Mammon’s Throne – Mammon’s Throne – Album Review

Mammon’s Throne – Mammon’s Throne
Herkunft:
Melbourne / Australien
Release:
01.04.2023
Label: Brilliant Emperor Records 
Dauer:
33:57
Genre:
Extreme Doom Metal 


Foto Credit: Jayden Hauptberger

Der biblische Begriff vom „schnöden Mammon“ ist wohl fast jedem von uns geläufig. Von der Abstammung her, ist es ein sehr altes aramäisches Wort und bedeutet soviel wie Besitz oder Reichtum.

Seine negative Bedeutung verstärkte sich durch Werke der Literatur und des Theaters. John Milton vertiefte die negative Darstellung des Dämonen Mammon in seinem weltberühmten Gedicht Paradise Lost. Hier gehörte der Dämon Mammon zu den gefallenen Engeln, die sich unter dem Einfluss Satans gegen Gott wandten.

Der musikalische Dämonenthron ist seit 2018 in Australien beheimatet. Nach einer intensiven Phase mit drei Singles veröffentlichten Mammon’s Throne 2019 ihr Debütalbum Forward Unto Flame.
Geboten wurde Doom Metal mit kräftigem epischen Gesang. Passend dazu werden Lyrics von Themen wie Verzweiflung, Wahnsinn und Ausweglosigkeit präsentiert. Die Band ging in Australien unaufhörlich auf Tour und veröffentlichte Ende 2021 eine digitale EP mit zwei Livestücken.

Härte mit Ecken und Kanten

Auf dem aktuellen Longplayer Mammon’s Throne hat sich aber doch einiges getan. Das Material ist härter geworden und besitzt gegenüber dem Debüt mehr Kanten und Charm. Auf dem epischen Doom ist ein extremer Doom geworden. Der ehemals voluminöse Brustgesang ist nun mit herben Deathgrowls durchsetzt.

Die Gitarren starten beim Opener Return Us To The Stars im Doomtempo, wandeln sich aber und weisen aber gegen Ende des Songs in Harmonie und Dichte eine Nähe zum Black Metal auf. Das alles wird auf perfekte Art und Weise in den über acht Minuten verknüpft und bringt gut Würze in diese und die folgenden Kompositionen. Den Opener könnt ihr euch HIER anhören.

Ist das noch Doom?

Schneller startet das deutlich kürzere Beyond und verwöhnt uns mit immer dichter werdendem Sound und Doublebass. Ist das noch Doom? Ja, aber in extremer und ausgereifter Form. Trotzdem sorgen Mammon’s Throne für Abwechslung. So ist der dritte Track A King’s Last Lament eine episch erzählte Geschichte ohne die anfänglichen Härteeinlagen. Keyboards und Akustikgitarre bringen Reinheit und Klarheit in die gesungene Geschichte. A King’s Last Lament ist fantastisch und sehr professionell umgesetzt, aber im Gesamtkontext der anderen vier Stücke doch herausstechend und sich wenig fügend.

Eine Achterbahn des Doom

Feinste Riffs eröffnen den Doombrocken Mammon’s Throne (Reap What You Sow). Der Song grooved richtig und der Gesang wird im Mittelteil immer harscher und extremer. Breaks durchsetzen die fast acht Minuten. Eine Achterbahn zwischen Midtempo und langsamen Doompassagen endet in tödlichem Funeraldoom.

Impure wirkt noch einmal dichter. Zähe, fette Riffs verdunkeln den Song, welcher nur von den Gesangslinien im Graubereich gehalten wird. Matthew Miller singt rau, growled und schlussendlich keift er, bis es kaum noch eine Steigerungsform gibt. Dann bricht der Song aus und entwickelt sich temporär zu einer stampfenden Lokomotive, die auch von Candlemass hätte stammen können. Doch die Energie wird nach einem Break gedrosselt und uns gebündelt mit zweistimmigem Gesang um die Ohren gehauen.


Fazit
Mammon’s Throne
haben sich zu einer Death / Doom Walze gewandelt. Trotz aller Extreme gelingt es stets Abwechslung und Spannungsbögen in die Doombrocken einzubringen. Da wir gerne mehr davon hätten, bleibt als einziger Punkt die kurze Spielzeit zu bemängeln. Extreme 8 / 10

Line Up
Matthew Miller – Gesang
Sam Talbot-Canon – Bass
Nick Boschan – Schlagzeug
Amesh Perera – Leadgitarre
Johnny Chammas – Rhythmusgitarre

Tracklist
01. Return Us To The Stars
02. Beyond
03. A King’s Last Lament
04. Mammon’s Throne (Reap What You Sow)
05. Impure

Links
Facebook Mammon’s Throne
Instagram Mammon’s Throne
Bandcamp Mammon’s Throne


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