Misery Loves Co – Nachgefragt bei Schwedens Industrial Metal Export – Interview

Nachdem Misery Loves Co nach das jahrzehntelange Schweigen mit ihrem Album ZERO brachen und somit wieder in allen erdenklichen Charts für Furore sorgen, freute es mich umso mehr, dass sich die Band nach meinem Review zum Album für ein Interview mit mit für unser Magazin Zeit nahm. Das Ergebnis des Interviews sind Einsichten ins Künstlerleben, über Inspirationsquellen, Vinyl und Zukunftspläne.


Adriana: Ich war so glücklich, als ich die Ankündigung für ZERO in meinem Posteingang fand. Offensichtlich war es nicht nur ich, wenn ich mir die Reaktionen auf den Social Media Kanälen vor Veröffentlichung des Albums so anschaue. Wie geht es dir eigentlich? Habt ihr diese Resonanz von eurer Fanbase erwartet?
Misery Loves Co: Oh, vielen Dank! Nein, wir hatten wirklich keine Ahnung, was uns erwartet und wussten nicht, ob sich die Leute noch an uns erinnern würden. Aber ich schätze, einige Leute haben es getan.

Adriana: Diese Fangemeinde war nie wirklich weg und alle schienen gespannt auf das neue Album gewartet zu haben. Das Netz war voll von Rezensionen und Ankündigungen, übrigens alle positiv (!). Wo ward ihr bloß die letzten Jahren?
Misery Loves Co: Gute Frage – wo zum Teufel sind wir gewesen? Ich weiß es wirklich nicht, ich kann es wirklich nicht sagen. Aber ich weiß, dass es sich sehr gut anfühlt, wieder da zu sein! Hurra!

Adriana: Einige Musiker sagen, dass sie ein komplettes Album vom Schreiben der Songs bis zur Fertigstellung innerhalb einer Woche erstellen. Einige sehen es als einen intensiveren Prozess an und brauchen definitiv mehr Zeit. Wie lange hat es schließlich gedauert, von der Idee eines neuen Albums bis zur Veröffentlichung?
Misery Loves Co: Oh, ich weiß nicht………. Wir haben den ersten Song bereits 2005 (!) geschrieben, aber damals hatten wir noch kein Album im Sinn. Erst 2016 begannen wir endlich darüber zu sprechen, ein Album zu machen. Aber dann haben wir viel Zeit damit verbracht, herauszufinden, wie wir es veröffentlichen können…. Aber es wird nicht so lange dauern, bis das nächste Album erscheint, das verspreche ich dir!

Adriana: Euer Release-Konzert fand in eurer Heimat Schweden statt. Wie war diese Release-Show für dich? Zitternde Knie oder einfach nur pure Freude? Wie fühlt es sich an, wenn man wieder auf der Bühne steht?
Misery Loves Co: Ich habe es geliebt! Das ist definitiv eines der Dinge, die ich wirklich sehr vermisst habe; die Bühne zu betreten und eine Show zu machen.

Adriana: Das Sweden Rockmagazin hat ZERO kürzlich (zu Recht) auf Platz 3 der jährlichen Albumcharts gewählt. Was bedeuten solche Auszeichnungen für dich?
Misery Loves Co: Es bedeutet mir viel! Es ist sehr schön, diese Art von Anerkennung zu erhalten. Vor allem, wenn man so lange weg ist wie wir.

Adriana: ZERO ist (natürlich) auf CD, aber auch auf Vinyl erhältlich. War die Veröffentlichung von ZERO auf Vinyl eine persönliche Entscheidung oder glaubst du, dass es heutzutage einfach üblich ist, auch auf diesem Medium zu veröffentlichen. Hast du selbst noch einen Plattenspieler und drehst dein Vinyl? Besitzt du eine Vinyl-Sammlung und könnte ich dich auf einer lokalen Plattenmesse beim Vinyl diggen antreffen?
Misery Loves Co: Die Entscheidung wurde von Black Lodge Records getroffen, aber ich persönlich bin sehr glücklich, sie auf Vinyl zu haben. Es sieht total erstaunlich aus! Ich habe keinen CD-Player, aber ja, ich habe einen Vinyl-Player und eine ziemlich große Sammlung. Ich liebe es. Und, ja, ich kann in lokalen Plattenläden getroffen werden, während ich nach Vinyl suche!

