Mercenary – Soundtrack For The End Times – Album Review

Mercenary – Soundtrack For The End Times
Herkunft:
Dänemark
Release:
22.09.2023
Label: NoiseArt Records
Genre:
Melodic Death Metal / Progressive Metal


Mercenary press photo - by Lucas Peter Bunk 03
Foto Credit: Lucas Peter Bunk

Melodic Death Metal wird gerne als „Schwedentod“ bezeichnet. Kein Wunder, denn Bands wie At The Gates, In Flames und Dark Tranquillity haben dieses Genre groß gemacht. Aber auch andere Länder können Schwedentod, wie Mercenary seit dein 1990er Jahren immer wieder beweisen.

Die dänische Combo legt nun mit Soundtrack For The End Times ihr achtes Studioalbum vor – ganze zehn Jahre nach der letzten regulären Scheibe. Nach den neuesten und hochklassigen Releases der bereits genannten Genre-Größen stellt sich nun die Frage: Braucht die Welt das wirklich? Die Antwort liefert uns ein gewisser Hamlet, der übrigens auch ein Däne ist: „Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode!

So klingt die Endzeit

Mercenary orientieren sich nach wie vor am Nordeuropäischen Melodeath, aber Genre-Scheuklappen lassen sich die vier Musiker wiederum nicht aufsetzen. Der viel zu oft verwendete Begriff „Progressive“ trifft auf diese Band also tatsächlich zu, wobei er in etwa dasselbe bedeutet wie bei Soilwork: Es darf auch mal sehr, sehr melodisch werden und selbst vor poppigen Passagen scheut man nicht zurück. Klargesang? Klar, warum nicht.

Insgesamt hat Soundtrack For The End Times dennoch genug Cojones in der Hose, um in erster Linie als Metal-Album zu gelten. Mit diesem Ansatz hat hat die Band übrigens in Matt Heafy einen prominenten Mitstreiter gefunden, welcher mit seiner Stimme den Song Heart of the Numb veredelt. Neugierige können sich die Nummer HIER anhören.

Melodei, lieb‘ Melodei!

Prominente Gastmusiker zu rekrutieren ist ja seit einigen Jahren eine beliebte Methode, um Aufmerksamkeit für ein neues Album zu generieren. Quo vadis, Marketing-Menschen dieser Welt? Aber auch ganz alleine können Mercenary sich an der Spitze des melodischen und melancholischen Metal-Sounds aus dem Hohen Norden behaupten. Anthem for the Anxious ist beispielsweise ein treibender Song mit Ohrwurm-Refrain und ganz bestimmt keine Drecksarbeit (wer den Wortwitz findet, der darf ihn gerne behalten). HIER gibt’s die Hymne für alle ängstlichen und besorgten Metalheads.

Das stampfende Black Heart, Dead Tissue liefert uns gegen Ende des Albums dann noch ein paar Gelegenheiten zum Headbangen. Warum die Band mit Beyond the Waves eine ihrer stärksten Nummern ganz nach hinten gepackt hat, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Aber letztlich egal, ob die genannten Nummern, das ebenfalls hervorstechende Through this Blackened Hatred oder irgendein anderes Lied am Album – Genre-Fans, hier werdet ihr geholfen.

Beantworten wir zum Schluss also die eingangs gestellte Frage, ob die Welt ein weiteres Melodeath-Album aus dem Hause Mercenary braucht, mit klareren Worten: Fuck Yeah!


Fazit
Mercenary konnten sich leider nie so ganz aus dem Schatten all der schwedischen Melodeath-Stars lösen. Bleibt zu hoffen, dass den Dänen mit Soundtrack For The End Times dieser Schritt nun spät, aber doch gelingt. Denn hier wird moderner, aber dennoch bodenständiger Sound geboten, der jeden Genre-Fan zufrieden stellen dürfte. 8 / 10.

Line Up
René Pedersen – Bass, Gesang
Martin Buus – Gitarre
Jakob Mølbjerg – Gitarre
Martin Nielsen – Schlagzeug

Tracklist
01. Burning in Reverse
02. Heart of the Numb (Feat. Matt Heafy)
03. Where Darkened Souls Belong
04. Through this Blackened Hatred
05. Anthem for the Anxious
06. A Darker Path
07. Become the Flame
08. From the Ashes of the Fallen
09. Black Heart, Dead Tissue
10. Black Blood Soil
11. Beyond the Waves

Links
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