High Spirits – Safe On The Other Side – Album Review
High Spirits – Safe On The Other Side
Herkunft: Chicago / USA
Release: 24.11.2023
Label: High Roller Records
Dauer: 40:52
Genre: Hard Rock / Heavy Metal
Schon ab den ersten Tönen von Safe On The Other Side ist für den Hörer klar, dass sich stilistisch nichts bei High Spirit geändert hat. Aber warum sollte der Kurs auch geändert werden, denn der Vorgänger Hard to Stop von 2020 war ein rundum gelungenes Album.
Auch auf dem fünften Album hat sich der Macher Chris Black auf keinen festen Mitmusiker verlassen, sondern sich im Alleingang zehn neue Nummern aus dem Ärmel gezaubert. Lediglich beim Sound vertraute er dem Tonmeister Dan Swanö, was sich ja auch beim Vorgängeralbum schon bestens bewährt hat.
Von zügig bis gefühlvoll
Chris Black schafft es immer konstante Qualität zu bringen. Die Brücke zum Vorgängeralbum ist somit sehr schnell geschlagen, zumal einige neue Stücke noch aus der kompositorischen Phase des Vorgängers stammen sollen. Deshalb wird dieses Album all jene begeistern, welche den typischen Stil von High Spirit mögen und jene kalt lassen, die Veränderungen und Härte suchen. Spartentechnisch kann man sich aufgrund der Leichtigkeit und des Melodienreichtums bei Safe On The Other Side nicht sofort auf puren Heavy Metal festlegen.
High Spirit bietet viel mehr als nur treibende Gitarren an. Zwar gibt es schnelle Stücke, wie das tolle One Day Closer oder den Opener In The Moonlight, den man HIER anhören kann. Doch alles wird so verpackt das auch Freunde des gepflegten AOR oder einfach von guter Rockmusik sich aufgehoben fühlen. Dazu gibt es im weiteren Verlauf des Albums auch viel vertontes Gefühl, das in der Herz-Schmerz-Ballade Please Don’t Leave Me Behind seinen emotionalen Höhepunkt findet.
Genial oder einfach nur 1980er?
Zusätzlich animierend auf den Zuhörer und Leichtigkeit versprühend, sind die immer wieder auftauchenden „Ohoho“-Chöre, welche vom Opener bis zum abschließenden Good Night vorkommen. Dort werden sich sicher auch die Hörer uneins sein, ob das etwas wie 1980er Jahre wirkt, oder einfach nur gute Laune beim Hören auslöst.
Trotz dem der Solokünstler hinter High Spirit eine beindruckende und breite instrumentale Leistung hinlegt, bin ich immer noch der Meinung, dass aus den Kompositionen und Ideen viel mehr herauszuholen wäre, wenn die Do-it-yourself-Maschine Chris Black den Gesang an eine charismatischere Stimme abgeben würde. Etwas mehr Kräftigkeit im Gesang und eine rauere Stimme würden noch mehr Feeling aus den Nummern herausholen. Doch das Album ist nun einmal so geworden, wie der Künstler es selber umsetzen wollte. Dadurch ist klingt Safe On The Other Side genreoffen, leicht verdaulich und gewinnt besonders im zweiten und ruhigeren Teil nach mehrmaligen Hören ständig dazu.
Eine runde Veröffentlichung
Abschließend muss man noch Glückwünsche aussprechen, dann das Release von High Spirit ist nicht irgendeine, sondern die tausendste Veröffentlichung von High Roller Records. Da kann man dem Label nur wünschen, dass sich die Vinylvarianten und die CD schnellstens verkaufen, damit Platz für die nächsten tausend Releases wird!
Fazit
Wieder hat Chris Black alias High Spirit alles im Alleingang gemacht und ist dabei seiner Linie treu geblieben. Die Fans der Band können ungesehen zugreifen und allen anderen Musikinteressierten kann man Safe On The Other Side nur wärmstens ans Herz legen. 8 / 10
Line Up
Chris Black – Gesang, alle Instrumente
Tracklist
01. In the Moonlight
02. Til the End of Time
03. Lonely Nights
04. One Day Closer
05. Anything You Need
06. (There Will Be) Magic Tonight
07. Loving You
08. Please Don’t Leave Me Behind
09. Memories
10. Good Night
Links
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