Mourning Of The Heretic – To The Shadows Betrothed – Album Review

Mourning Of The Heretic – To The Shadows Betrothed
Herkunft: Nordirland
Release: 22.11.2024
Label: Eigenrelease
Dauer: 33:54
Genre: Black Metal / Gothic Metal


Foto Credit: Morbid Pixels Photography

Die aus Nordirland stammende Band Mourning Of The Heretic formierte sich 2010 als Quartett. Die erste Feuertaufe in Form eines halbstündigen Demos wurde zwei Jahre später veröffentlicht. Es folgten bis 2016 noch zwei weitere EP-Veröffentlichungen bis die Band auseinanderbrach.

Doch wie ein dunkler Phoenix aus der Asche formierte sich die Band um das Gründungsmitglied Mark Valdemar vor zwei Jahren als Trio neu. Das vorliegende To The Shadows Betrothed bietet uns als Debüt acht Tracks an, welche hauptsächlich aus den Bereichen Black und Gothic Metal schöpfen. Sucht man nach musikalischen Vorbildern, dann fallen einem deutliche Referenzen zu den Britten von Cradle Of Filth auf.

Der Sound der Nordiren fällt nicht ganz so fett aus wie die Inselnachbarn, was Absicht sein kann, aber auch am Budget liegen könnte. Der Frontmann verzichtet darauf, gleich Dani Filth, in den höchsten Tönen zu kreischen. Doch trotz allem sind die Bezüge besonders zur Anfangsphase von Cradle Of Filth unüberhörbar, was die Band als Kompliment aufzufassen sollte.

Besessenes Krächzten

Textlich orientiert man sich an den für das Gothic Metal Genre üblichen schwarzen Lieblingsthemen und peppt das auch mittels Keyboards zu einer ordentlich theatralischen Atmosphäre auf. Natürlich steht das heisere Gekrächzte und Gegurgel des Frontmanns im Vordergrund. Dem zur Seite schrubben die schwarzmetallischen Gitarren. In den ruhigeren Passagen vernimmt man gut die Arbeit am Bass, die aber in den energetischen Schüben manchmal untergeht. Die Drums sind durchweg programmiert, was das Ganze nicht so organisch macht. Dafür bieten sie die saubere Schnelligkeit einer tackernden Nähmaschine an.

To The Shadows Betrothed startet würdig mit Possessed, das man HIER anhören kann. Mit sphärischen Tönen angereichert steigert der Song sich über eine Minute in eine schnelle Energieleistung hinein. Possessed klingt von allen Stücken am Weitesten gereift. Der Song verbindet mit seinen Melodien, der Balance der Instrumente und den Gekrächzte des Sängers alles zu einem perfekten Opener.

Wesentlich rauer und schneller, aber auch produktionstechnisch weniger ausbalanciert geht es mit The Ghost Who Loved Me. Auch das folgende My Last Sunrise ist vertonte Dunkelheit und könnte aufgrund von Soundunterschieden in einer anderen Session als der Opener entstanden sein. Mit She Is Death folgt ein nächstes Highlight. Der gedoppelte Gesang aus dunklen Growls und Mark Valdemar krächzendem Gesang hat echt was. Dazu ist der Song trotz energetischer Momente mit Keyboardmelodien angereichert.

In Wildheit am Besten

Die unterschiedliche Qualität der Produktion lässt annehmen, das Mourning Of The Heretic ihr Debüt in mehreren Anläufen eingespielt haben. Das wird am deutlichsten beim unterschiedlichen Klang vom hellen Meridian und dem folgenden, soundtechnisch dunkler geratenen A Heart So Black. Mit In My Arms folgt ein weiteres empfehlenswertes Stück. Die Tasteninstrumente verbreiten zarte Klänge. Soundeffekte wie Knistern und Knacken verbreiten Wärme, während die surrenden Gitarren melancholisch singen. Mark Valdemar kotzt schon fast die Vocals aus seinem Inneren heraus und schwebt so zwischen Death und Black Metal.

Auch produktionstechnisch ist Within The Night ein würdiges Abschlussstück. Doch nach dem rüden In My Arms klingt der Rausschmeißer fast zu brav. Getragen und mit viel Atmosphäre verabschieden sich Mourning Of The Heretic in die Nacht und kehren hoffentlich bald mit Getöse und dem nächsten Album zurück.


Fazit
Mourning Of The Heretic
liefern mit To The Shadows Betrothed eine gesunde Mischung aus Black und Gothic Metal ab. Das Trio kommt immer am Besten ins Ohr, wenn es räudig und ungestüm klingt und alles mit Melodiebögen verbindet. Das Debüt von Mourning Of The Heretic klingt nicht perfekt, aber hat gerade dadurch Charm. 7,5 / 10

Line Up
Mark Valdemar – Gesang
Dylan Kelly – Gitarre, Schlagzeugprogrammierung
Shane O’Hare – Bass, Keyboard, Schlagzeugprogrammierung

Tracklist
01. Possessed
02. The Ghost Who Loved Me
03. My Last Sunrise
04. She Is Death
05. Meridian
06. A Heart So Black
07. In My Arms
08. Within The Night

Links
Webseite Mourning Of The Heretic
Facebook Mourning Of The Heretic



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