Kryptos – Decimator – Album Review

Kryptos – Decimator
Herkunft: Indien
Release: 05.07.2024
Label: AFM Records
Dauer: 31:23
Genre: Heavy Metal


Foto Credit: Vishal Dey

Der große Schwerpunkt der Musikindustrie liegt schon längst nicht mehr in den USA. Waren es in den 1980er-Jahren vor allem amerikanische Bands, die den internationalen Musikmarkt beherrschten, ist es einer der schönsten Erkenntnisse eines Jobs im Musikjournalismus, zu erkennen, dass das längst nicht mehr so ist. Bestes Beispiel hierfür sind Kryptos aus Indien, die mit ihrem neuen Werk Decimator erneut beweisen wollen, was für eine Qualität hinter ihrer Formation steckt.

Der Opener Sirens Of Steel trägt dazu schonmal Einiges bei. Mit ordentlich Speed und Rotzigkeit legt das Quartett los und erinnert dabei an einigen Stellen, vor allem stimmlich etwas an den Gesang von Destruction Frontmann Schmier. Aber auch musikalisch setzen die Jungs hier schon gute Ansätze.

Vieles im Ohr

Fall To The Spectre’s Gaze bleibt als erster Song des Albums dann so richtig im Kopf hängen und ist dabei ein Ohrwurmkandidat für die nächsten Monate. Dass sie aber nicht nur die schnellen Rhythmen, sondern auch langsameres, klassisches Heavy Metal-Material beherrschen, beweisen sie mit Turn Up The Heat, das genau diese Schienen bedient.

Electrify kommt daher wie ein fieses kleines dreckiges Stück, was aber genau mit dieser Motörhead-Attitüde einfach nur großen Spaß macht. Trotz der relativ kurzen Albumlänge bleibt dann sogar noch Platz für das Instrumentalstück Solaris, was für eine kurze entspannende Pause zwischen all der Power sorgt.

Die ersten von vielen

We are the Night rundet das Album dann perfekt ab und weckt nochmal alte Erinnerungen an legendäre Bands alter Zeiten. Hier passt der Mix zwischen Soli, Gesang und Riffs perfekt. Es macht großen Spaß, den talentierten jungen Musikern dieser Band beim Arbeiten zuzuhören!

Kryptos gibt es nun schon tatsächlich seit knapp 25 Jahren. Nach Veröffentlichung ihres Debüts 2004, waren sie 2010 die erste indische Band überhaupt, die durch Europa tourte. Es folgten grandiose Auftritte mit Legenden wie KreatorExodus oder auch Iron Maiden. Doch das ist den Musikern noch längst nicht genug: Denn zusätzlich zu vielen Festivals steht im Herbst auch noch eine Tour durch Australien vor der Tour. Eins ist damit klar: Von den erfolgshungrigen Indern werden wir noch lange hören!


Fazit
Kryptos 
spielen auf Decimator klassischen Heavy Metal, wie ihn schon die großen Bands der 1980er praktizierten. Ihre Songs wirken dabei allerdings nie altbacken oder langweilig, sondern machen großen Spaß, was nicht zuletzt auch an der genialen Stimme von Nolan Lewis liegt, der mal wieder alles gibt. Die Band zeigt auch auf ihrem siebten Album, was für tolle Arbeit sie leistet!
8 / 10

 

 

Line Up
Nolan Lewis – Gesang, Gitarre
Rohit Chaturvedi – Gitarre
Ganesh K – Bass
Vijit Singh – Schlagzeug

Tracklist
01. Sirens of Steel
02. Fall to the Spectre’s Gaze
03. Turn Up the Heat
04. Electrify
05. Solaris
06. Decimator
07. In the Shadow of the Blade
08. Pathfinder
09. We Are the Night

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