Mother’s Cake – Cyberfunk! – Album Review

Mother’s Cake – Cyberfunk!
Herkunft:
Österreich
Release:
18.09.2020
Label: Membran
Dauer:
45:14
Genre:
Progressive Rock


Mothers Cake-BandMother’s Cake habe sich in der heimischen Szene längst einen Namen als starke Live-Band gemacht, aber auch international sind die Österreicher keine Unbekannten. Die Combo hat sich die Bühne bereits mit Größen wie etwa Thundermotherund Alice in Chains geteilt.

Auf ihrem Album Cyberfunk! versucht die Band nun, ihre Live-Energie auf einem Tonträger zu bündeln. Das Werk wurde daher innerhalb von drei Tagen in fast klassischen Band-Recordings aufgenommen.

Psychedelische Weltreise

Musikalisch spinnt die Band ihre Fäden irgendwo zwischen progressivem Rock, Funk, New Wave und psychedelischen Klangpassagen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Song Crystals in the Sky mit seinem sehr unterhaltsamen Video, dass du HIER finden kannst.

Mother’s Cake sind hörbar darauf bedacht, keine Monotonie aufkommen zu lassen. Jeder Song setzt neue Akzente und unterscheidet sich von seinem jeweiligen Vorgänger. So folgt beispielsweise auf die Rage Against The Machine-angehauchte Nummer I’m Your President ein groovig-hippiemäßgies Stück namens I Love Your Smell, Video HIER„Yves ist sehr bedacht darauf und möchte von Song zu Song Überraschungen kreieren. Manche Songs wurden also bewusst in eine Richtung geschrieben, um den fehlenden Moment auszufüllen“, meint Schlagzeuger Jan Haußels dazu.

Das Spektrum von Sänger Yves Krismer reicht dabei von funkigem Sprechgesang bis hin zu explosiven Screams und zuckersüßen Balladentönen. Bassist Benedikt Trenkwalder liefert dazu die passenden, tieftönigen Hooklines. Das Schlagzeugspiel von Jan Heußels hält sich großteils eher im Hintergrund und begleitet die musikalische Reise mit den jeweils passenden Beats. Das Trio ist eindeutig ein eingespieltes Team, das Zusammenspiel wirkt stets organisch und wie aus einem Guss.

Gegen Ende des Albums wird eine Dame namens Gloria in einem dramatischen Song besungen, ehe bei The Beetle rockige Soul-Klänge am Programm stehen. Das abschließende Desire rundet ein starkes und vielfältiges Album mit Reggae-Anleihen ab und hinterlässt den Hörer überrascht ob dieser musikalischen Vielfalt, die da von nur drei Musikern produziert wird. So manch andere Band braucht für so etwas wesentlich mehr Mitglieder.


Fazit
Mother’s Cake liefern ein Album ab, auf dem fast jeder etwas für sich entdecken kann. Kein Lied auf Cyberfunk! ist wie das andere, aber trotzdem schafft es die Band durch ihr kompaktes Zusammenspiel und Songwriting, dass die Platte nicht zusammengestückelt wirkt. Dadurch funktioniert das Werk als Gesamtes betrachtet, dennoch kann jedes einzelne Stück aber auch für sich selbst stehen. Die Band hat es redlich verdient, damit die nächste Stufe auf der Karrierleiter zu erklimmen. Zusammengefasst ergibt das stolze 9,5 / 10.

9,5

Line Up
Yves Krismer – Gitarre, Gesang
Benedikt Trenkwalder – Bass
Jan Haußels – Schlagzeug

Tracklist
01. Tapedeck
02. Toxic Brother
03. Crystals in the Sky
04. I’m your President
05. Love your Smell
06. The Operator
07. Cybernova
08. Hit on ur Girl
09. Lonely Rider
10. Gloria
11. The Beetle
12. Desire

Links
Facebook Mother’s Cake
Bandcamp Mother’s Cake
Webseite Mother’s Cake


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Mrs Kite – Flickering Lights
Interview –  Nachgefragt bei Kaiser Franz Josef
Kolumne – Brauchen wir Re-Recordings?

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 5 Average: 5]