Lake Of Tears – Ominous – Album Review

Lake Of Tears – Ominous
Herkunft:
Schweden
Release:
19.02.2021
Label: AFM Records
Dauer:
44:26
Genre:
Dark Rock / Alternative


Lake of Tears-Ominous-Daniel Brennare
Foto Credit: Janne Kokki

Fast zehn Jahre sind seit dem letzten, regulären Studioalbum von Lake Of Tears vergangen. Die Band ist ja seit jeher für ihre Klangvielfalt bekannt, auf Ominous serviert uns Mastermind Daniel Brennare nun einen musikalischen Mix aus Pink Floyd, den Sisters of Mercy, ein wenig David Bowie-Sound und einer Prise Doom.

Inhaltlich geht es auch dieses Mal nicht sehr optimistisch zu – Daniel Brennare kämpft ja bekanntermaßen mit chronischer Leukämie und Depressionen. Die Songs erzählen uns eine Geschichte vom Ende der Welt, dargebracht in Episoden über einen verlorenen und einsamen Kosmonauten.

Gefühlvoller Trip in den Orbit

Der Opener At the destination verfügt über einen elektronischen Beat und lasst bereits erahnen, dass uns in den kommenden Minuten ein psychedelisch-progressiver Trip in den Orbit erwartet. Die straighte Nummer kannst du HIER anhören.

Weiter gehts mit dem epischen Stück In wait and in worries. Knapp sieben Minuten lange verbreitet dieser Song Düsternis und langsam aufkeimende Verzweiflung, ohne dabei in die Kitsch-Ecke abzudriften. Daniel Brennare schafft dabei das Kunststück, fragil zu klingen und seiner Stimme dennoch einen warmen Grundton zu verleihen. Den Beweis dafür findest du HIER.

Im weiteren Verlauf des Albums wird man immer wieder überrascht, denn kein Song hört sich wie der vorangegangene an. Von Doom-lastigem Rock über Gothic-Klänge bis hin zu halbakkustischen Balladen taucht der geneigte Hörer immer tiefer in den Kosmos von Lake Of Tears ein und beginnt sich darin zu verlieren. Die Reihenfolge der Songs sorgt dafür, dass dabei keine Sekunde lang Monotonie aufkommt.

Ein gutes Beispiel dafür sind die Lieder Ominous Too und One without dreams, die zwar völlig unterschiedlich sind, aber dabei wie die zwei Seiten einer Medaille wirken. Ohnehin scheinen sämtliche Lieder wie ungleiche Geschwister zu sein – in gewissen Aspekten völlig konträr, aber trotzdem in einer starken Familienbande vereint. Sogar die spacig-abgedrehte Nummer Cosmic Sailor, eine wunderbare Verneigung vor Pink Floyd, wirkt dabei nicht deplatziert – ganz im Gegenteil.

Das Album Ominous dauert zwar eine Dreiviertelstunde, aber die Zeit vergeht beim Hören wie im Flug. Die musikalische Reise führt durch eine Vielzahl an Emotionen und erzeugt einen eigenartigen Sog, dem man sich kaum noch entziehen kann. Nach dem letzten Lied In gloom bleibt eine gewisse Traurigkeit zurück – und zwar darüber, dass die Reise in den Orbit schon zu Ende ist.


Fazit
Unter dem Namen Lake Of Tears ist Daniel Brennare ein Manifest für die Rebellion gegen Geschehnisse gelungen, die sich leider nicht mehr ändern lassen. Ominous ist eine musikalische Droge ohne schlechte Nebenwirkungen und verdient dadurch 9,5 / 10.

9,5

Line Up
Daniel Brennare – Gesang, Gitarre, Keyboard

Tracklist
01. At the destination
02. In wait and in worries
03. Lost in a moment
04. Ominous one
05. Ominous too
06. One without dreams
07. The end of this world
08. Cosmic sailor
09. In gloom (Bonus Track – nur auf CD und DVD)

Links
Facebook Lake Of Tears
Webseite Lake Of Tears


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