Kayleth – New Babylon – Album Review

Kayleth – New Babylon
Herkunft: Verona / Italien
Release: 24.05.2024
Label: Argonauta Records
Dauer: 42:10
Genre: Stoner Rock


Kayleth sind alte Hasen, denn nächstes Jahr feiert die Band ihr zwanzigjähriges Bestehen. Die Band wurde 2005 in Verona gegründet, hat anfangs mehrere Demoaufnahmen und erst nach zehn Jahren das Debüt veröffentlicht. New Babylon ist deshalb trotz der langen Geschichte erst der vierte volle Longplayer der Italiener.

Kayleth machen einfach ihr Ding. Neben dem Stoner Rock mit den futuristisch angehauchten Texten ist das Line-Up die zweite Konstante. Wo findet man heute noch eine Band, die nach solcher langer Bandgeschichte immer noch in Erstbesetzung zusammen steht?

Gefangen im staubigen Kosmos

Die Italiener spielen klassischen Stoner Rock mit vernehmbaren Keyboardeffekten, die aber nicht dazu dienen psychedelische Ausflüge zu unternehmen. Vielmehr steuern die Tasteninstrumente unauffällige Klangteppiche und spacige Effekte zu den Science-Fiction Stories bei. Das aktuelle Album ist einmal mehr ein Konzeptalbum. Die Band flieht von der unwirtlichen Erde, um sich einen besseren Ort zu suchen.

Und so beginnen sich die Geschichten rund um New Babylon zu ranken. Kein Planet ohne Probleme, Monster, Unterdrückung und Freiheitswillen. Die Italiener haben sich ihren eigenen Film oder auch ihren Science-Fiction Comic erschaffen und natürlich rockig vertont.

Dinos, Sand und Stoner Rock

Natürlich kommt solch eine futuristische Geschichte nicht ohne musikalische Untermalung aus. Das rockt und stampft anfangs mit den Tracks The Throne und The Night, den ihr HIER anhören könnt, ordentlich los. Kayleth bleiben aber nicht im eigenen musikalischen Muster gefangen, denn sie können auch episch-angehauchte Geschichten wie bei Giants‘ March erzählen. Das alles erfolgt aber im Rahmen des Stoner Rocks. Entgegen vieler Band und Trends im Genre versuchen sie nicht doomige oder 1970er Einflüsse mit unterzubringen.

Kayleth erzählen und rocken dazu. Das Covermotiv passt dazu wie die Faust aufs Auge. Kosmos, Wüstenstaub und Dinosaurier bieten ein breites Feld sich auszutoben. Dabei beschleunigt die Band mit dem coolen Weak Heart, dem zähen Megalodon und rockigen New Babylon’s Wall etwas. Die Italiener verzichten darauf überlange Stücke zu präsentieren. Auch psychedelische Ausflüge bleiben aus. Die hörbaren Keyboardeffekte dienen zum Unterstreichen der futuristischen Story.

Digitale Sklaven und Pyramiden in der Wüste

Trotzdem Kayleth nichts neu erfinden, hört man sich gut ins Album ein. Die Geschichten von Cyber Slaves und final von Pyramids kommen einem schon oft erzählt vor. Doch Kayleth bringen den Story und musikalisches Anliegen mehr als solide rüber.

Was dem Hörer anfangs fehlt ist ein greifbares Mörderriff oder einem Refrain, der sich tief in das Gehirn eingroovt. Die Band startet gut, bietet eine kraftvollen Mitte und variiert im hinteren Teil mit dem spacigem Cyber Slaves. Trotzdem glänzt New Babylon erst, wenn man es mehrfach gehört hat.


Fazit
Kayleth bleiben sich selbst auf New Babylon treu. Futuristische Geschichten werden mit klassischem Stoner Rock gepaart. Dabei machen die Italiener keine Experimente und setzen spacige Elemente lediglich zum Unterstreichen der Story ein, aber nie um aus dem Genre auszubrechen.
7,5 / 10

Line Up
01. The Throne
02. The Night
03. Giants‘ March
04. Weak Heart
05. Megalodon
06. New Babylon’s Wall
07. We Are Aliens
08. Cyber Slaves
09. Pyramids

Tracklist
Enrico Gastaldo – Gesang
Alessandro Zanetti – Bass
Massimo Dalla Valle – Gitarre
Daniele Pedrollo – Schlagzeug
Michele Montanari – Syntheziser

Links
Facebook Kayleth
Instagram Kayleth


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