Metalsteel – Forsaken By The Gods – Album Review
Metalsteel – Forsaken By The Gods
Herkunft: Slowenien
Release: 15.09.2021
Label: On Parole
Genre: Heavy Metal
Metalsteel sind seit 20 Jahren in der europäischen Heavy Metal Szene aktiv. Dabei vermischen die Slowenen traditionelle Klänge mit melodischen und teils progressiven Song-Strukturen.
Mit ihrem siebten Studioalbum Forsaken By the Gods beschreitet die Band den eingeschlagenen Weg unbeirrt weiter. Die Combo hat alle Instrumente und den Gesang am Album übrigens gleichzeitig aufgenommen – eine Vorgehensweise, die heute nur noch selten angewandt wird. Schade eigentlich, denn dadurch klingt das Album wesentlich organischer als so manche, sündhaft teure Hochglanzproduktion.
Klassisch und dennoch eigenständig
Wer Metalsteel kennt, der weiß, was ihn erwartet. Die zehn Nummern auf dem Album atmen allesamt den Geist des Heavy Metal, ohne dabei verstaubt zu wirken. Mit anderen Worten: Die Band vereint moderne Produktion und alte Tugenden zu einem Sound, der sowohl an die 1980er Jahre erinnert, als auch sehr gut in die heutige Zeit passt.
Ihr Gespür für Melodien beweisen die Slowenen bereits im Opener Forsaken By the Gods. Mitsingbare Gesangslinien und einprägsame Gitarrenriffs geben den Midtempo-lastigen Ton an, getragen wird das Ganze von der straighten Rhythmusfraktion. Diese Herangehensweise zieht sich übrigens durch die gesamte Platte.
Kompaktes Songwriting ohne unnötigen Ballast
For The Future ist beinahe prototypisch für den Sound der Band. Die Nummer wartet mit einem epischen Refrain auf und der Fokus liegt klar auf dem Gesang von Benjamin Kic. Die Instrumentalfraktion versteht ihr Handwerk, wobei sie aber mit Bedacht agiert und sich dem Ziel unterordnet, die Story des Songs in den Mittelpunkt zu stellen. Das Video dazu findest du HIER.
Natürlich darf auch eine Halbballade nicht fehlen, wir haben es hier schließlich mit Heavy Metal zu tun. So handelt das Lied Fallen Brother vom Verlust eines Freundes und ist einem gewissen Žiga Mrak gewidmet. Drop By Drop ist ebenso mit einer Widmung versehen, und zwar an den verstorbenen Alexi Laiho.
Emotionen ohne Worte
Der größte Schwachpunkt von Forsaken By The Gods ist wohl, dass sich Metalsteel kaum aus dem Midtempo-Bereich heraus bewegen. Die Slowenen warten zwar innerhalb ihrer Lieder mit etlichen Riffs und Rhythmenwechseln auf, aber Tempowechsel sind spärlich gesät. Hier hätte mehr Abwechslung für mehr Spannung und somit für mehr Hörspaß gesorgt.
Trotzdem haben wir es hier aber mit einer astreinen Heavy Metal Scheibe zu tun, die mit dem instrumentalen Schmachtfetzen Farewell ihren krönenden Abschluss findet. Es ist immer wieder spannend, wie viel Emotionen gute Musiker völlig ohne Worte ausdrücken können.
Fazit
Forsaken By The Gods ist zu 100% Heavy Metal. Metalsteel beweisen damit, dass dieses Genre auch 2021 nicht zum alten Eisen gehört. Übersetzt in die Internet-Sprache: Die Slowenen haben hier ein Album erschaffen, dass nicht nur Boomer, sondern auch Millennials und die Generationen X, Y und Z für das wahre Metall begeistern kann. Dafür gibt’s 8 / 10 und eine klare Empfehlung für alle Fans des Genres.
Line Up
Benjamin Kic – Gitarre, Gesang
Rok Tomšič – Gitarre
Matej Sušnik – Bass
Daša Trampuš – Schlagzeug
Tracklist
01. Forsaken By the Gods
02. Dying Out
03. For The Future
04. Drop By Drop
05. Death=Life
06. Becoming Human
07. Fallen Brother
08. Into The Rivers Divine
09. The Passage Of Time
10. Farewell (Instrumental)
Links
Facebook Metalsteel
Instagram Metalsteel
Webseite Metalsteel
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Reinforcer – Prince Of The Tribes
Interview – Images of Eden, Nachgefragt bei Gordon Tittsworth
Kolumne – Bands aus Exotistan, Teil 2: Indien