Harrowist – Karakorum – Album Review
Harrowist – Karakorum
Herkunft: Graz / Österreich
Release: 23.04.2021
Label: grazil Records
Dauer: 24:54
Genre: Hardcore Punk
Harrowist sind eine 2019 gegründete Hardcore Punk Band aus der steirischen Landeshauptstadt Graz. Die fünf Musiker sind auch in anderen Combos aktiv und bewegen sich dort zwischen Blackgaze, Punk, Doom und Stoner Rock.
Entsprechend vielseitig klingt auch ihr Debütalbum Karakorum. Hardcore Punk dient hier lediglich als Basis, auf der die Band sich in diversen Genres austobt und sich dabei kein Blatt vor den Mund nimmt.
So klingt Energie
Der Opener Schlachthauszukunft prescht direkt nach vorne und bietet einen Mix aus abgehackten Gitarrenriffs, melodischem Refrain und griffigen Hooklines. Sänger Michael growlt und schreit dazu in bester, moderner Hardcore-Manier. (I Am The) Harrowist Tree Of Life drosselt hingegen das Tempo und ist ein interessanter Mix aus psychedelischem Stoner Rock und geradlinigem Punk. Eine ungewöhnliche Mischung, aber sie funktioniert perfekt.
Das gesamte Album über merkt man in jeder Sekunde, dass es sich bei Harrowist um eine Live-Band handelt. Sämtliche Songs sind darauf ausgelegt, für Action vor der Bühne zu sorgen und mitgegröhlt zu werden. So auch das Midtempo-lastige Lied From Campamento Aucanquilcha to Mponeng oder When The World Burns I Will Be Throwing Barrels Of Fuel. Letzteres klingt einerseits wie eine Huldigung vor den Größen der Hardcore-Szene, andererseits sind auch vertracktere Elemente im Stile von Gojira zu hören.
Gechillt in den Moshpit
Siachengletscher Tal der Wildrosen ist einer der stärksten Songs am Album. Der Mix aus geradliniger Song-Struktur und der von Sänger Michael großteils klar vorgetragenen Botschaft verbreitet eine wahnsinnig starke Stimmung und regt dabei zum Nachdenken an, ähnlich wie bereits der Opener zuvor. Chapeau, was die Grazer hier abliefern, muss man ihnen erstmal nachmachen.
The Puppeteers beendet das kurze, aber auch sehr kurzweilige Album erneut mit einem Stilmix aus Stoner und Harcore-lastigem Metal der modernen Sorte, praktisch eine Symbiose aus „Auf’s Maul!“ und „Grüße von Mary Jane“.
Fazit
Harrowist liefern auf Karakorum ab, und zwar anständig. Die Grazer haben es tatsächlich geschafft, so unterschiedliche Genres wie Doom/Stoner und aggressiven Hardcore Punk derart zu kombinieren, dass man beim Hören einfach nur Bock darauf bekommt, endlich wieder bei einer Live-Show voll abgehen zu können. Dafür gibt es starke 8,5 / 10.
Line Up
Michael – Gesang
Gerhard – Gitarre
Stefan – Gitarre
Matthias – Bass
Gernot – Schlagzeug
Tracklist
01. Schlachthauszukunft
02. (I Am The) Harrowist Tree Of Life
03. I Dreamed Of Eroding Mountain Ranges
04. From Campamento Aucanquilcha to Mponeng
05. When The World Burns I Will Be Throwing Barrels Of Fuel
06. Siachengletscher Tal der Wildrosen
07. The Puppeteers
Links
Facebook Harrowist
Bandcamp Harrowist
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Shame On Youth! – Human Obsolescence
Empfehlung der Redaktion – Diamond Dogs, Oi!-Punk aus den Niederlanden
Album Review – Déluge – Ægo Templo