Klone – Meanwhile – Album Review
Klone – Meanwhile
Herkunft: Frankreich
Release: 10.02.2023
Label: Kscope Music
Dauer: 53:19
Genre: Atmospheric Rock / Progressive Rock
Mit Meanwhile ordnet sich nach ihrem vor rund eineinhalb Jahren veröffentlichten Live Album Alive das nächste Vollzeitalbum in die Diskografie der bereits 1995 gegründeten Band aus Frankreich.
Unter Proggies und Liebhabern des fulminanten Rocks sind sie längst keine Unbekannten mehr. Ihr charakteristisch gefühlvoller und konzeptioneller Sound gewinnt spätestens seit Le Grand Voyage von 2019 scheinbar ungebremst neue Fans weltweit. Dies liegt auch an ihrer umtriebigen Live Aktivität, begleiteten sie doch schon Bands wie Leprous oder Pain of Salvation, spielten das allseits geliebte Hellfest, das Midsummer Prog oder die Cruise to the edge.
Ich bin überzeugt, dass auch die anstehende Tour mit Devin Townsend, die Tourdaten folgen in Kürze bei uns, ihre Fanschaft nochmal anwachsen lassen. Doch lasst uns ein bisschen genauer in Meanwhile reinhören.
Der Opener Within Reach, HIER gehts zur Auskoppelung, läutet den neuen Epos ein und, lasst euch sagen, ihr werdet es lieben! Die Band selbst sagt zum Inhalt der Single: „Within Reach handelt von den verpassten Gelegenheiten, den Momenten, die sich uns entziehen, kurz vor dem Wendepunkt und so oft in Reichweite.“ Unglaublich präzise, scharf und knackig transportiert der Sound den Inhalt. Hammer!
Eine kleine Verschnaufpause bringt das wunderbar melodische und langsamere Blink Of An Eye, das jedoch inhaltlich nicht weniger schwer ist. Ligners Texte sind wie bereits bekannt, anspruchsvoll, ausgereift und kaum jemand wird alle Aspekte beim ersten Durchgang durchschauen.
Treffender könnte also auch der Albumtitel nicht gewählt sein, handelt das Konzeptalbum doch von Ereignissen, die zwar zur selben Zeit, jedoch an verschiedenen Orten stattfinden, während der Protagonist sich Gedanken über Entscheidungen macht, auf die er selbst keinen Einfluss hat, die von einer höheren Ebene aus getroffen werden.
…we all see the final light…
Bystander HIER lässt den Hörer die Endlichkeit spüren, eintauchen in die wunderschöne Melodie, die den Song und somit auch den Hörer trägt, während die ausladenden Gitarrenriffs von Elusive auch Rocker ansprechen werden.
Mit ihrem gefühlvollen und konzeptionellen Sound haben Klone wieder einmal neue Wege beschritten und ihren charakteristischen, raumgreifenden Sound weiter ausgebaut.
Apnea, das mit seinen Synths behutsam seinen Weg ins Gehör sucht, ebnet mit dem zum Ende hin ungehorsam und etwas rockig ruppig aufbauenden Sound den Weg zum wieder sehr von Riffs betonten The Unknown.
…von den besten und schlimmsten Seiten der Menschheit…
Zu meinem absoluten Lieblingstrack des Albums entwickelt sich spätestens beim dritten Durchgang Disobedience, das vom ersten Riff an gleich den Ton angibt und dessen Textur mich mega anspricht! Der klare Aufruf im Refrain …Its time to disobey… gepaart mit dem strengen Gesang und einem Hauch an Growling macht den Track sehr interessant und stimmig.
Der Closer Meanwhile sticht etwas aus dem homogenen Klone Sound der vorangegangenen Songs, bespielt das Fan Herz jedoch auf jeden Fall, passt es doch genau so perfekt in die Kscope Familie.
Das Artwork übrigens kommt von Umut Recber, dem die Symbiose mit der Musik perfekt gelingt.
Fazit
Klone scheinen angekommen in ihrem ganz eignen Sound, der sich auf Meanwhile nochmal steigert und mir eine 8 / 10 entlockt. Ob dieses Album bei Neuhörern so wie bei mir für den großen Ahhhh-Moment sorgen wird, bleibt offen. Kaufempfehlung ist jedenfalls raus an euch!
Line Up
Yann Ligner – Gesang
Guillaume Bernard – Gitarre
Aldrick Guadagnino – Gitarre
Morgan Berthet – Schlagzeug
Enzo Alfano – Bass
Tracklist
01. Within Reach
02. Blink Of An Eye
03. Bystander
04. Scarcity
05. Elusive
06. Apnea
07. The Unknown
08. Night And Day
09. Disobedience
10. Meanwhile
Links
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Bild Report – Local Heroes, , 27.01.23, Rockhouse Salzburg
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