Heavy Hour – Black Molotow / Blood Spencer / The Art of Cooking – 01.02.2020, Kulturbahnhof Jena – Live Review
Black Molotow / Blood Spencer / The Art of Cooking – Heavy Hour
Veranstaltung: 01.02.2020, Kulturbahnhof Jena
Herkunft: Deutschland
Ticket: 5,-
Genre: Heavy Metal
Es ist ein verregneter und für den Februar viel zu warmer Samstagabend in Thüringen. Während einem draußen die nasse Optik den Willen erschwert, vor die Tür zu treten, finden innen letzte Vorbereitungen für einen rockigen Abend voller Unbekannter statt. Der Kulturbahnhof Jena, kurz Kuba, öffnet seine Pforte in Kürze für ein interessiertes Publikum, das diesmal nicht vor den Angesagten der Szene stehen möchte, sondern sich bewusst für heimischen Nachwuchs entscheidet. Größen wie Kadavar, Sienna Root, Mothers Cake oder Greenleaf gaben sich hier im renommierten Club zum Teil schon mehrfach die Klinke in die Hand und kommen ebenso gerne wieder in die Mitte Deutschlands.
Heute Abend jedoch präsentieren sich drei Newcomer Bands aus dem mitteldeutschen Raum. Sie haben diese Veranstaltung selbst organisiert, um sich und ihre Musik zu zeigen, um Bühnenluft zu schnuppern, Erfahrungen zu sammeln.
Was alle Bands vereint – die Release der ersten eigenen Scheibe.
Black Molotow aus Erfurt legt gegen 21:00 Uhr los und knallt dem Publikum harte Riffs, viel Dynamik, eingängige Hooks sowie Drums von Metal bis zu groovigen Bluesrhythmen um die Ohren. Die drei Herren machen vielseitigen Hard&Heavy Rock. Sie wirken anfangs etwas aufgeregt, trotz vorhandener, deutlich hörbarer Erfahrungen aus alten Bands. Aber so ist das immer am Anfang. Der rein instrumentale Rock kann am Ende die anwesenden Zuhörer doch begeistern. So wie die Aufregung der Jungs weicht, wird der Applaus lauter. Das frisch entstandene EP-Album ‚Black Boogie Dynamite‘ wurde gebührend offiziell vorgestellt.
Blood Spencer folgt danach als erster Lokalmathador und gleichzeitig auch Initiator des Abends. Solider, guter Rock, diesmal mit Gesang. ‚No Sleep Till December‘ ist wie erwähnt auch das erste Album dieser Band und hatte alle Mitglieder im vergangenen Jahr voll erfüllt. Zu Recht ernten die Fünf genauso ehrlichen Beifall, wie ihre Vorgänger auf der Bühne. Mancher Zuschauer ist sicherlich bereits jetzt schon angenehm von der Veranstaltung, die übrigens den Namen „Heavy Hour“ trägt, überrascht und die ersten Begeisterungsbekundungen hört man in der anschließenden Umbaupause durch die Reihen murmeln. Bekräftigt wird das auch vom hervorragenden, klaren, warmen Sound im Kuba, der allen Anwesenden sehr zusagt und zur ausgelassenen Stimmung ebenso beiträgt.
Gegen 23:30 Uhr betritt The Art of Cooking die Bühne und präsentiert sich und ihr Debüt ‚Playing Safe in the Kitchen‘. Hier geht es eher atmosphärischer zu. Groovig, schöne Melodien und erneut rein instrumentale Rockmusik. Die Jungs wissen, wie man die Meute vor ihnen zum Bewegen bekommt. Schöne, ausgefeilte Songs klingen jedem wohltuend in den Ohren. Sieben Jahre gibt es das Trio aus Jena jetzt schon und nach verschiedenen privaten Erlebnissen eines jeden Einzelnen feiern sie heute ihren gemeinsamen Band-Meilenstein.
Schlussendlich ist man sich einig, dass sich die moderaten fünf Euro Eintritt gelohnt haben und es „mal etwas anderes war“. Die etwa 120 Zuschauer plus drei Bands verbringen zum Teil danach noch weiter den Abend bei einem Bier und angeregten Gesprächen. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, von denen es eigentlich mehr bedarf und beweist – auch unbekannte, junge Talente können mitreißen und begeistern.
Links:
Black Molotow
Blood Spencer
The Art of Cooking