Mask of Prospero – Hiraeth – Album Review

Mask of Prospero – Hiraeth
Herkunft:
Athen / Griechenland
Release:
27.01.2023
Label:
ViciSolum Productions
Dauer:
41:22
Genre:
Progressive Metal / Metalcore


Mask Of Prospero ... agiotis_Tsalavrettas
Foto Credit: Panagiotis Tsalavrettas

Modern! Metalcore! Breakdowns! Djent!…selbst ernannte Szenewächter lesen nach diesen Worten bestimmt nicht mehr weiter. All jene, denen beim Begriff „Modern Metal“ aber nicht reflexartig Hühneraugen aus den Ohren wachsen, sollten sich kurz mit Mask of Prospero auseinandersetzen.

Die griechische Band arbeitet nämlich seit 2014 an ihrer eigenen Interpretation moderner Musik, die sich irgendwo zwischen Metalcore, Progressive Metal und gelegentlichem Djent bewegt. Dabei machen sich die Musiker viele Gedanken, wie das zweite Album Hiraeth beweist: Der Albumtitel stammt nämlich aus dem Walisischen und beschreibt einen Mix aus Heimweh, Trauer und der Sehnsucht nach Vergangenem. Die Songs handeln dementsprechend von sozialer Isolation und Introvertiertheit – und genau so klingen sie auch.

Introvertierte Wut

Mask of Prospero agieren durchwegs groovig und teils auch wütend, wobei sie aber immer wieder auf die Bremse treten und ruhige, atmosphärische Klänge einbauen. Mitten im Opener Divided überrascht beispielsweise eine Synthie-Passage, wie du HIER hören kannst.

So wirken die gesamten 41 Minuten Spielzeit wie ein Wechselbad der Gefühle zwischen Grant und Melancholie. Sänger Panagiotis Kottaras kann dabei zwar durchaus growlen, wirklich markant wird seine Stimme aber erst in den Klarpassagen. Exile ist ein gutes Beispiel hierfür, die Hörprobe dazu gibts HIER.

Spannende Experimente

Die junge Band wagt im Laufe des Albums einige sehr spannende Experimente. Lament ist beispielsweise eine Core-Halbballade mit Verweisen auf die Alternative/Prog Rocker von Muse, während Kyma mit Klavier und Drumcomputer eine wunderschöne, aber beklemmende Atmosphäre erschafft.

Insgesamt bietet Hiraeth also viel Abwechslung und das Gesamtkonzept, bestehend aus introvertierten Gedanken zwischen Trauer, Wut und auch ein bisschen Freude, geht voll und ganz auf. Wenn die Griechen sich weiter so entwickeln, dann müssen Freunde dieses Genres ihre großteils nordeuropäische Musiklandkarte bald um die Stadt Athen erweitern.


Fazit
Mask of Prospero liefern uns mit Hiraeth ein kleines Überraschungspaket und beweisen, dass proggige Melancholie auch im Süden Europas gut gedeihen kann. Musikalische Experimente und der Wechsel zwischen Metalcore und anderen Genres sorgen dafür, dass die Platte auch nach mehrmaligem Hören spannend bleibt. 7,5 / 10

Line Up
Panagiotis Kottaras – Gitarre
Nikos Letsios – Gitarre
Chris Kontoulis – Gesang
Aggelos Malisovas – Bass
Andreas Kalogeras – Schlagzeug

Tracklist
01. Divided
02. Hourglass
03. Exile
04. Lethe
05. Amal
06. Lament
07. Kyma
08. Horeeya

Links
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