Me & Munich – Gaslighting – Album Review

Me & Munich – Gaslighting
Herkunft:
Dänemark
Release:
19.06.20
Label:
Cloudy Water Records
Dauer: 45:17
Genre:
Alternative Rock / Noise Rock / Melodic Noise Rock 


Lust auf alternativen, heavy Noise Rock mit Grunge und Punk Attitüde? Dann werdet ihr Me & Munich vermutlich richtig toll finden. Zugegebernmaßen; ich selbst bin nicht so richtig Grunge und Noise Rock affin, doch die drei Jungs um Fronter Jan Petersen haben es absolut geschafft, mit wenigen Anspielminuten meine Aufmerksamkeit zu halten.

Findigen Lesern wird es bald auffallen, dass auf den Tracks zwar Drums zu hören sind, diese jedoch nicht im Line Up aufscheinen. 
Hierzu sei gesagt, dass die Band eine Achterbahnfahrt der Emotionen hinter sich hat. Aufgrund von Diskrepanzen innerhalb der Band wurde buchstäblich in letzter Minute vor den Aufnahmen zu diesem Debüt von Me & Munich mit Produzent Andreas Lindemann ein Ersatzdrummer gefunden, der die Drums einspielen konnte. Was sich als Horroszenario für die Band ankündigte, brachte schlussendlich den Erfolg. Mit Gaslighting ist den Dänen ein gutes Ergebnis gelungen. 

Das 10 Track Album startet los mit Radical, das wir euch am Erscheinungstag schon in unserem News Ticker vorstellten und so einen Appetizer boten. Zum Song als Reminder geht es HIERMich hatte dieser Opener vom ersten Takt an, da er einen subtilen Hang zu progressiven Klängen zeigt, die mir so sehr zusagen. Doch der Opener täuscht und die Folgesongs Piece Of My Mind und Rainbow Attack zeigen, wo die Band ihre Inspiration zu holen scheint. Dass in Rainbow Attack akustische Gitarren mitspielen dürfen, überrascht mich ein wenig.

Trotzdem fügen sie sich gut in das von den 1990ern inspirierte Soundgarden lastige Album. Generell ist das Album bis hierhin sehr melodisch und zeigt eine wahrhaftig homogene Band, der man keinerlei Stress während der Aufnahmen nachsagen würde. 

Mit Searching For Something geht es dann mit einem zwar etwas weniger melodischen, jedoch nicht weniger ansprechenden Track weiter, bevor mit The Worst In Me eine schön melancholische Nummer offenbart, die mein Lieblingstrack wird. Daran können auch Whatever Comes My Way und Ambient Abuse, nicht rütteln. Gerade die beiden Songs zeigen zwar andere Facetten der Band, jedoch holen mich weder der Gesang noch die Melodie der beiden Songs ab. Gaslighting Pleasure hingegen ist wieder eine sehr angenehme Überraschung und ich schwanke ein wenig, ob nicht doch dieser Song zum Lieblingsmomentum avanciert.
Die beiden Closer Pain Goes Away With Silence und Right Shoulder Devil markieren das Ende des Albums und sagen doch so vieles voraus. Beide Songs tragen eine Handschrift, die man Me & Munich durchaus als Erkennungsmerkmal nachsagen könnte.


Mein Fazit: 
Me & Munich offerieren mit Gaslighting einen bunten Blumenstrauss an Genres und scheinen zum Ende des Albums hin ihren eigenen Stil zu markieren. Von den insgesamt zehn Tracks holen mich drei vom ersten Hören an ab, während die weiteren Songs einen zweiten Durchlauf benötigen, bis es klickt. Die Vollblutmusiker, die schon auf einen reichlich ausgedehnten Erfahrungsschatz zurückblicken, haben es meiner Meinung nach auf jeden Fall verdient, gehört zu werden und es sei ihnen gewünscht, dass sie schleunigst ein beständiges Line up präsentieren können. 
Von mir gibt es nach oben hin offene 7,5 / 10.

Line Up
Jan Petersen – Gesang, Gitarre
Michael Tagesen – Gitarre, Hintergrundgesang
Jonas Eik Borja – Bass, Hintergrundgesang 

Tracklist
01.Radical
02.Piece of my mind
03. Rainbow Attack
04. Searching for something
05.The Worst in me
06.Whatever comes my way
07.Ambient Abuse
08.Gaslighting pleasure
09.Pain goes away with silence
10.Right shoulder devil

Links:
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