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