Modern Stars – Termination – Album Review

Modern Stars – Termination
Herkunft:
Rom / Italien
Release: 01.03.2024
Label: Clostridium Records – EU / Little Cloud Records – USA / Sister 9 Recordings – UK
Dauer: 44:05
Genre: Heavy Psych / Drone / Krautrock


Erfreulich schwer einzuordnen sind Modern Stars, eine Band aus Italien, die sich irgendwo in einer Melange von Krautrock, endlosen Soundeskapaden und nebelschwadenen Psychsounds einordnen. Ihr viertes Album Termination folgt nun einem Konzept, das in der theoretischen Informatik als Halteproblem bekannt ist. Dieses besagt, dass es keinen generellen Algorithmus gibt, der ein theoretisches Problem bei Berücksichtigung aller Möglichkeiten des Inputs zur Lösung führen kann.

Modern Stars transportieren diesen Denkansatz auf das menschliche Leben im Allgemeinen. Auch hier gibt es zu Beginn des Lebens kein allgemeinverbindliches Rezept, die eine jedwede Aussage zum Verlauf einer Biographie schaffen kann. Ab und zu müssen mehr oder weniger radikale Kurskorrekturen vorgenommen werden. In sieben Songs wird die Geschichte eines Mannes nacherzählt. Im Opener If/then wird sein mangelndes Vertrauen in die Computertechnologie deutlich, gefolgt von seiner Orientierungslosigkeit in Nowhere, seine Flucht in die Religion in Confession sowie in kooperative Gesellschaftsmodelle in Organization.

Dies alles nur, um am Ende sein Glück in der Liebe und Erlösung zu finden und Absolution zu erlangen, was in Be Pure und Come Down ausgedrückt wird. In Bartleby zeigt sich der Protagonist enttäuscht und lehnt alles in nihilistischer Weise ab, was ihr HIER in dem sparsam inszeniertem Video sehen könnt.

Genau wie das Konzept sind die Songs recht sperrig und besitzen oftmals eine recht fuzzige Melodiösität. Der weibliche Zusatzgesang gibt den Songs einen interessanten Anstrich, wird allerdings recht spärlich eingesetzt. Allerlei elektronische Effekte lassen die Songs mehrdimensionaler wirken und verleihen dem technophilosophischem Konzept ein zusätzliches Maß an Authentizität.

Qualitativ sind zum Vorgänger keine Abfälle zu nehmen. War Space Trips for the Masses ein Ausflug in unendliche Weiten, so setzt das vierte Album Termination vielmehr den Spot auf sich selbst und zeigt ganz aktuell auf, welche Hürden eine KI noch nehmen muss, um es mit der natürlichen Intelligenz des Menschen aufnehmen zu können.


Fazit
Ein Konzept, das Philosophie und Technokratie verbindet, trifft auf fuzzige Sounds und ausschweifende Psychrock Konstrukte. Mit Termination gelingt dieses Modern Stars und sie platzieren ein interessantes Album mit ihren eigenen Trademarks. 8,5 / 10

Line Up
Andrea Merolle – Electronics, Gitarren und Gesang
Barbara Margani – Gesang
Andrea Sperduti – Schlagzeug
Mario Bruni – Bass

Tracklist
01. If/Then
02. Nowhere
03. Confession
04. Bartleby
05. Organization
06. Be Pure
07. Coming Down

Links
Facebook Modern Stars
Bandcamp Modern Stars


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