Leprous – Melodies Of Atonement – Album Review

Leprous – Melodies Of Atonement
Herkunft: Norwegen
Release: 30.08.2024
Label: InsideOut Music
Dauer: 51:40
Genre: Progressive Metal


Foto Credit: Grzegorz Golebiowski

Müssen Leprous noch großartig vorgestellt werden? Sie gehören seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten zur Standardmöblierung der gehobenen Prog Metal Szene und haben sich ihren Kultstatus längst mit ihrer unvergleichlichen Mixtur aus Prog Metal Djent mit Art Rock Einschlag gesichert.

Drei Jahre nach Aphelion beehren die Norweger uns, ihre Fans mit dem Nachfolger Melodies Of Atonement. Unter den physischen Varianten ist sicherlich neben der Vinyl Fassung die 5.1 Surround Variante eine spannende Möglichkeit, voll in das neue Werk einzutauchen. Der Rezensent begnügt sich allerdings mit der CD, die in schön gestalteten Mediabook daherkommt. Auf diesem kommt das minimalistische Cover Artwork wunderbar zur Geltung.

Und musikalisch? Es geht nichts über eine Besitzstandswahrung, wenn sie auf einem derart hohen Niveau daherkommt wie es Leprous praktizieren. Auf dem neuen Werk gibt es vollumfänglich ohrwurmtaugliches Songmaterial. Laut der Band hat man an Härte zugenommen. Mir kommen sie im Vergleich zu früher in der Härte eher ein wenig zurückgeschraubt vor, die Songs besitzen vielmehr eine hohe Prägnanz und bewahren sich ihre Ecken und Kanten, nicht zuletzt auch durch die bekannt monströsen Vokaleinsätze eines Einar Solberg.

Songorienter Prog Metal mit Djent Einschlag

Als äußerst schmackhafte Kostprobe eignet sich die erste Single Atonement mehr als recht, wovon sich HIER überzeugt werden kann. Hier ringen sozusagen der Gesang und die diversen Elektronik- und Gitarreneffekte um Dramatik.

Natürlich gibt es auf Melodies Of Atonement wieder jene melancholischen Spannungsbögen, die Leprous so einzigartig machen und welche sie von anderen Djent Kapellen unterscheiden, die sich oft in ihrer Technikverliebtheit verlieren. Das passiert den Norwegern zu keiner Zeit, die sind stets songorientiert und praktizieren kein Prog Gemuskel. Vielmehr ist es ein musikalisches Faszientraining, das seine Wirkung im Klein-Klein entfacht. Die zweite Single Like A Sunken Ship, die HIER zu hören ist, gibt eine Vorstellung davon, was gemeint sein könnte.

Die zu bemühenden Adjektive in der Beschreibung von Melodies Of Atonement decken also ein vielfältiges Spektrum ab. Leprous enttäuschen auf ihrem neuem Werk auf keiner Linie.


Fazit
Wer Leprous bestellt, bekommt sie auch. Letzendlich ist Melodies Of Atonement noch eine Spur schmackhafter als die Vorgänger und zeigen, dass die Band auch nach zwanzig Jahren und neun Alben künstlerisch noch viel zu sagen hat. 9 / 10


Line Up
Einar Solberg – Gesang, Keyboards
Tor Oddmund Suhrke – Gitarren
Robin Ognedal – Gitarren
Simen Børven – Bass
Baard Kolstad – Schlagzeug

Tracklist
01. Silently Walking Alone
02. Atonement
03. My Specter
04. I Hear The Sirens
05. Like A Sunken Ship
06. Limbo
07. Faceless
08. Starlight
09. Self-Satisfied Lullaby
10. Unfree My Soul

Links
Facebook Leprous
Webseite Leprous



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