Inglorious – We Will Ride – Album Review
Inglorious – We Will Ride
Herkunft: Großbritannien
Release: 12.02.2021
Label: Frontiers Music s.r.l.
Dauer: 44:17
Genre: Hard Rock
Schon das selbstbetitelte Debütalbum der 2014 gegründeten britischen Hardrockband Inglorious wurde von der internationalen Presse gefeiert und hinterließ auch bei mir einen bleibenden Eindruck. Aushängeschild des von klassischen Vorbildern wie Deep Purple und Led Zeppelin inspirierten Sounds war von Anfang an Ausnahmesänger Nathan James, der zuvor schon für das Trans-Siberian Orchestra und den legendären Scorpions-Gitarristen Uli Jon Roth auf ihren Tourneen verpflichtet wurde.
Der simpel II benannte Nachfolger untermauerte die Ambitionen der aufstrebenden Band, weiter in die Fußstapfen der alten britischen Rocklegenden treten zu können. 2019 erschien das etwas gezähmtere dritte Album Ride To Nowhere, bei dem wie beim Vorgänger Starproduzent Kevin Shirley am Mischpult saß. Auf dem neuen Dreher We Will Ride, der von Romesh Dodangoda produziert wurde, sind erstmals die drei neuen Bandmitglieder Danny Dela Cruz, Dan Stevens an den Gitarren und Bassist Vinnie Colla zu hören. Komplettiert wird das Quintett von Gründungsmitglied Phil Beaver an den Drums.
Die Chemie hat von Anfang an gestimmt
Der Opener She Won’t Let You Go wurde von Nathan in Zusammenarbeit mit dem neuen Gitarristen Danny geschrieben, noch bevor dieser fest in der Band war. Der Song ist sowohl eingängig als auch mit einem satten Groove ausgestattet und knüpft nahtlos an das Vorgängeralbum an. Bisweilen erinnert mich die Nummer an aktuelles Songmaterial von Black Stone Cherry. Das Video zur ersten Albumsingle findest du HIER. Das folgende Messiah schlägt in eine ähnliche Kerbe. Auch hier wechseln sich groovende Rhythmen mit eingängigen Gesangsmelodien ab, die gut ins Ohr und in die Beine gehen.
Die aktuelle Singleauskopplung Medusa beginnt mit einem Slide-Gitarren-Motiv von Danny und atmet dadurch zunächst Southern Rock Feeling während Nathan James im Refrain etwas Betörendes in seine Phrasierung legt. HIER im Video könnt ihr eine Kostprobe davon bekommen. Eye Of The Storm startet mit nachdenklichen balladesken Tönen, bevor die Handbremse doch noch gelöst wird und zu einem schwungvollen Ende kommt. Cruel Intentions und My Misery rocken wieder munter drauf los, haben aber auch ein paar schöne Drehungen und Wendungen zu bieten, die mir besonders gut gefallen.
Eine Liebeserklärung an den Rock ’n‘ Roll
Do You Like It ist eine weitere Liebeserklärung der Band an den Rock ’n‘ Roll. Die Botschaft ist eindeutig, das schrammelige Gitarrensolo rundet die Nummer ab. Mit He Will Provide folgt ein Track, der neue Wege geht. Leicht funky und mit einem geradezu beschwörenden Gesang schafft er eine besondere Atmosphäre. Das gelingt auch auf We Will Meet Again, dessen Melodie eine schon beinahe wehmütige Stimmung erzeugt.
Ein Song wie God Of War drängt sich vielleicht nicht gleich auf, zündet dafür nach ein paar Durchläufen richtig und ist für mich einer der stärksten Nummern des Albums. Nach dem rock ’n‘ rolligen Start wechselt er unvermittelt in einen chilligen Modus, um dann ebenso abrupt den Energiepegel wieder anzuheben. Der abschließende Titeltrack We Will Ride orientiert sich wieder an der bewährten Formel mit der Kombination aus einem satten Rhythmusfundament und den eingängigen Gesangsmelodien.
Fazit
Inglorious sind trotz gravierender personeller Veränderungen den schon mit dem letzten Album eingeschlagenen Weg konsequent weitergegangen. Auch wenn der Sound zu meinem Bedauern nicht mehr ganz so erdig ausfällt wie auf den ersten beiden Scheiben, ist We Will Ride immer noch ein verdammt starkes Rockalbum mit ein paar respektablen Ohrwürmern geworden, das sich eine 8 / 10 redlich verdient hat.
Line Up
Nathan James – Gesang
Danny De La Cruz – Gitarre
Dan Stevens – Gitarre
Vinnie Colla – Bass
Phil Beaver – Schlagzeug
Rob Lindop – Keyboard, Klavier
Tracklist
01. She Won’t Let You Go
02. Messiah
03. Medusa
04. Eye Of The Storm
05. Cruel Intentions
06. My Misery
07. Do You Like It
08. He Will Provide
09. We Will Meet Again
10. God Of War
11. We Will Ride
Links
Facebook Inglorious
Webseite Inglorious
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Jeff Scott Soto – Wide Awake
Interview – Nachgefragt bei Jeff Scott Soto
Buch Review – Giganten – Die legendären Baumeister der Rockmusik