Harpyie – Minnewar – Album Review
Harpyie – Minnewar
Herkunft: Bad Oeynhausen / Deutschland
Release: 25.06.2021
Label: Metalville
Dauer: 45:05
Genre: Folk Metal / Folk Rock / Mittelalter Metal
Auf dem Online Musik Festival waren Harpyie dieses Jahr musikalisch durchaus eines der Highlights, während sie mich mit einem Trinkspiel, bei dem man nicht bei Pornotiteln lachen durfte, jetzt nicht so ganz überzeugt haben. Zwei Jahre nach ihrem durchaus nicht erfolglosen Album Aurora, Platz 62 der deutschen Album Charts, sind die Sturmvögel wieder da. Doch es folgt nicht das siebte klassische Album, sondern erstmal ein Cover Album.
Die Spannung steigt!
Ich war auf das Album durchaus gespannt, da ich den ein oder anderen Original Interpret doch schon seit meinem sechsten Lebensjahr verfolge. In das Album startet man direkt mit dem ersten schnellen Song Wenn Ich Tot Bin im Original von Luna Luna. Hier war mir das Original vorher nicht bekannt, aber der Song macht echt Laune.
Dadurch, dass ich nicht im Hinterkopf die ganze Zeit vergleiche zum Original gezogen habe, bin ich direkt Fan der modernen Herangehensweise an das Folk/Mittelalter Metal Genre in diesem Lied geworden.
Bei Fauns Tanz Mit Mir hat man sich gegen eine Frauenstimme entschieden, sondern die eine Hälfte des Gesangs hat Mr. Hurley übernommen. Durchaus ungewohnt, aber dennoch hat das in der Version etwas und man kann es auch durchaus als Aufruf für mehr Offenheit in der Menschheit sehen und Entfernung vom „klassischen“ Bild des Paares aus Männchen und Weibchen.
Es folgt der Spielmannsschwur von Saltatio Mortis, welcher genretypisch die Freude am Musik Erleben präsentiert. Beim folgenden Krabat, von dem gleichnamigen Zyklus von ASP war ich nicht so ganz überzeugt. Klar, es ist natürlich als Einzellied nicht so passend wie im Originalalbum mit dem Betteljungen davor. Auch nach der ruhigen Melodie fand ich die harten Modern Metal Anleihen einfach extrem ungewohnt und konnte mich bisher vielleicht noch nicht lange genug daran gewöhnen. Dies gilt auch für die höhere Stimme im Refrain.
Im Gegensatz dazu finde ich die Variante von Santianos Es Gibt Nur Wasser Überall besser, weil insgesamt der Band etwas mehr Bums aus meiner Sicht gut tun würde, aber ich bin wohl auch für deren durchschnittliches Publikum zu jung. Auch die schnellere und härtere Variante vom Thekenmädchen von Versengold hat mir echt gut gefallen, wobei dies hier auch für die rein folkige Variante im Original galt. Ich finde auch einfach den Text bei dem Lied unterhaltsam.
Weiter geht es mit einem der Sauflieder des vergangenen Jahrzehnts. Die Doppeldeutigkeiten in Verbindung zum Saufen finde ich einfach lustig und Blau Wie Das Meer ist ein so eingängiger Song. Die Breakdowns und der beinahe gruturale Gesang in der Bridge sagen mir auch im Core eher selten zu. Beim Vollmond, In Extremo, finde ich die harten Gitarrenparts bei Harpyie melodischer beziehungsweise durch die Drehleier unterstützt, was mir zusagt.
Dennoch finde ich es sowohl bei dem als auch beim folgenden Lied Kleid Aus Rosen, Subway To Sally, extremst ungewohnt, dass mit Michael Rhein und Eric Fish einfach nicht zwei der, wenn nicht sogar die zwei markantesten Sänger im Genre zu hören sind. Zum Abschluss gibt es mit Willst Du noch einen ruhigeren und etwas schnulzigeren Song, welcher halt typisch Abwechslung bringt, mich aber auch nicht wirklich zum größten Schandmaul Fan macht.
Fazit
Harpyie geling es gut, eine Balance aus Nähe zum Original und dem Einbringen des eigenen Stils zu finden. Das Album ist kurzweilig und macht Bock beim Hören. Ich hätte mich aber doch eher über ein eigenes Album gefreut. Von mir gibt es 8 / 10.
Line Up
Aello – Gesang
Brian – Drehleier
Podeargo – Gitarre
Jean – Bass
Kayran – Schlagzeug
Tracklist
01. Wenn Ich Tot Bin (Luna Luna)
02. Tanz Mit Mir (Faun)
03. Spielmannsschwur (Saltatio Mortis)
04. Krabat (ASP)
05. Es Gibt Nur Wasser Überall (Santiano)
06. Rapunzel (Letzte Instanz)
07. Thekenmädchen (Versengold)
08. Blau Wie Das Meer (Mr. Hurley und die Pulveraffen)
09. Vollmond (In Extremo)
10. Kleid Aus Rosen (Subway To Sally)
11. Willst Du (Schandmaul)
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