Ice War – Sacred Land – Album Review
Ice War – Sacred Land
Herkunft: Kanada
Release: 18.05.2021
Label: Fighter Records
Dauer: 34:29
Genre: Epic Doom Metal
Mit seiner Ein-Mann-Band Ice War veröffentlicht der Kanadier Jo „Steel“ Capitalicide diesen Monat sein bereits fünftes Album.
Auffällig ist die Abkehr vom rotzig-schnellen Speed-Metal des letzten Albums Defender, Destroyer von 2020, hin zu episch-doomigen Klängen.
Mit dem Titeltrack Sacred Land wird das neue Album eröffnet, mit stampfenden Gitarrenriffs, die etwas an alte Manowar oder Grand Magus erinnern. Zum Video geht es HIER.
Der Gesang ist kauzig, ein wenig nasal und leider gefühlt viel zu dominant, laut und im Vordergrund, der Gitarrensound ist recht roh und oldschoolig produziert. Das Stück ist episch angelegt, aber nicht besonders anspruchsvoll oder komplex, eher ein straighter Banger ohne große Schnörkel.
Crystal Mirror stampft im Midtempo, erinnert am Anfang von den Gitarrenmelodien über die stampfenden Riffs sogar etwas an Amorphis zu Karelian Isthmus Zeiten, was gar nicht schlecht klingt, bevor der klare Gesang einsetzt. Dieser erinnert etwas an eine Mischung aus dem Idle Hands/Unto Others Sänger Gabriel Franco und Quorthon bei Bathory, leider findet man auch den ein oder anderen gefühlt schief klingenden Ton, und auch die Phrasierung ist eher erzählerisch als eingängig-melodisch.
Nuclear Gods ist eine schleppende Doom-Walze mit wirklich guter Gitarrenarbeit, gerade auch im Solo-Bereich.
Der Quorthon Faktor
So Far Away beginnt doomig-sabbath-lastig, was ziemlich cool klingt, und bangt dann recht straight und doomrockig daher. Der Refrain ist auch richtig gelungen und bietet das, was den Songs zuvor leider etwas gefehlt hat: Eingängigkeit und Melodie.
Echt cooler Song!
Abgefahrene Gitarren-Licks über fetten Riffs leiten Black Horse ein, wirklich tolle Arbeit an den Saiten! Auch hier regiert stampfiger Doom, leider ist hier der Gesang für mich dann doch etwas zu anstrengend und macht für mich den an sich gelungenen Song doch etwas kaputt…schade.
Blood and Flames ist glücklicherweise wieder besser, eingängiger und treibender.
Am Gesang werden sich die Geister scheiden, wer auf kauzige Sänger steht und den Quorthon-Faktor nicht als Nachteil sieht, wird hier vermutlich nichts zu meckern haben.
Zum Schluß kommt Slay the Beast, der wieder mit geilen Gitarren beginnt, die einen wirklich packen und mitreißen. Der Refrain ist hier ebenfalls echt gelungen und episch, auch was die Vocals angeht. Ein gelungener Abschluss!
Fazit
An der tollen Gitarrenarbeit, den fetten Riffs und der epischen Atmosphäre ist wenig bis gar nichts auszusetzen, der Gesang polarisiert definitiv. Oldschool Metalheads, Epic Doom und Kauz-Metal Fans sollten definitiv mal reinhören, es steckt genug Herzblut in diesem Album. Wer einen Nachfolger im Stil des letzten Albums erwartet hat, sollte sich auf eine Überaschung gefasst machen. Das Album ist definitiv ein Grower, der ein paar Durchläufe benötigt, bis sich die Höhepunkte herauskristallisieren. Von mir eine 7 / 10
Line Up
Jo „Steel“ Capitalicide – Gesang und alle Instrumente
Tracklist
01. Sacred Land
02. Crystal Mirror
03. Nuclear Gods
04. So Far Away
05. Black Horse
06. Blood and Flames
07. Slay the Beast
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