JÄST – 1 – EP Review
JÄST – 1
Herkunft: Frankfurt am Main / Deutschland
Release: 30.08.2024
Label: Humbucker Music
Dauer: 10:39
Genre: Hardrock / AOR
Manchmal hat man einfach Bock etwas ganz anderes zu tun oder alte Strukturen aufzubrechen um sich wieder frei zu fühlen oder eine andere Perspektive zu erleben. So oder so ähnlich muss wohl der Bassist Steven Wussow von Orden Ogan gefühlt haben, als er letztes Jahr seinen langjährigen Freund Axel Ritt kontaktierte.
Axel Ironfinger Ritt, der lange Jahre bei Grave Digger den klassischen Heavy Metal bediente, war auch gleich Feuer und Flamme. Etwas musikalisch anderes musste her: sie hatten einfach Bock auf harten Rock. Mit Timmi Breideband von Gregorian hatte man schnell einen fähigen Schlagzeuger gefunden.
Da blieb nur die Suche nach dem Frontmann. Oder vielleicht doch lieber eine Frontfrau wie Jessica Conte? Sie hat mit ihrer Stimme sofort die Suchenden überzeugt. Jessica Conte scheint mit ihrer unglaublich intensiven Stimme die beste Wahl das neue Konzept von JÄST umzusetzen. Was das Quartett betont ist der Wille das neue Gefüge nicht zu einem Nebenprojekt zu degradieren, sondern eine dauerhafte Band zu schaffen.
Vorwärts in die Vergangenheit
Das klingt erst einmal widersprüchlich, aber JÄST wollen sich mit neuen Ideen entfalten und schauen dabei musikalisch auf die 1980er und 1990er Jahre zurück. Es soll harte, aber melodiöse Rockmusik werden. Doch das ist nur eine Seite der Vision, denn veröffentlichungstechnisch will man neue Wege gehen.
JÄST möchten raus aus dem Rhythmus dem Publikum alle paar Jahre ein komplettes Album vorzusetzen. Musikalisch soll alles frisch und aktuell klingen. Die Band möchte aufnehmen und veröffentlichen. Sie wollen das sofortige Feedback der Massen spüren und planen deshalb regelmäßig Songs in kurzen Abständen zu Veröffentlichen. Die Band hat richtig Bock und bringt auch das Potential und Erfahrung mit alles durchzuziehen.
Bring Rock Back To Radio!
Das ist das erklärte und große Ziel des Quartetts. Dazu bedient man sich einer tanzbaren Mischung aus hartem Rock und dem was man vor Jahren als AOR bezeichnete. Es erfolgte die erste Singleveröffentlichung in Form von Heartlight und der Song zieht gleich ganz groß vom Leder.
Das Resultat klingt wie eine Mischung aus Bon Jovi, 101 South und Alice Cooper Ende der 1980er Jahren, wie man sich HIER anhören kann. Das alles doch ganz anders klingt als die besagten musikalischen Referenzen, dass liegt an Jessica Conte. Sie machte mit ihrer einzigartigen Stimme den hörbaren Unterschied zu anderen Bands.
Ein großes Ziel
JÄST komponieren kurz und knackig. Das geht natürlich gut ins Ohr, hat aber den Nachteil, dass die EP 1 mit ihren drei Stücken bereits nach knapp elf Minuten wieder vorbei ist. Da bleibt nur zu hoffen, dass sich die Vier an ihr eigenes Konzept halten und uns regelmäßig mit neuen Singles füttern. JÄST haben einen einfach klingenden Plan. Doch die auf musikalischen Wellen schwimmenden Massen dauerhaft zu begeistern, ist eine große Aufgabe.
Songs wie die zweite Veröffentlichung In The Thrill Of The Night haben das Potential. Der zuletzt veröffentlichte Titel HIER namens Ten Years Plan klingt nach einem dauerhaften und langfristigen Konzept. Drücken wir den vier Musikern die Daumen das sie dem Ziel einer stetigen Hitmaschine gerecht werden. Die EP 1 ist jedenfalls ein richtiger Treffer.
Fazit
JÄST sind angetreten den Rock wieder zurück ins Radio zu bringen. Dieses Ziel verfolgen sie auf der EP 1 mit einer beeindruckenden Frontsängerin. Zur Seite stehen ihr kräftige Gitarren, die sich nicht vordrängeln, sondern sich in große, tanzbare Melodiebögen einfügen. Es wird Zeit die Radiostationen zu wecken! 9 / 10
Line Up
Jessica Conte – Gesang, Chorgesang
Axel Ritt – Gitarren, Chorgesang
Steven Wussow – Bass
Timmi Breideband – Schlagzeug
Tracklist
01. Heartlight
02. In The Thrill Of The Night
03. Ten Years Plan
Links
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