Adriana: Was motiviert dich zum Musizieren und wo lässt du dich inspirieren? Wie bringt man das anstrengende Musikleben in Einklang? Gibt es spezielle Treatments wie Yoga, um sich zu konzentrieren?
Misery Loves Co: Nein, aber ich wünschte, ich hätte so etwas wie Yoga. Ich habe nur Rotwein. Aber was mich motiviert, ist nur die Chance, den besten Song zu schreiben, den wir je geschrieben haben, und ihn eines Tages auf der Bühne aufführen zu können.

Adriana: Das Album ZERO markiert einen weiteren Meilenstein in deiner Karriere als Musiker. Was sind die nächsten geplanten Meilensteine in deiner Karriere? Werden wir bald Videos sehen, mehr Auskopplungen oder werdet ihr euch wieder hinsetzen, um etwas Neues zu komponieren?
Misery Loves Co: Wir werden definitiv bald wieder mit dem Schreiben neuer Songs beginnen, aber im Moment hoffen wir, mehr Shows zu machen. Da sind wir gerade jetzt dabei.

Adriana: Werdet ihr auf Tournee durch Europa gehen? Vielleicht sehen wir euch sogar in unserer geliebten Stadt Wien? Du kannst sicher sein, dass ich bei deinem Konzert in der ersten Reihe tanzen werde!
Misery Loves Co: Das hoffen wir – und würden gerne wieder nach Wien zurückkehren. Es ist schon viel zu lange her. Ich werde dich in der Menge suchen, Metallicat! (Anmerkung der Redaktion: Metallicat ist Adrianas Nickname in sozialen Medien wie Instagram)

Adriana: Übrigens: Gibt es besondere Erinnerungen an das Leben auf Tour, die du mit uns teilen würdest? Welche war die aufregendste Stadt, die du je auf Tour besucht hast?
Misery Loves Co: Oh, ich weiß nicht…. Wir haben so viele tolle Städte besucht und all diese netten Menschen getroffen. Ich kann nicht wirklich nur eine Stadt erwähnen, sorry…..

Adriana: Gibt es etwas, das du deinen Fans sagen möchtest, besonders im deutschsprachigen Raum?
Misery Loves Co: Viel Spaß mit dem Album + ich hoffe, wir sehen uns alle im Jahr 2020! Folge uns auf Facebook und wir halten dich auf dem Laufenden, wenn wir wieder in deine Stadt kommen, ok?

Adriana: Nochmals vielen Dank für deine Zeit. Alles Gute für dich. Ich hoffe wirklich, dass ich euch bald live sehen kann. In der Zwischenzeit werde ich das Album drehen lassen, und drehen, und drehen, und drehen…..
Misery Loves Co: Klingt toll, danke Adriana!


Kurzinfo zur Band: 
Die Band Misery Loves Co wurde im Jahr 1993 von Patrik Wiren und Orjan Ornkloobis gegründet und war bis 2000 aktiv. Die Band wurde anfangs als Duo geführt und lediglich zu Live Auftritten wurden diverse Gastmusiker dazugenommen. Im Jahr 1995 wurde das erste selbstbetitelte Album veröffentlicht. Das Debüt brachte die Band bald als Support für Clawfinger auf Europatour, die als nächstes veröffentlichte EP brachte weitere Touren mit Slayer, Fear Factory und Machine Head. 2019 schloss sich die Band erneut zusammen und feiert gerade mit ZERO ein grandioses Comeback. 

Links:
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