Kvikksand – Misantropia – Album Review
Kvikksand – Misantropia
Herkunft: Norwegen
Release: 21.05.2021
Label: Rob Mules Records
Dauer: 33:06
Genre: Heavy Metal / Doom Metal / Industrial Metal
Die norwegischen Düsterheimer Kvikksand präsentieren uns mit Misantropia ihr erstes Studioalbum. Darauf beschäftigen sich die Musiker mit weniger lustigen Themen, beispielsweise mit Angstzuständen, Wut und Unsicherheit.
Die Combo wollte ihre Themen eigentlich in Englisch vortragen, hat sich dann aber doch für Norwegisch entschieden. „Es gibt zu wenige Bands, die sehen, was für eine reiche und spannende Sprache wir haben. Norwegisch funktioniert hervorragend für Metal“, meint Bassist und Haupt-Songwriter Sjur Anda dazu. Recht hat er.
Genre-Mix zum Mitsingen
Musikalisch bewegt sich die Band irgendwo zwischen so unterschiedlichen Einflüssen wie Black Sabbath, Rammstein, Pantera und Tool. Dabei achten Kvikksand laut eigener Aussage aber stets auf eingängige Refrains, die leicht mitgesungen werden können. Wer kein Norwegisch spricht, dem gehen die Melodien dafür immerhin sofort ins Ohr.
Der Opener Det Finns Ingen Gud ist bereits ein gutes Beispiel dafür. Hier treffen Stakkato-Riffs auf die raue Stimme von Sänger Jørgen Strande und den treibenden, Industrial-lastigen Beat von Erik Sunde Omdal, wobei der Chorus tatsächlich leicht mitzusingen ist. Psykopat drosselt hingegen das Tempo und bewegt sich eher in die Richtung klassischen Doom Metals, unterbrochen von leicht psychedelischen Passagen.
Zwischen Doom und Stakkato-Riffs
Der Song Sex hört sich in etwa so an als würden Rammstein versuchen, wie eine trippige Stoner Metal-Band zu klingen. Danach folgt mit Frykt Meg eines der Highlights der Scheibe. Die Nummer prescht voran und vereint dabei Ohrwurm-Riffs mit einem kurzen, aber eingängigen Solo. Der Titeltrack hingegen ist ganz klar von Black Sabbath beeinflusst, ohne dabei wie ein Klon zu wirken. Dafür gehen Kvikksand zu kreativ vor und wechseln zu oft die Stimmung und das Tempo. Das Video zum Song findest du HIER.
Gegen Ende des Albums erwarten uns mit Vi Ser Deg und Angst noch einmal zwei späte Highlights. Am besten klingen Kvikksand nämlich, wenn sie ihre Gitarrenriffs in den Vordergrund stellen und ihren starken Sänger dabei seine Arbeit machen lassen.
Fazit
Kvikksand liefern mit Misantropia ein vielversprechendes Debütalbum ab. Die Band vereint in ihrem Stil unterschiedliche Metal-Genres mit nordischer Schwermut, wobei sie stets authentisch klingt und ein Gespür für treibende Song-Strukturen beweist. Dafür gibt es 7,5 / 10.
Line Up
Jørgen Strande – Gesang
Remi Johannesen – Gitarre
Sjur Anda – Bass
Erik Sunde Omdal – Schlagzeug
Tracklist
01. Det Finns Ingen Gud
02. Psykopat
03. Sex
04. Frykt Meg
05. Misantropia
06. Tomme Rom
07. Vi Ser Deg
08. Angst
Links
Facebook Kvikksand
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Desolate Realm – Desolate Realm
Video Interview – Nachgefragt bei Ludvig, Marcus und Soufian, REACH
Kolumne – 10 der schönsten Albumcover aus Rock und Metal