Mercury Circle – Killing Moons – Album Review
Mercury Circle – Killing Moons
Herkunft: Finnland
Release: 08.10.2021
Label: Noble Demon
Dauer: 01:02:51
Genre: Dark Rock / Goth Rock / Ambient
Die Band Mercury Circle wurde im Jahr 2018 in Finnland gegründet. Es handelt sich hierbei um ein Musikprojekt von Jaani Peuhu, der unter anderem durch die Bands Ironcrash und Swallow the Sun bekannt geworden ist. Mit an Bord sind unter anderem Musiker der Bands Children of Bodom und Sleep of Monsters.
Im Jahr 2020 veröffentlichte die Band ihre erste EP mit dem Titel The Dawn of Vitriol, welche durch ihre besondere musikalische Genialität großen Anklang fand. Nun will die Band die Hörer mit ihrem Debütalbum Killing Moons, mit gleich zehn sehr unterschiedlichen Songs auf eine klangliche Reise schicken.
Eine unfassbare Tiefe in der Soundgestaltung
Schon zu Beginn des Albums kristallisiert sich heraus wie akribisch sich die Band mit der Gestaltung eines Songs auseinander setzt und Wert auf kleinste Details sowie Abwechselung legt. The Gates Wide Open fällt direkt durch seine Länge auf und hat viel zu bieten. Alleine das Intro des Songs schafft eine perfekte Grundlage für einen atemberaubenden und sehr vielschichtigen Titel. Der Hörer wird mit atmosphärischen Trommelklang an dieses Stück Kunst herangeführt. Auch der treibende Gesang ermöglicht ein schnelles Eintauchen und Versinken. Zum offiziellen Lyrik Video geht es HIER.
Mit Black Mirrors haben wir den ersten Kontrast auf diesem Werk. Zwar weist der Song dieselbe Liebe zum Detail und der Tiefe auf, unterscheidet sich dennoch gänzlich von seinem Vorgänger. Mit einem sehr grandiosen Refrain ist der Track ein echtes Highlight. Auch die Flüsterparts liefern einen zusätzlichen herausstechenden Effekt, welcher das Gesamtbild abrundet. Wenn ihr selbst einen Eindruck bekommen wollte findet ihr HIER das offizielle Musikvideo.
Dass dieses Album dazu gedacht ist den Hörer in andere Sphären zu bringen und ihn träumen zu lassen beweist der nächste Track mit dem Titel You Open Up The Earth. Sehr langsam und fließend wird man hier auf eine sehr schön ausgearbeitete Reise geschickt. Außerdem bekommt man hier das Gefühl die Songs bestehen aus vielen kleinen Kapitel einer Geschichte, die in Klängen und Atmosphäre erzählt werden will.
Viel Herzblut und Gefühl
Wie man es nicht anders erwarten konnte, stellt das Herzstück des Albums mit dem gleichnamigen Titel Killing Moons ein weiteres Highlight dar. Auch hier gestaltet die Band ein sensationelles Intro, welches sich auf voller Lautstärke besonders lohnt und seine gesamte Kraft und Tiefe wie eine Urgewalt präsentiert. Der gefühlvolle Gesang unterstreicht dieses monumentale Instrumental, was definitiv unter die Haut geht.
Seven Archangels ist wieder gänzlich anders aufgebaut und gerade das ist ein Punkt, der sehr viel Spaß beim Hören des Gesamtalbums macht. Der im Vorfeld angekündigte Abwechslungsreichtum greift hier voll und beweist, wie schön es sein kann jedem einzelnen Song seine eigene Note zu verleihen. Gesang und Instrumentalisierung sind auch hier wieder überragend, was hier eindrucksvoll zeigt wie viel Herzblut die Band in ihr Werk gesteckt hat.
Düster und mitreißend geht es mit dem Song Call On The Dark weiter. Hier fällt auch wieder die besondere Länge des Tracks auf, welche aber auch für das Gesamtbild notwendig ist. Denn alle Parts greifen wie Puzzleteile ineinander und ergeben ein großes Ganzes. Die Vielschichtigkeit und die Ausarbeitung erheben den Song, wie auch das gesamte Album zu einem echten musikalischen Kunstwerk.
Fast wie düstere Traumreisen
Wer sich mal zurücklehnen und genießen möchte wird mit Avalanche auf jeden Fall fündig. Wie eine Traumreise entfaltet sich das Stück mit jedem Takt und reißt den Hörer mit durch einen musikalischen Strom. Hier kann man definitiv einfach die Augen schließen und lauschen. Auch hier versteht es die Band es dem Hörer so leicht wie möglich zu machen, sich auf diese Reisen einzulassen.
Wie ein Pfeil trifft auch An Arrow voll ins Schwarze. Der Track beginnt zunächst sehr ruhig und kommt mit der gewohnten Atmosphäre daher. Doch zum Ende des Liedes wird eine Kraft entfesselt die dem Hörer entgegenspringt, weshalb der Titel nicht passender hätte sein können. Dieser Überraschungseffekt verleiht dem Song so also noch eine ganz besondere Note.
Riesenüberraschung zum Ende
Dass sie Abwechslung beherrschen, hat die Band ja nun mehr als einmal auf dem Album bewiesen, doch zum Ende des Albums reißt es einen noch einmal so richtig vom Hocker. Während der Hörer bisher lediglich den Gesang von Jaani Peuhu zu hören bekam, wird er im Song Like Matches von einer weiblichen Gesangsstimme überrascht. Auch hier passen die verschiedenen Komponenten perfekt zusammen und sorgen für die nötige Harmonie.
Der wohl mit Abstand stärkste Song des Albums ist Death Poem, welcher als bombastisches Albumfinale seines Gleichen sucht. Lange konnte mich ein Song nicht so umhauen wie dieser. Mit seiner fast zehnminütigen Länge steckt so unfassbar viel in diesem Track. Gänsehaut ist hier definitiv vorprogrammiert, weshalb ich jedem nur empfehlen kann sich dieses Werk anzuhören. Da mir die Worte fehlen möchte ich nur eines verwenden und das ist: überwältigend.
Fazit
Ich möchte am liebsten so viel mehr zu diesem Album sagen und ich denke, ich konnte euch einen Einblick geben warum. Für mich ist dieses Werk ein besonderes, welches mich bestimmt noch öfter begleiten wird. Mercury Circle haben hier ganze Arbeit geleistet, weshalb ich hier mit Freuden eine 10 / 10 gebe.
Line Up
Jaani Peuhu – Gesang, Gitarre, Synthesizer
Jussi Hämäläinen – Gitarre, Synthesizer, Gesang
Juppe Sutela – Gitarre
Ande Kiiski – Bass
Jaska Raatikainen – Schlagzeug
Tracklist
01. The Gates Wide Open
02. Black Mirrors
03. You Open Up The Earth
04. Killing Moons
05. Seven Archangels
06. Call On The Dark
07. Avalanche
08. An Arrow
09. Like Matches
10. Death Poem
Links
Webseite Mercury Circle
Facebook Mercury Circle
Außerdem auf Soundmagnet.eu
EP Review – Dark – Inside The Void
Album Review – Duvel – Duvel
Interview – Drott, Nachgefragt bei Arve Isdal