Messenger – In To Win – Album Review

Messenger – In To Win
Herkunft:
Springfield / USA
Release:
18.12.20
Label:
Eigenveröffentlichung
Dauer:
61:29
Genre:
Heavy Metal


Messenger kommen aus Springfield, USA und veröffentlichen in mit In To Win bereits ihr drittes Album. Obwohl sie musikalisch gesehen lupenreinen Heavy Metal spielen, unterscheiden sie sich doch inhaltlich von anderen Bands aus diesem Genre, denn Messenger sind eine christlich orientierte Metalband.

Zum Glück wird, entgegen dem Bandnamen, weniger gepredigt, sondern inhaltlich mehr auf zwischenmenschliche und alltägliche Probleme aus christlicher Sicht eingegangen. Freunde von Blut, Drachen und Stahl gehen hier leer aus.

Trotzdem oder gerade weil mich Messenger musikalisch an Wytch Hazel erinnern, sind sie mir direkt ins Ohr gesprungen und so komme ich nicht umhin In To Win genau unter die Lupe zu nehmen.

Eine Predigt ohne Holzhammer

Wenngleich das Album wie aus einem Guss erscheint, was vor allem an der angenehmen Art und Weise des Gesangs von Frank Clifton Herring liegt, hat doch jedes Lied seinen eigenen Touch und damit seine Berechtigung. Natürlich setzt man beim Opener auf Dynamik, gute Laune und gehobenes Midtempo. So stellt Time Machine einen gelungenen Rocker mit kraftvollem Gesang und Gitarren dar. Damit ihr wisst, worüber wir reden, gibt es HIER erst mal das Lyrikvideo.

Beim folgenden Blind Sided wird nicht abgebremst, sondern beschleunigt und das mit einem frischen und positiven Feeling. So gehen der Refrain und die begleitende Gitarre direkt ins Ohr, während das Schlagzeug wie eine Lokomotive antreibt. Für Freunde des melodischen Metals dürfte Take Flight ein gefundenes Fressen sein. Nicht nur wegen des großartigen Gesangs werde ich hier wieder an die oben genannten Wytch Hazel erinnert.

Wie für Livekonzerte konzeptioniert klingt Give A Shout!, das im Refrain zum Mitmachen und Mitgrölen animiert, mir aber im Vergleich mit dem bisherigen Material etwas zu simpel daher kommt. Ganz anders das folgende Crows and the Hawk, dass durch Melodie und Leichtigkeit hervorsticht. Es ist ein so schöner Rocksong, sodass ich ihn euch HIER gerne zum Hören geben möchte.

Kampfansagen an das Böse

Nach dem rockigen Messenger At Arms, mit einem schönen Gitarrensolo, folgt mit Satan’s Nightmare ein weiterer musikalischer Höhepunkt. Auch wenn ich die sehr persönliche Kampfansage an Satan inhaltlich für eine große Kraftanstrengung einschätze, wollen wir Messenger doch die positive Absicht und Aussage, in Verbindung mit einem klasse Song, zugute halten. Prinzipiell ist das folgende When I Go ein guter Song, aber mir im Refrain etwas zu einfach gestrickt.

Wie viele Parallelen es bei der Sichtweise auf Politiker und Politikverdrossenheit über Ländergrenzen hinweg gibt, erfahren wir bei July 5 [The Politician’s Song]. Hier wird den Politikern, wohl aus eigener negativer Erfahrung heraus, eine prinzipielle heuchlerische Politik zur Erlangung und Erhaltung der Macht unterstellt.

Zurück auf der Tempoautobahn bringt uns ein schöner Rocker namens Anchor. Dem folgt das Instrumental Trial and Triumph, welches für Freunde von Gitarrenklängen ein echtes Highlight darstellt. Hier tobt sich Vlad Gurin ordentlich aus, wobei man nicht unterschlagen darf, dass auch Michael John Hoover am Schlagzeug einen wesentlichen Anteil an der gelungenen Dynamik auf dem Album hat.

Herz, Glauben, Kampf

Ganz ohne eine waschechte Ballade kommt In To Win nicht aus und die gibt es mit Last Supper. Ein Lied, welches mit Emotionen, christlichen Bildern und Glaubensbekenntnissen vollgepackt ist.  Auch das abschließende rockige Fear No Evil ist eine vertonte christliche Kampfansage. Es gibt nichts zu fürchten, wenn der Herr mit dir ist.

Messenger haben definitiv nichts zu fürchten, wenn folgende Alben auch so gelungen ausfallen. Zu jeder Zeit merkt man, dass hier drei Musiker mit Können und Herzblut dabei sind. Vielleicht hätten ein oder zwei Tracks weniger das Gesamtbild noch hochwertiger erscheinen lassen, aber insgesamt betrachtet ist jeder Song ein kleiner Stein in einem großen Bild.


Fazit
Messenger
ist ein überdurchschnittliches Album gelungen. In To Win ist voll mit positiven Aussagen, abwechslungsreichen Kompositionen und ist empfehlenswert, nicht nur für Hörer mit Glaubensbekenntnis, sondern für jeden Anhänger ehrlicher Rockmusik. Deshalb verdiente 8 / 10.

Line Up
Frank Clifton Herring – Gesang, Bass
Vlad Gurin – Gitarre
Michael John Hoover – Schlagzeug

Tracklist
01. Time Machine
02. Blind Sided
03. Take Flight
04. Give A Shout!
05. Crows and the Hawk
06. Messenger At Arms
07. Satan’s Nightmare
08. When I Go
09. July 5 [The Politician’s Song]
10. Anchor
11. Trial and Triumph
12. Last Supper
13. Fear No Evil

Links
Webseite Messenger
Facebook Messenger


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