Mother Island – Motel Rooms – Album Review

Mother Island – Motel Rooms
Herkunft:
Italien
Release:
22.05.20
Label: Go Down Records
Dauer:
37:26
Genre:
Psychedelic Rock


Setzt die Stirnbänder auf, zieht die Jesuslatschen an und schmeißt euch aufs Surfbrett, denn Mother Island lässt mit ihrem dritten Werk Motel Rooms die kalifornische Sonne der 1960’er aus dem Plattenspieler scheinen. Mit ihren vorangegangen Alben Cosmic Prye und Wet Moon konnten die Psychedelic Rocker bereits mit ihrem Stil der 1960’er Musik überzeugen. Für das kommende Album bringen die Italiener jedoch frischen Wind aus der letzten Tour entlang der amerikanischen Westküste mit und schaffen eine lockerleichte, sonnige Platte, die sich nicht nur gut durchhört, sondern des öfteren das Tanzbein direkt anspricht.

Wer Mother Island nicht kennt, bekommt gleich im Opener Till the Morning Comes einen guten Eindruck von Stil und Richtung der Band. Klare E-Gitarren stimmen einen smoothen Rhythmus an und Frontfrau Anita Formilans heller und sehr angenehmer Gesang tut sein übriges, um sich ein Bild vom kalifornischen Strand und einer fröhlichen Unbekümmertheit beim Tanzen bis in die Morgenstunden zu schaffen. Etwas zügiger geht es darauf in Eyes of Shadows zu, welches mit seinem schnellen Takt selbst mich alten Tanzmuffel dazu bringt, dem Beat zu folgen und gut mitzugehen. Und ja, die Titel von Motel Rooms sind ganz im Sinne der 1960s unheimlich gut tanzbar. So auch And We’re Shining und Summer Glow, die musikalisch fortführen, was die vorangegangenen Titel begonnen hatten. Stilistisch dazwischen keine großen Experimente, diese wären aber auch nicht nötig, da sich die Titel dennoch gut voneinander unterscheiden und man sich eh in einem kleinen Rausch befindet.

Ein Pause davon bietet We All Seem to Fall to Pieces Alone, wie dessen düster wirkender Titel bereits verrät. Langsame Melodien, ein schunkelnder Beat und vor allem Trompeten bestimmen diesen melancholischen Titel über das Leben und unterbricht kurz die lockere Stimmung, die das Album sonst verbreitet. Zu dieser kehrt Mother Island in Demons wieder zurück. Schwungvoll zwingen die Drums erneut mitzugehen und bringen einen Titel der im Ohr bleibt. Etwas verträumter wird es in Song for a Healer ohne dabei allerdings zu weit von bekannten Pfaden abzuweichen. Auch Santa Cruz fügt sich gut in das Gesamtbild des Albums ein und führt den tanzbaren Beat und einfallsreichen Melodien fort. Dead Rat fügt dem Ganzen mit einer knarzenden Verzerrung der E-Gitarre noch einen leicht dreckigen Touch hinzu, was durchaus gefällt und noch ein letztes Mal zum rocken auffordert, bis Lustful Lovers schmalzig und soft einen leidenschaftlichen Abschluss des Albums einleitet.


Fazit
Für mich das Sommeralbum des Jahres 2020. Eine unbeschwerte, lockere Platte, die mit schnellen Rhythmen und einer großen Portion Sonne für gute Laune sorgt. Mother Island bringen den Stil des 1960’er Psychedelic Rock im modernen Gewand zurück und lassen für kurze Zeit den Alltag vergessen. Insgesamt blumige 8/10.

Line Up
Anita Formilan – Gesang
Nicolò De Franceschi – Gitarre
Nicola Tamiozzo – Gitarre
Giacomo Totti – Bass
Nicola Bottene – Schlagzeug

Tracklist
01.Till the Morning Comes
02.Eyes of Shadows
03.And We’re Shining
04.Summer Glow
05.We All Seem to Fall to Pieces Alone
06.Demons
07.Song for a Healer
08.Santa Cruz
09.Dead Rat
10.Lustful Lovers

Links:
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Bandcamp Mother Island

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