Kaipa – Sommargryningsljus – Album Review

Kaipa – Sommargryningsljus
Herkunft: Schweden
Release: 28.06.2024
Label: InsideOut Music
Dauer: 01:20:10
Genre: Progressive Folk Rock

Kaipa gehören zu der Keimzelle der schwedischen Progressive Rock Szene und bedienen die Freunde von symphonischen Prog Rock mit Folk Einschlag seit nunmehr über fünf Dekaden. Sie haben sich dabei mehrfach reformiert und letztendlich hat sich Hans Lundin als einziges Kernmitglied über die Jahrzehnte gehalten. 

Unterstützt wird er dabei mit allerlei instrumentaler Prominenz wie Jonas Reingold am Bass und dem sonst eher aus diversen Metalprojekten bekannten Per Nilsson an der Gitarre. In den letzten Jahren war wieder viel Bewegung in Sachen Kaipa. Neben den Wiederveröffentlichungen der klassischen Werke hatte man zu Pandemiezeiten mit Urskog ein sehr erfreuliches Werk herausgebracht, das mit dem jetzt folgenden Sommargryningsljus einen würdigen Nachfolger erfährt.

Ob Kaipa nun Traditionen pflegt oder bewährte Charakteristika als Benchmark setzt, fest steht, auch mit ihrem neuen Werk überzeugen die Schweden nicht unbedingt durch Modernität, eher durch Stabilität und Konstanz. Und auch die Einzelpersonen des Ensemble überzeugen. Reingold und Darby Todd überzeugen, wobei zumindest Reingold sicherlich in Sachen Songwriting nachgeholfen hat. Die rockigen Passagen tragen oft seine Handschrift. Der Mastermind und das Ein-Mann-Orchester Hans Lundin verleiht gerade den langen Epen eine unverkennbar symphonische Note. Per Nilsson an der Gitarre veredelt das ganze noch mit seinen typischen verwaschenen und dennoch punktexakten Gitarrenlinien und wunderschönen Soli.

Kraftvoller Progressive Rock traditioneller Bauart

Bei einer auf Platte, die nahezu ausschließlich aus Songs mit über zehn Minuten Länge besteht, scheint es vermessen Single Auskopplungen als Empfehlung zu geben, wie der Single Edit vom schwedisch eingesungenden Sommargryningsljus, der HIER zu hören ist. Zu kritisieren an Sommargryningsljus gibt es höchstens den Gesang, Aleena Gibson hat an sich eine schöne Stimme, genau wie auch Patrik Lundström.

Letztendlich fehlt beiden das kraftvolle Timbre, das zu den Songs viel besser gepasst hätte. Die Instrumentalpassagen der komplexen Kompositionen sind es, die letztendlich den Kauf und den Konsum dieser wunderbaren Platte rechtfertigen kann. Das HIER leider nur als Snippet verfügbare Spiderweb Train reißt die Klasse des fünfzehn Minuten langen Epos angemessen hat und zeigt eindrucksvoll, auf welchem Niveau wir uns hier befinden.

Fazit
Instrumentale Klasse und hochwertige Bestandswahrerei, das zeichnet Sommargryningsljus und zeigt Kaipa im sechsten Jahrzehnt ihres Bestehens keineswegs als Altherren-Kombo. Gerade die instrumentalen Passagen überzeugen. 8,5 / 10

Line Up
Hans Lundin – Keyboards, Gesang
Per Nilsson – Gitarren
Jonas Reingold – Bass
Darby Todd – Schlagzeug
Patrik Lundström – Gesang
Aleena Gibson – Gesang

Tracklist
01. Sommarskymningsljus
02. Seven Birds
03. Like Thousand Dawns
04. Revelationview
05. Chased by Wolves And Burned by The Sun
06. Spiderweb Train
07. Songs In Our Hands
08. Sommargryningsljus
09. Sommargryningsljus (Single Edit)

Links
Facebook Kaipa
Webseite Kaipa

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