Midgard – Tales Of Kreia – Album Review
Midgard – Tales Of Kreia
Herkunft: Kaniw / Ukraine
Release: 18.08.2020
Label: Sliptrick Records
Dauer: 48:41
Genre: Folk / Pagan / Melodic Death Metal
Wir hatten uns ja bereits mit einigen interessanten Pagan Metal Bands beschäftigt und deswegen war ich durchaus begeistert, dass eine vielversprechende Band aus der Ukraine im Postfach landete. Midgard wurde 2015 als Soloprojekt gegründet. In der Zeit erschien das erste Album Wolf Clan. 2017 wurde aus der dem Projekt eine richtige Band. Es folgte vergangenes Jahr das zweite Album Book Of Fate. Diesen August erscheint das dritte Album Tales of Kreia.
Das Album und der Opener Necromancer beginnt mit der vierfachen Wiederholung des Riffs. im Anschluss gibt es eine Strophe, die an viele osteuropäische Folk/Pagan Bands wie Woodscream erinnert. Vor dem zweigeteilten Refrain geht man nochmal ins Up-Tempo. Der erste ist relativ abgehakt und es folgt das starke Riff und ein melodischer zweiter Teil. Ebenfalls stark ist der musikalische Part hinter dem ersten Refrain. Definitiv ein Opener der Laune macht.
Frauenstime, Trommeln und Gitarre
The Horde hat einen folkigen Auftakt mit Frauenstimme, Trommeln, Flöten und Akkustikgitarre, eh sich Bass und Drums einklinken. In der Strophe klingt man etwas wie Amon Amarth in einer mid-Tempo Strophe. Im Refrain treten wieder folkige Melodien in den Vordergrund, welche von der E-Gitarre gespielt werden. Später lassen Midgard einige Thrash Elemente durchblicken.
Velhehazerun Dolian lässt in vielen E-Gitarrenparts Erinnerungen an die Angela Gossow Phase von Arch Enemy. Des weiteren beleibt das Lied durch den ersten Folk Teil mit männlichem, cleanen Gesang hängen. The Ring startet mit einer Folkmelodie, die etwas von Abschied versprüht und auch eine gemütliche Grundstimmung in sich trägt. Im Refrain arbeitet der Song mit cleanen Vocals und wäre aus meiner Sicht als letzter Song des Albums am idealsten platziert. So bringt er Abwechslung ins Album.
Antiklimatisches wird zum Mitgröhler
Mit Furzgeräuschen startet dann Dwarf King, was nach dem starken und ruhigen The Ring komplett antiklimatisch klingt und auch der schwächste Part des Albums ist. Der Song an sich kann mit schnellen Folk Melodien, dem Call & Response zwischen Growl und einer männlichen Horde sowie zwischen Horde und Gitarrenmelodie am Ende des Songs überzeugen. Ein Party Song, der ordentlich Laune macht und mit besseren ukrainisch Kenntnissen potential zum Mitsingen hätte.
Mit Keeper of the Freedom beginnt die Hälfte des Albums, bei der es deutlich mehr cleane Parts gibt. Dennoch fängt der Song als klassisches Melo-Death Stück an, eh immer mehr die Folk Elemente immer mehr Gewichtung haben. Reaper startet mit einer schnellen Folk Melodie, eh man in E-Gitarren Part á la Children Of Bodom bringt. Ebenso setzt man nach gutural gesungenen Strophen auf cleane Refrains, was sich bereits im Metalcore als gute Variante herauskristallisiert hat.
Elven Blade ist bis auf einige kurze Einwürfe der einzige rein clean gesungene Song und funktioniert aus meiner Sicht im Gesamtalbum gut. Ebenfalls ist er mit einem schönen Gitarrenpart gespickt. The Hunt geht am Anfang ordentlich aufs Mett eh man immer ruhiger wird, während Black Widow vermehrt zwischen Folk und Melo Death hin und her wechselt. Einzig geht die Flöte im Sound gegen die Double Bass Drum etwas unter. Ice Spirit eröffnet mit einem Erzählpart auf Folkklänge. Der finale Song bleibt sonst mit einem schönen Wechselgesang von Growl und cleanem Gesang und dem Singen der Melodie als Abschluss des Albums hängen.
Fazit
Midgard haben mich mit ihrem dritten Album mehr als überzeugen können. Die Ukrainer konnten mich sowohl im Melo-Death lastigen ersten Teil, als auch im Folk lastigeren zweiten Teil überzeugen. Die Truppe schafft eine gute Mischung aus beidem und agiert insgesamt sehr vielfältig. Die 9,5 / 10 sind wohl verdient.
Line Up
Klym Apalkov – Gesang
Roman Kuznietsov – Gitarre
Maxim Shatilo – Bass
Alexandr Kudryavtsev – Schlagzeug
Tracklist
01.Necromancer
02.The Horde
03.Velmehazerun Dolian
04.The Ring
05.Dworf King
06.Keeper Of The Freedom
07.Reaper
08.Elven Blade
09.The Hunt
10.Black Widow
11.Ice Spirit
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