Haunt – Flashback – Album Review

Haunt – Flashback
Herkunft:
Kalifornien / USA
Release:
30.10.2020
Label: High Roller Records / Soulfood
Dauer:
31:36
Genre:
Hard Rock / Classic Metal


2017 rief Beastmaker Gründungsmitglied und Gitarrist Trevor William Church eine als Soloprojekt angedachte Formation ins Leben – HAUNT. Im Gegensatz zu den schweren Doomklängen seiner Hauptband sollten hier Classic Metal Vibes der 1970er mit ausgeprägter Hardrock-Kante die Musik bestimmen. Diesen Sound hat Trevor anscheinend tief in seiner DNA verankert, denn sein Vater Bill Church hat zu dieser Zeit bei der amerikanischen Hardrocklegende Montrose den Bass gezupft.

Darin scheint Trevor auch eine enorme Erfüllung gefunden zu haben, denn Flashback ist inzwischen das vierte Full-Length-Album unter der HAUNT-Flagge. Nebenbei erschienen noch zwei EPs und diverse Split-Singles. Flashback erschien ursprünglich schon im Juni über Trevors eigenes Label Church Recordings, was den DIY-Ansatz von HAUNT unterstreicht. Für den europäischen Markt hat die Band dieses Mal mit High Roller Records einen neuen Partner ins Boot geholt, um das Album auch in der alten Welt einfacher erhältlich zu machen.

Knackige Twin-Gitarren aus der traditionellen britischen Schule

Musikalisch sind sich HAUNT treu geblieben, wie dies schon die ersten Sekunden des Openers und Titeltracks Flashback bescheinigen. Das klingt gerade bei den knackigen Gitarrenläufen sehr nach britischen Vorbildern der Marke Thin Lizzy. Dezente Keyboards zu Beginn bringen kurze AOR Einflüsse ein, aber zum Glück beherrschen die feinen Twin-Gitarren von Trevor und Beastmaker Kollege John Tucker das Geschehen. Das kann man sich HIER im Lyric Video bestätigen lassen. Für Winter’s Breath werden sogar noch ein paar Kohlen in den Kessel geschaufelt und damit das Tempo ungewohnt hoch gehalten. Dabei schließen sie den Kreis zu aktuellen Bands wie Night Demon oder Enforcer.

Electrified und One with the Universe rocken mit entspannten Riffs und eingängigen Hooklines und sorgen für „good vibrations“. Ein catchy Refrain hier, ein kurzes Solo da, sorgen dafür, dass die Songs im Langzeitgedächtnis andocken können. Auf Spend a Fortune bekommen die Gitarren noch eine schärfere, stählerne Legierung verpasst. Das Tempo nimmt zwischendurch sogar schwindelerregende Formen an, was der Band auch gut zu Gesicht steht. Der deutlichere Einsatz von Synthesizern gibt Figure in a Painting und Sweet Embrace noch mehr 1970th Flair. Das mit chilligen Gitarrenharmonien ausgestattete The Great Beyond beendet das übliche kurz und knackig gehaltene Album der Kalifornier, das in etwas mehr als einer halben Stunde Spielzeit über die Ziellinie läuft.


Fazit
Die Nebenspielwiese HAUNT von Trevor William Church hat seiner Stammband Beastmaker inzwischen den Rang abgelaufen. Obwohl mit Flashback schon der zweite Longplayer innerhalb eines Jahres in den Regalen steht, ist das Songmaterial weiterhin durchgehend von guter Qualität. Trotzdem besteht natürlich auch die Gefahr einer Übersättigung. Trevors Stimme könnte ebenfalls etwas mehr Dampf vertragen, was den einzelnen Songs mehr Ausdruck verleihen würde. Es bleibt ein unterhaltsames Classic Metal Album, das sich auf eine 7,5 / 10 bei mir eingependelt hat.

Line U
Trevor William Church – Gesang/Gitarre/Bass
Daniel Wilson – Schlagzeug
Taylor Hollman – Bass
John Tucker – Gitarre

Tracklist
01. Flashback
02. Winter’s Breath
03. Electrified
04. One with the Universe
05. Spend a Fortune
06. Figure in a Painting
07. Sweet Embrace
08. The Great Beyond

Links
Facebook Haunt
Bandcamp Haunt


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