In Flames – Foregone – Album Review
In Flames – Foregone
Herkunft: Schweden
Release: 10.02.2023
Label: Nuclear Blast Records
Dauer: 46:46
Genre: Modern Metal, Melodic Death Metal
Wie wandelbar eine Band sein kann, haben die Jungs von In Flames schon öfters im Laufe Ihrer Karriere gezeigt.
Mich haben die Schweden seit dem 2000er Album Clayman als regelmäßigen Supporter und Hörer verloren, weil mich die folgenden Alben nicht mehr gepackt haben und der Glanz alter Zeiten abgebröckelt ist. Anders Friden nervte mich mit seinem Flüstergesang und alles war mir zu sehr auf modern getrimmt.
Ein kurzes Aufflackern gab es beim letzten Album I, the Mask, welches mich aber auch nicht komplett überzeugt hat. Die Vorabtracks zum neuen Album, ließen mich dann zu einer Art von Vorfreude animieren. Jetzt steht Foregone in den Regalen und meine Daumen gehen beide nach oben!
Offensichtlich hat sich Anders Friden & Co. von ihren ehemaligen Bandmitgliedern animieren lassen. Der geneigte Fan weiß, hier ist die Rede vom letztjährigen Debüt-Album von Halo Effect, welches eine Art Tribut an die 1990er Melo-Death Zeiten von In Flames gewesen ist. Zusätzlich haben die Göteburger sich mit dem ehemaligen Megadeth Gitarristen Chris Broderick schlagkräftige Verstärkung geholt, welche sich meiner Meinung nach sofort im Songwriting ausgewirkt hat.
Gleich die ersten beiden Tracks State of Slow Decay und Meet your Maker HIER gehen schon mit Schmackes in die Vollen. Kraftvollere Songs hat die Band seit Colony nicht mehr geschrieben. Ebenfalls zeigt Anders´ Gesang eine räudigere Note, auch wenn ich denke, da geht immer noch mehr und seine cleane Gesangstimme mir einfach nicht zusagt.
Trotz allem besteht das Album aus richtig guten Nummern. Dafür sorgt die mächtige Produktion, als auch die energiegeladenen Riffs und zünftige Gitarrensolos. Besonders die packenden Melodien bleiben zum Schluss in Erinnerung. Bleeding Out ist zum Beispiel so ein Song, der durch seine durchtreibenden Gitarren, die klingen also ob sie von einem Amon Amarth Album stammen, und prägenden Mitsing-Refrain ein kleiner Geheimfavorit bei Fans der neuen Generation sein könnte.
Ähnlich wird es bei der melodischen Halbballade Pure Light of Mind sein, in der Anders gesanglich, für mich überraschend, eine sehr gute Figur macht. Wir bleiben beim Überraschungsmoment. Dieser packt mich bei den Favoriten der Scheibe. Die Titeltracks Foregone Pt.1 und Pt.2, HIER ist das härteste und beste was die Band seit der Überschallscheibe Whoracle geschrieben haben.
Feinster Melodic Death Metal mit harter Kante und überragender Hook stecken im ersten Part des Titeltracks. Der Aha-Effekt was so groß, dass ich erstmal schauen musst, ob es sich wirklich um In Flames von 2023 handelt. Part Zwei deckt auf, wie wandelbar die Schweden geworden und musikalisch mit der Zeit gegangen sind.
The Great Deceiver gehört ebenfalls zu meinen Favoriten des Albums, da es einprägsame Old-School Bandtrademark Riffs hat und kein Platz für eine Atempause lässt. Alles wird von der druckvollen Howard Benson Produktion überragt. Er hat einen organischen Sound mit einer immensen Durchschlagkraft geschaffen. Gewünscht hätte ich mir nur weniger clean Gesang von Herrn Friden.
Fazit
In Flames haben mich mit Foregone zurück ins Boot geholt und konnten mich zu zwei Viertel des Albums zurück in die 1990er holen. Gelotte und Broderick machen einen starken Job und der druckvolle Sound lässt sie noch besser aussehen. Für mich das beste Album von In Flames seit der Clayman. Von daher gibt es stattliche 8 / 10
Line Up
Anders Fridén – Gesang
Björn Gelotte – Gitarre
Chris Broderick – Gitarre
Bryce Paul – Bass
Tanner Wayne – Schlagzeug
Tracklist
01. The Beginning Of All Things That Will End
02. State Of Slow Decay
03. Meet Your Maker
04. Bleeding Out
05. Foregone Pt 1
06. Foregone Pt 2
07. Pure Light Of Mind
08. The Great Deceiver
09. In The Dark
10. A Dialogue In b Flat Minor
11. Cynosure
12. End The Transmission
Links
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