Leprous – Pitfalls – Gefühlvoller Artrock – Album Review

Leprous – Pitfalls
Herkunft:
Norwegen
Release:
25.10.2019
Label:
InsideOut / Sony
Dauer:
55:11
Genre:
Progressive Rock / Art Rock / Metal


Leprous melden sich zurück. Nach ihrem grandiosen 2017er Album Malinda beehren sie uns seit dem 25.10. mit ihrem neuen Longplayer Pitfalls. Schon im Vorfeld wurde seitens der Band angedeutet, dass dieses Album etwas anders, persönlicher als ihre Vorgänger, werden wird. Gleich im ersten Track Below spielen die Norweger mit einer ordentlichen Portion Dramatik auf, unterlegt mit gefühlvollem Gesang und einem Soundgewand, was oft mit Streichern in Form von Cello und Violine unterlegt ist und damit stärker als früher Richtung Artrock geht.

In ruhigen Passagen erinnern Leprous hier oft an ihre Landsmänner von Gazpacho. Weiter gehts mit I Lose Hope mit einem bouncenden Rhythmus, feiner Gitarrenarbeit von den Gitarristen Tor Oddmund Suhrke und Robin Ognedal, und erneut mit Streichern und gefühlvollem Gesang seitens Einar Solberg. An dieser Stelle sei die hervorragende Arbeit des Cellisten Raphael Weinroth-Browne und des Violinisten Chris Baum auf dem gesamten Album erwähnt; sie sind nie aufdringlich, sondern fügen sich immer passend ins Geschehen ein. Spätestens beim Anspieltipp und der Single Alleviate weiß der Hörer, dass er tief in die Musik eintauchen kann und darf. Das Album hat als Thematik das Thema Depressionen, Ängste und der Umgang mit ihnen, und dies spiegelt sich ebenso im Artwork nieder. Das Cover ist in tiefen Grautönen gehalten und der einsame Flötenspieler zeugt von Angst und Wehmut. Im Vergleich zu ihren früheren Werken zeigen Leprous auf Pitfalls stärker ihre melodische Seite, der kantige Djent-Metal wurde im Vergleich zu früher zurückgefahren, aber schmackhafte Progressivität ist immer noch an allen Ecken und Enden vorhanden. Simen Børven am Bass und Baard Kolstad am Schlagzeug leisten als Rhythmusfraktion ebenfalls exzellente Arbeit.


Mir sagt die gebotene Mischung sehr zu, die Melodien zünden zu jeder Zeit, die Atmosphäre ist stimmig und die Thematik wird auch textlich treffend behandelt. Da ich ein Faible für melancholischen Artrock im Spektrum von Gazpacho, The Pineapple Thief u.ä. habe, ist das Album für mich ein Treffer.

9/10

Line Up

Einar Solberg – Gesang / Synthesizer
Tor Oddmund Suhrke – Gitarren
Robin Ognedal – Gitarren
Simen Børven – Bass
Baard Kolstad – Schlagzeug

Tracklist

  1. Below (05:53)
  2. I Lose Hope (04:44)
  3. Observe The Train (05:08)
  4. By My Throne (05:45)
  5. Alleviate (03:42)
  6. At The Bottom (07:21)
  7. Distant Bells (07:23)
  8. Foreigner (03:52)
  9. The Sky Is Red (11:22)

Links:

Leprous

Künstlerseite bei InsideOut

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