Kanaan – Earthbound – Album Review

Kanaan – Earthbound
Herkunft:
Norwegen
Release:
12.11.2021

Label: Jansen Records
Dauer:
46:00
Genre:
Pre Fusion Jazzrock / Psychedelic Rock


Foto Credit: Brage Pedersen

Faul sind Kanaan sicherlich nicht. Seit 2018 haben die Norweger drei Studioalben und ein Livealbum veröffentlicht. Nun bringen die Psychedelics aus dem hohen Norden ihren vierten Longplayer Earthbound heraus. Wie auch bei den Vorgängern wird es physische Versionen auf CD und Vinyl geben.

Schon seit ihrem ersten Album verbanden Kanaan magengrubentiefe Gitarrenriffs mit umfangreichen Improvisationen, die besonders live sehr gut zur Geltung kommen. In diesen lösen sich die Musiker von allen Konventionen und schwelgen in Stoner Riffs und einer schweren Rhythmusarbeit.

Erinnerungen an altgediente Jazz Fusion Rocker wie dem Mahavishnu Orchestra oder The Eleventh House lauern an jeder Ecke. In Songs wie Bourdon, das ihr euch HIER anhören könnt, kann der geneigte Fan bei einem Auftritt dabei sein, der trotz der umfangreichen Improvisationen kompakt und auf den Punkt musiziert ist.

Ein geerdetes Werk

Dennoch darf eine schwere Kost erwartet werden, die mit ihren fuzzigen Gitarrenriffs und den verschleppten, geradezu majestätischen Rhythmen in psychedelische Grenzwelten entführt. Der fehlende Gesang stört auch in Earthbound an keiner Stelle, die Akteure beweisen, dass es ihnen auch ohne Shouter an Ausdrucksstärke nicht mangelt.

Vor allem die Longtracks wie beispielsweise das knapp 12 Minuten lange Mudbound versprühen eine geradezu flirrende Wärme. Die drei Musiker variieren im Laufe des Geschehens stark mit dem Tempo.

Schwer einzuordnen

Kanaan lassen sich schwer einordnen. Jazzrock Elemente sind klar vorhanden, allerdings sind sie nicht allzu filigran. In den Stoner und Desert Rock lassen sie sich ebenfalls schwer einordnen. Dafür sind die Songs zu komplex und ausgearbeitet.

Das macht sie in der Nische, die sie mit Earthbound noch weiter ausgearbeitet haben, einzigartig und zeigen sich als spannende Band mit der Art von Potential, das den Hörer von Mal zu Mal aufs Neue überrascht. Die umfangreichen Improvisationen machen Lust darauf, die Band und ihr neues Werk live auf der im nächsten Jahr geplanten Tour zu erleben.


Fazit
Ein spannendes Album ist Kanaan mit ihrem vierten Werk Earthbound gelungen. Wie der Name schon andeutet, überzeugen die Norweger mit bodenständigem Fusion Rock und im soliden Fundament sorgsam eingearbeiteten Details. 8 / 10

Line Up
Ask Vatn Strøm – Gitarren, Perkussion, Schwingungen
Ingvald André Vassbø – Schlagzeug, Perkussion, Farfisa
Eskild Myrvoll – Bass, Synthesizer, Mellotron, Gitarre

Tracklist
01. Prelude
02. Return to the Tundrasphere
03. Pink Riff
04. Bourdon
05. Mirage
06. Mudbound
07. Crash
08. No Star Left Unturned

Links
Facebook Kanaan
Bandcamp Kanaan


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