Liquid Tension Experiment – LTE3 – Album Review

Liquid Tension Experiment – LTE3
Herkunft:
USA
Release:
16.04.2021

Label:
InsideOut Music / Sony Music
Dauer:
61:42
Genre:
Progressive Metal


Foto Credit: Tony Levin

Schon das erste selbstbetitelte Album von 1997 hat im Kosmos von Dream Theater eine gewisse geschichtliche Relevanz. Schließlich bewog die Zusammenarbeit im Umfeld von Liquid Tension Experiment damals Mike Portnoy und John Petrucci dazu, Jordan Rudess zur Mitarbeit in Dream Theater einzuladen, bei denen er nun seit über 20 Jahren Mitglied ist. Der vierte Mitstreiter im Bunde ist Tony Levin, der aus unzähligen Progressive Rock Projekten bekannt ist und aktuell in King Crimson an den dicken Saiten musiziert.

Heutzutage ist Liquid Tension Experiment zumindest musikalisch ein verbindendes Element zum schon vor einiger Zeit aus dem Traumtheater ausgestiegenen Mike Portnoy. Umso erfreulicher, dass sich die vier Herren über 20 Jahre nach dem zweiten Album LTE2 nun zu LTE3 aufraffen konnten. Ganz standesgemäß wird das Album in physischer Form sowohl auf CD als auch in diversen Bluray sowie Vinyl Varianten und Farben erscheinen.

Rasant und prägnant

Und man setzt genau an der Stelle fort, wo man anno 1999 mit dem Vorgänger aufgehört hat. Bereits den Opener Hypersonic, HIER das Video, darf man in Sachen Rasanz und Spielfreude wörtlich nehmen. Das brillante Gitarrenspiel eines John Petrucci, gepaart mit den messerscharfen und dennoch geschmackvollen Keyboardsound von Jordan Rudess treffen auf einen Mike Portnoy, der endlich mal wieder gefordert wird. Sowie auf Tony Levin, dessen groovende Chapman Linien auf dem dem hyperaktiven Schauspiel zusätzliche Konturen verleiht. Man kann es auch ruhiger angehen lassen, wie in Liquid Evolution, das gediegen und entspannt mit phantastischen Soli von John Petrucci daher fließt.

Überhaupt, trotz des überaus zahlreichen Wechselspiels von Metren und Melodiefiguren befindet sich die Musik im Fluß. Songorientiert musiziert man auf diesem Album eher selten, am ehesten noch in ruhigeren Zwischenspielen wie Shades Of Hope eines ist. Ansonsten mäandern Liquid Tension Experiment sicher zwischen rasant-frickeligen und majestätischen Momenten wie im gemeinsam komponierten A Passage of Time, HIER das Video.

Eigenständig und in bester Tradition

Ein Sänger würde das Quartett nur unnötig ausbremsen. Es mangelt auch so zu keiner Zeit an Ausdrucksmitteln. Drei der vier Musiker haben lange in Dream Theater zusammengearbeitet. Daher bieten sich etwaige Vergleiche an, und tatsächlich fühlt man sich erstaunlich selten an diese erinnert. Am ehesten noch in Key to the Imagination, hier drängen sich die Vergleiche zu Octavarium förmlich auf. Interessant ist auch das Gershwin Cover Rhapsody in Blue, das vor allem von Rudess und Petrucci fabelhaft in ihre persönlichen Sounds transponiert wird. Im Vergleich zu den ersten beiden Alben fällt LTE3 zu keiner Zeit ab. Der Fan bekommt sein langersehntes Ohrenfutter.


Fazit
22 Jahre nach dem letzten Album erfüllen die vier Supergroupisten Liquid Tension Experiment auf LTE3 locker die an sie gestellten Erwartungen. Sie überzeugen mit einem rasant und dennoch prägnant musizierten Melodie- und Rhythmusfeuerwerk. Wer sich hier langweilt, schläft auch in einer Achterbahn ein. 9 / 10.

Line Up
Tony Levin – Bass, Chapman Stick
John Petrucci – Gitarren
Mike Portnoy – Schlagzeug
Jordan Rudess – Keyboards

Tracklist
01. Hypersonic
02. Beating the Odds
03. Liquid Evolution
04. The Passage of Time
05. Chris & Kevin’s Amazing Odyssey
06. Rhapsody in Blue
07. Shades of Hope
08. Key to the Imagination

Links
Facebook John Petrucci
Facebook Mike Portnoy


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