Kekal – Envisaged – Album Review

Kekal – Envisaged
Herkunft: Indonesien
Release: 15.07.2022
Label: Elevation Records
Dauer: 51:39
Genre: Progressive Rock / Avantgarde Metal


Seit Mitte der 1990er sind Kekal aus dem indonesischen Jakarta für avantgardistischen Progressive Rock bekannt, der etwaige Genre Begrenzungen nicht allzu genau nimmt.

Nun veröffentlicht das Projekt, das seit 2009 keine feste Besetzung mehr hat und deren bisherige Mitglieder ohne feste Rolle weitermachen, ihr mittlerweile vierzehnten Longplayer Envisaged. Physikalisch wird das Album auf CD und Kassette erhältlich sein.

Auf diesem begeben sich die Musiker nun auf eine spirtuelle Reise. Musikalisch führt man den Pfad des Vorgängers Quantum Resolution weiter und spielt progressiven Rock mit umfangreicher Elektronikuntermalung sowie einer knallig-halligen Rhythmusarbeit.

Einer der besten Tracks des Album ist gleich der Opener Anthropos Rising, er überzeugt als progressiver Hardrock Track mit einer sehr guten Gitarrenarbeit und verfremdeten Vokaleinsätzen. Mit Zeilen wie „see ourselves with the eyes of knowledge, how things unfolding, enhancing, transmuting, the yet unknown is always meant to be known“ wird das menschliche Erkenntniswachstum und sein Entwicklungsdrang beschrieben.

Gleich gefolgt von Born Anew, das ihr euch HIER mit einem CGI Video anschauen könnt und das eingängige Rhythmen und Melodien bietet sowie im späteren als eingängiger Electronic Rock überzeugt.

Bei The Ascending Collective werden snare lastiger Hardrock und Electro Trip Hop deutlich gegenüber gestellt, wovon ihr euch HIER überzeugen könnt.

Schmackhafte Zutaten und eine dumpfe Produktion

Das Schlagzeug ist auf der gesamten Platte sehr hallig und snarelastig abgemischt, was den komplexen Rhythmen schon eine majetätische Aura gibt. Dieses wird durch die elektronischen Beats abwechslungsreich konterkariert. Letztere bestimmen das Geschehen auf Conduit of Light.

Bemerkenswert gut funktioniert die Fusion von modernen, elektronischen Soundelementen mit progressiver Rockmusik auch auf Envisaged. Metallisch ist das Ganze eher am Rande, am ehesten vielleicht noch die dichte und etwas muffige Produktion. Insgesamt präsentieren sich die Diener Kekals mit großer Spielfreude, viel Liebe zu Details und intelligenten Harmonien und Rhythmen, die ihre Herkunft nicht verleugnen können.

Ein großer musikalischer Kochtopf

Auch Envisaged ist, wie seine Vorgänger, musikalisch ein großer Gemischtwarenladen, wo das Süßigkeitenregal direkt neben der Wursttheke steht, um mal einen etwas kuriosen Vergleich anzustellen. So wild und richtungslos sind die Songs von Envisaged nun nicht. Es ist ein experimentelles Sound Konglomerat, das verschiedenste Einflüsse und Genre in sich vereint und daraus einen großen Reiz erzielt.


Fazit
Hier gibt es wie üblich bei Kekal viel zu entdecken. Auf Envisaged werden verschiedenste Stile und Ideen in einen Topf geworfen und zu einem äußerst geschmack- und gehaltvollem Eintopf verkocht. Wirklich sehr gelungen. 8,5 / 10

Line Up
Jeff Arwadi – Gitarren, Synthesizer, Gesang
Azhar Levi Sianturi – Bass
Leo Setiawan – Leadgitarren

Tracklist
01. Anthropos Rising
02. Born Anew
03. The Alchemy of Creation
04. The Ascending Collective
05. Conduit of Light
06. Anarchy in the New Earth
07. Summer Harvest
08. Zero Point
09. Destiny Recalibration

Links
Facebook Kekal
Webseite Kekal


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