Maerzfeld – Zorn – Album Review

Maerzfeld – Zorn
Herkunft:
Deutschland
Release:
04.10.2019
Label:
Südpolrecords
Dauer:
43:11
Genre:
NDH/ Industrial


Eine der unterhaltsamsten Konzerte aller Zeiten war für mich der Auftritt im Mai 2017 im From Hell in Erfurt von Maerzfeld, auf dem die Band es geschafft hat mit Hilfe zweier Protagonisten der Crew ein 90 Minuten Set auf zweieinhalb Stunden zu ziehen. Sollte das Hell mal eine Hall of Fame bekommen, sind Maerzfeld definitiv ein Teil davon und in den Alkoholrankings auf der Bühne sicher auch in den Toppositionen. Maerzfeld dürfte vielen durch die Rammstein Tribute Band Stahlzeit ein Begriff sein. Mit dem eigenen Material kommt die Band jetzt mit Zorn auf 4 Alben.

Musikalisch begann die Band ihren Weg mit klassischer Neuer Deutscher Härte und erinnerte doch sehr deutlich an Rammstein. Im Laufe der Zeit kamen vermehrt elektronische Elemente dazu und so entwickelte man sich vom 101. Rammstein-Abklatsch zu einer eigenen Band. Der Weg wird auch auf dem neuen Album fortgesetzt. Natürlich sind einige Elemente der Genreführer noch zu erkennen, so haben wir direkt im Opener Zorn dieses markante Stampfen oder bei zum Beispiel Schwarzer Schnee das harte Gitarrenriffing. Besonders in der Anfangsphase des Albums gehen Maerzfeld musikalisch, sowie textlich erstaunlich düster zu Werke. So erkennt sich das lyrische Ich bei Zorn durch seine Wut nicht mehr wieder und wünschte er/sie wäre nie geboren, in Die Sünde Lebt fühlt man sich musikalisch teilweise wie bei einer Gothic Band.

Im weiteren Verlauf des Albums geht Helfried Reißenweber mehr in den sozialkritischen Sektor. Bei Reich wird gegen das Verhalten von finanziell sehr wohlhabenden Menschen angesungen und auch gegen Schönheitsoperationen ausgeteilt. In Einer Wie Alle wird dagegen das Verhätscheln von Kindern kritisiert und dass Eltern den Kindern erzählen sie seien etwas Besonderes. Ich finde das Lied generell textlich interessant. Im pre-Chorus hat man sich eine Kinderstimme mit ins Boot geholt. Das haben schon viele gemacht, aber hier finde ich es cool gemacht, dass das Kind selbst den Fehler der Eltern erkennt.

Soweit ist das an sich ein gutes Album und das Album würde wahrscheinlich 7,5/10 bekommen. Das Problem ist aber, dass die Band auf deutsch singt und sehr viel im Paarreim arbeitet. So steht in meinen Notizen bei nahezu jedem Lied „boah, diese Reime“. Das stört für mich einfach wahnsinnig den Gesamteindruck, was die Punktzahl nach unten zieht.


Albumfazit: Maerzfeld gehen musikalisch ihren Weg weiter und bieten für NDH-Fans ein gutes Album. Dazu könnte man mit einigen Titeln auch tiefenentspannt die Welt der Gothic Festivals abgrasen. Nach meinen oben angekündigten Abzug gibt es von mir aber leider nur 5,5/10.

Line Up

Helfried „Heli“ Reißenweber: Gesang
Matthias Sitzmann: Gitarre
Mike Sitzmann: Gitarre
Korbinian Stocker: Bass
Michael Frischbier: Schlagzeug

Tracklist

  1. Zorn
  2. Ohrblut
  3. Die Sünde Lebt
  4. Schwarzer Schnee
  5. Reich
  6. Bittersüß
  7. Einer Wie Alle
  8. Flammenhände
  9. Menschling
  10. Die Welt Reißt Auf
  11. Zeig Mir Die Nacht

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