Maudits – Angle Mort – EP Review

Maudits – Angle Mort
Herkunft:
Frankreich
Release:
05.11.2021
Label: Klonosphere Records
Dauer:
35:26
Genre:
Instrumental Post Metal / Ambient Doom


Erst letzten Oktober begeisterten O und C alias Maudits aus Paris in Frankreich ihre stetig anwachsende Fangemeinde mit ihrem selbstbetitelten sechs Track Debüt.

Die limitierte Version mit Bandcamp Link und dem liebevoll mit von Hand besticktem Emblem auf dem genähten Stoffsäckchen war schnell ausverkauft. Fans lieben diesen kleinen, sehr feinen Ombus, der ihnen das Gefühl gibt, die Band gehe immer diese Extrameile, egal was da komme.

Doch die schönste Aufmachung könnte nicht wettmachen, wenn die Musik nicht gut ist. Dies ist bei Maudits jedoch der Fall, bleibt also entspannt. Im Gegenteil. Mit Maudits funkelte erst der erste Stein dieser noch nicht ganz so bekannten Band. Nun folgt mit Angle Mort der zweite Streich.

Angle Mort als logische Konsequenz auf Maudit

Auch dieses Mal erfolgt der Release via Klonosphere Records, auch dieses Mal wird kein Track die fünfminütige Grenze nach unten knacken. Bis auf den Opener Angle Mort, das weich und auffordernd als Intro fungiert und den Hörer vorbereitet auf die ätherischen Klangwelten, die noch folgen werden. Zum Teil dissonant und überschneidend ist jedoch schon von Anfang an viel Emotion im Track. Streicher perfektionieren das Ambiente. 

Der ersten wahren Track Verdoemd hält den Hörer in satten elfeinhalb Minuten sanft, fordernd und aufbauend an den Lautsprechern. Voll, rund, melodiös und doch ein wenig geisterhaft mutet der Track an. Um zu erfahren, dass hier keine musikalischen Anfänger hinter den Instrumenten stehen, muss man nicht zwingend wissen, dass Maudits aus ehemaligen Mitgliedern der Bands Throane, Ovtrenoir und auch The Last Embrace besteht. Man muss nur hinhören und sich hingeben!

Hier sind Profis am Werk 

Auch Perdu d’avance, was wörtlich so viel bedeutet wie „von vornherein verloren“ bildet in seinen rund acht andauernden Minuten einen perfekten Soundtrack für einen nebligen Herbsttag, wie er uns derzeit überall begegnet. Jedoch keinen andauernden, dicken und tiefen Nebel, blitzen doch auch bei Maudits Klangwelten auch immer wieder leichte Sonnenstrahlen durch, die den eingefleischten Doom Fan zwar eventuell aus der eigenen Kartarsis reißen, mich jedoch umso mehr faszinieren. 

Wer das letztjährige Debüt kennt, wundert sich vielleicht über Résilience 2021, war dies doch ein Titel daraus, der sich auch auf der vorliegenden EP wieder findet. Es sei euch gesagt, es ist derselbe Song und doch nicht. Man könnte sagen, er wurde so verändert, dass man ihn tatsächlich als neuen Track bezeichnen könnte. 

Mit Epäselvä begeht Maudits zwar den Closer der aktuellen EP, doch insgeheim ist dieser Track erst der Beginn der Reise, die die Band noch vor sich hat und auf deren Weg sie sich gerade macht. 
Großes Kino! 


Fazit
Maudits haben weder Lockdowns noch Social Distancing geschadet, haben sie doch mit Angle Mort ihre Fühler weit ausgestreckt und neue Klangwelten für sich entdeckt. Für mich ein toller Herbst / Winter Soundtrack mit
8 / 10

Line Up
O – Streicher, Effekte
C – Organischer Puls, digitale Beats und Samples
E. Lombard – Bass
R. Verguin –  Cello
F. Gervais –  Zusätzliche Moogs und Effekte
Gastmusiker
N. Zivkovich : Gesprochene Worte zu Verdoemd

Tracklist
01. Angle Mort 
02. Verdoemd 
03. Perdu d’avance 
04. Résilience 2021 
05. Epäselvä

Links
Facebook Maudits


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