Jethro Tull – Curious Ruminant – Album Review

Jethro Tull – Curious Ruminant
Herkunft: UK
Release: 07.03.2025
Label: InsideOut Music
Dauer: 50:38
Genre: Progressive Rock


Foto Credit: Ian Anderson

In stürmischen Zeiten ist man doch über eine gewisse musikalische Konstanz dankbar. Erfreulicherweise hat sich Ian Anderson noch lange nicht aufs Altenteil und seine Lachszucht zurückgezogen, sondern veröffentlicht als sein legendäres Bandprojekt Jethro Tull immer noch qualitativ hochwertige Musik. 

Zugegeben, musikalisch sind die Unterschiede auf dem neuen Werk Curious Ruminant zum Vorgänger Rökflöte marginaler Natur. Das Album wird unter anderem auch in einem Multichannel Mix auf Bluray erscheinen, um den sich Bruce Soord von The Pineapple Thief gekümmert hat.

Ian Anderson bezeichnet die Scheibe als full band project. Der Albumtitel ist, wie bei Jethro Tull üblich, mehrdeutig zu betrachten. Genau wie im Titelsong Curious Ruminant bezeichnet er einerseits eine nachdenkliche oder meditative Person und anderseits werden wiederkäuende Säugetiere wie Kühe auch so bezeichnet. Zu diesem Song ist HIER ein Video zu sehen.

Altherren Prog in bester Ausgestaltung

Der Opener Puppet And The Puppet Master beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Marionette seinen Spieler beeinflusst. Dunsinane Hill bezieht sich direkt auf Shakespearse‘ Macbeth sowie Birnam Wood und handelt von Habgier und Verrat. Eines der zentralen Stücke auf Curious Ruminant ist das über 17 Minuten lange Drink From The Same Well, an dem Anderson beinahe zwanzig Jahre gearbeitet hat. Traurige Aktualität hat Over Jerusalem, das sich mit der Jerusalem und der Situation in Nahost beschäftigt.

Wie immer besticht Jethro Tull auch auf deren neuen Werk mit fein ausgearbeiteten Flötenklängen sowie intelligenten Texten. Hier sind keine musikalischen Experimente zu erwarten, aber bei einer über fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere kann man auch einfach mal genießen, dass mit Ian Anderson und Jethro Tull noch einer der Altvorderen hochaktiv ist. Curious Ruminant wird den Altfans sicher gefallen.


Fazit
Mit Curious Ruminant setzen Jethro Tull auf erfreuliche Kontinuität. Das Album reiht sich qualitativ mühelos in den Output der letzten Jahre ein und zeugt davon, dass hier in Sachen Jethro Tull noch lange nicht Schluss ist. 8,5 / 10 

Line Up
Ian Anderson – Gesang, Flöte
Andrew Giddings – Keyboards
James Duncan – Schlagzeug
David Goodier – Bass
John O’Hara – Keyboards
Scott Hammond – Schlagzeug
Jack Clark – Gitarre

Tracklist
01. Puppet And The Puppet Master
02. Curious Ruminant
03. Dunsinane Hill
04. The Tipu House
05. Savannah of Paddington Green
06. Stygian Hand
07. Over Jerusalem
08. Drink From The Same Well
09. Interim Sleep

Links
Facebook Jethro Tull
Webseite Jethro Tull


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