HHANOI – Cant Control It – Album Review
HHANOI – Cant Control It
Herkunft: Österreich
Release: 24.01.20
Label: Marmota Records/Hoanzl
Dauer:
Genre: Alternative Rock
Mit dem Tiroler Musiker Hans Hauser alias HHANOI stellt sich uns kein Newcomer der heimischen Musikerszene vor. Cant Control It ist bereits das vierte Album des Ausnahmekünstlers, der von namhaften Pressestimmen als eine Mischung aus Neil Young und Kurt Cobain bezeichnet wird.
Das Album begrüßt uns mit Conceding; ein wunderbar rockiger Sound mit Akustikgitarre, der den jungen Jon Bon Jovi stimmlich übertrumpfen würde. Der Reigen wird fortgesetzt mit Lost Cause, das wunderbar ernsthaft aus meinen Lautsprechern klingt und mich mit der eingängigen Hookline einhüllt. Mit Patiently zeigt mir HHANOI ein gänzlich neues Gesicht seiner Stimme, die nun vom Blues geprägt zu sein scheint. „…I wait,..and i wait,…“ hallt es noch in meinem inneren Ohr nach, als mit Tonight der nächste Song vermeintlich leicht beschwingt angeht.
Vorwurfsvoll gegenüber jener, die Hans ausgerechnet eben Tonight, nach allem, das sie gemeinsam durchgemacht hatten, verlässt. Ich bin nicht sehr lyrics affin, doch die Texte, die allesamt gut verständlich sind, packen mich unmittelbar. Poem ist nun der erste Song des Albums, dessen Songtext nicht aus der Feder von Hans Hauser stammt. Hier stand Paul Laurence Dunby Pate mit einem Gedicht und HHANOI gelingt hier eine wunderbar einfühlsame Vertonung.
I Want Something New könnte man so auch auf jeder 2000er MTV Bühne Unplugged vorstellen. Es wird gejammt und perfekt umgesetzt. Musikalisch, stimmlich und lyrisch werden gerade in diesem Song alle Stücke gespielt. Für A Dream stand lyrisch Edgar Allen Poe Pate und auch hier beweist HHANOI ein perfektes Gespür für Vertonung von Gedichten. Ich habe meinen absoluten Lieblingssong des Albums bereits jetzt gefunden. Herrlich progressiv könnte dieser Song zwischen Riverside und Leprous bestehen. Direkt zum Song gelangt ihr HIER.
In Better Than We Are zeigt uns HHANOI wieder seine eigenen Lyrics und ich sehe ihn vor meinem inneren Auge jammen. Auch hier hat mich die Hookline sofort wieder gefangen und ehrlicherweise suche ich bereits nebenbei die Vinylausgabe des Albums online. Mit Winter folgt die vorletzte Nummer des Albums und auch sie ist herrlich progressiv und ich wünschte, das Album würde noch ein paar mehr Songs bereit halten, doch mit Eulogy wird endgültig der Abschluss mit Anwandlungen von Synth Pop besiegelt.
Mein Fazit:
HHANOI schafft es mit Leichtigkeit, sich in meinen Kopf zu spielen. Die abwechslungsreichen Stimmungsbilder, die der Künstler hier mit seiner Akustikgitarre zeichnet, sind zum Teil inhaltlich keine leichte Kost, doch immer gut verdaulich und mit Lust auf mehr. Auf diesem Album werden mehrere Musikgenre bedient, die jedoch nicht verloren aneinander gereiht werden, sondern einen tollen Spannungsbogen von Alternative und Akustik Rock, über Blues zu Progressive Rock und ein wenig Synth Pop im Abgang spannen und meine Aufmerksamkeit leicht halten. Von mir gibt es eine klare Punktladung bei 9/10.
Line Up
Hans Hauser – Gesang, Gitarren, Bass, Piano
Andreas Freudenschuss – Sound
Lucas Geiler – Drums bei A Dream
Christian Tschuggnall – Drums bei Eulogy, Lost Cause, Patiently, Tonight und Winter
Charly Mair – Percussion bei A Dream, Lost Cause und Tonight
Clemens Sainitzer – Cello bei Winter
Tracklist
Conceding
Lost Cause
Patiently
Tonight
Poem
I Want Something New
A Dream
Better Than We Are
Berlin
Winter
Eulogy
Links:
Facebook HHANOI