Metal versus Pubertier – Leben am Limit – Part 3
Metal versus Pubertier – Leben am Limit ist eine humoristische Sichtweise auf das Zusammenleben mit einem (noch) nicht dem Metal verschriebenen Teenager. Doch dies ist erst der Beginn einer Mission, DER Mission.
Ich gebe zu, so richtig ist es mir bisher nicht gelungen, musikalischen Zugang zu meiner Tochter zu finden. Metal und Rock sind nach wie vor ganz abscheuchlich, oder wie sie sagen würde: „Disgusting, Mama!“. In dieser Woche habe ich mich dazu entschlossen, es langsamer und vor allem behutsam anzugehen. Was bietet sich da besser an, als ein Märchen? Aber lest selbst:
Wir schreiben das Jahr 1999. Es begab sich zu dieser Zeit eine musikalisch noch verwirrte 13 jährige Prinzessin auf die Suche nach guter Musik.
Bis zu diesem Zeitpunkt liest sich ihre musikalische Biographie wie ein schlimmer Musical-Horrorschinken:
Musikalisch geprägt wurde sie zunächst von ihrem Vater dem König, der nebenberuflich als DJ alles, wirklich ALLES!, was der Musikmarkt hergab, auflegte.
Ihre Mutter quälte sie mit einem nicht vorhandenen Geschmack und wahnsinnig viel schlechtem Schlager.
Zudem genoss unsere junge Prinzessin eine klassische Ausbildung, wie sich das am Hofe gehört – Konzertgitarre, Notenunterricht, Gesang. Man stelle sich Spitzenkleid mit Rüschen und Lackschuhen vor. Traumatische Grenzerfahrungen.
Während der Grundschule versuchte sie mit aller Macht, sich diesen Fängen zu entreißen und landete unglücklich in der Sparte Eurodance. Ja, so schnell war sie vom rechten Weg abgekommen. Das Idol hieß DJ Bobo – ein kleiner Schweizer, der die Menschen bis heute mit schlechtem Rap quält aber immerhin ziemlich gute Bühnenshows zustande bringt. Während ihre Freundinnen die Trennung diverser Boybands beweinten oder ihre Kinder irgendwann nach Angelo Kelly benennen wollten – wollte sie mehr!
Es sollte noch einige Zeit ins Land gehen, bis die Sehnsucht nach guter Musik gestillt wurde.
Da gab es diesen einen gruseligen Prinzen an ihrer Schule – der drehte in den Pausen seinen Walkman so richtig laut auf! Was unsere Prinzessin da zu hören bekam, trieb ihr die Tränen in die Augen. Endlich! Was ist das? Wer ist das und was machen diese vielen Gitarren da? Der junge Gruselprinz öffnete seinen Walkman und überreichte ihr die güldene Kassette, auf der stand: Creed – Human Clay.
Der Bann war gebrochen – unsere Prinzessin verfiel ab diesem Zeitpunkt dem Rock & Metal mit Haut und Haar.
Heute lebt sie glücklich und zufrieden, hat ihre eigene Band, natürlich guten Geschmack und schreibt für ein Musikmagazin.
Ihr habt unsere ersten beiden Folgen verpasst? Kein Problem – hier könnt ihr nachlesen:
Metal versus Pubertier – Part 1
Metal versus Pubertier – Part 2
Und wer mag, hört noch einmal in das erwähnte Album rein – einmal Zeitreise 20 Jahre zurück, bitte!
Links:
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Gastautor: Maria